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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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abwenden und mussten mit ansehen, wie ihr Kollege in die Höhe gerissen wurde.
    Er selbst bewegte sich nicht mehr. Er war nichts anderes als eine Puppe in den Klauen des Monsters.
    Er wurde in die Höhe gerissen. Die Arme und die Beine bewegten sich zuckend, als hätten sie sich aus ihren Gelenken gelöst.
    Dann brüllte das Monster laut auf. Zugleich riss es seine Arme mit der Beute in die Höhe. Der Kollege schwebte für einen Moment über dem Kopf des Untiers, als sollte er als Siegeszeichen für die anderen hochgehalten werden.
    »Wir müssen schießen!«, schrie jemand. »Verdammt, wir müssen endlich feuern!«
    »Nein!« brüllte Mike zurück. »Das hat keinen, Sinn. Der… der… ist kugelfest!«
    Sie ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen und feuerten trotzdem.
    Es befanden sich zwei gute Schützen unter den Männern, die auch bei diesem relativ schlechten Büchsenlicht ihr Ziel nicht verfehlten. Jeder konnte sehen, wie die Geschosse in den Körper einschlugen. Wie er zurückgeworfen wurde, doch die Einschläge hinderten ihn nicht daran, das zu tun, was er vorhatte.
    Ob er lachte oder schrie konnte keiner genau sagen. Jedenfalls jagte der Laut allen Anwesenden Schauer über den Körper. Das Monstrum drückte sich für einen kurzen Augenblick nach hinten. Es holte aus - und schleuderte den Polizisten dann nach vorn.
    Das Lachen brach nicht ab. Es begleitete den Fall des Mannes in die Tiefe. Keiner konnte etwas tun.
    Die Männer standen wie festgeleimt auf ihren Plätzen, und sie mussten zuschauen, wie die Gestalt auf den Boden aufschlug.
    Es war für sie einfach grauenhaft. Keiner hätte sich so etwas vorstellen können. Der Kollege war schon tot, als er aufschlug und trotzdem war es schlimm.
    Zwei liefen hin. Sie drehten ihn auf den Rücken und zuckten beide wie abgesprochen zurück. Der Anblick musste sie geschockt haben. Sie riefen irgendetwas, das Mike nicht verstand. Er hielt sich wie festgenagelt auf seinem Platz auf. Sein Mund stand weit offen und auch so schräg, als hätte er sich den Kiefer verrenkt.
    Seinen Kopf hatte er noch immer in den Nacken gedrückt. Er schaute zum Haus hoch, wo die Bestie mit ausgebreiteten Schwingen auf dem Hausdach stand.
    Die Bestie stieß sich nicht ab. Sie flog nicht weg. Sie starrte nach unten, um sich das Schauspiel genauer anzusehen. Vielleicht weidete sie sich auch an dem Entsetzen der Menschen. Hin und wieder bewegte sie einen Arm und wischte über ihr Maul hinweg. Mike konnte sich vorstellen, dass sie dort das Blut seines Kollegen abputzte.
    Auch wenn man ihn jetzt etwas gefragt hätte, er wäre unfähig gewesen, auch nur ein Wort zu sagen.
    Das blanke Entsetzen hielt ihn wie einen Eispanzer umfangen.
    »He, du…«
    Mike reagierte nicht.
    »He, sag was…«
    Erst jetzt hörte er die Frauenstimme richtig. Er drehte den Kopf nach rechts und schaute in ein Gesicht, das von Tränen gezeichnet war und in dem noch immer die Angst über das Erlebte stand.
    Es war die junge Frau, die auf dem Wagendach fast ihr Leben verloren hätte. Jetzt stand sie zitternd neben ihm, hob mit einer ebenfalls zittrigen Bewegung ihren Arm und berührte ihn, als wollte sie ihn zurück in die Wirklichkeit holen.
    »Was ist denn?«
    »In meiner Wohnung. Nein… nein… darüber…«
    »Und?«
    »Da liegt eine Leiche.«
    »Scheiße!«, schrie Mike und verzog das Gesicht. »Es ist mir egal, ob da eine Leiche liegt oder nicht, verstehst du. Das ist wichtiger, das!« Er deutete auf seinen toten Kollegen. »Und das ist auch so verflucht wichtig.« Jetzt zuckte der Arm in die Höhe, und die ausgestreckte Hand wies gegen den Dachrand.
    Das Monster stand noch immer dort. Es war der Sieger. Er stierte nach unten. Seine Flügel waren ausgebreitet, aber es startete nicht und blieb auf dem Dach.
    »Man kann es nicht töten«, flüsterte Tina Steene. »Das ist nicht möglich. Es ist zu stark. Es ist kein Mensch. Verdammt noch mal, das muss aus der Hölle kommen.«
    »Genau«, flüsterte Mike. »Aus der Hölle. Da hast du Recht. So was gibt es nicht auf der Erde. Das muss einfach aus der Hölle sein. Da hat der Teufel die Tore geöffnet.«
    Er hatte seinen Schock teilweise überwunden. Wie auch die Kollegen. Immer mehr Streifenwagen rasten heran. Ein älterer Mann hatte den Einsatz übernommen. Er sprach mit lauter Stimme und sorgte für eine Verteilung seiner Männer.
    »Sperrt die Gegend ab! Alle Nebenstraßen zu. Alarmiert die Feuerwehr. Wir brauchen lange Leitern, denn wir müssen die Bestie
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