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1255 - Böser schöner Engel

1255 - Böser schöner Engel

Titel: 1255 - Böser schöner Engel
Autoren: Jason Dark
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Wahrscheinlich merkt er, dass es keine Rettung für ihn gibt. Er wollte ja schon eine Waffe haben, damit er sich umbringen kann. Aber das ist keine Lösung, die bekommt er von mir nicht.«
    »Hast du sonst noch was erfahren können? Hintergründe, zum Beispiel. Es geht ja letztendlich um diese verfluchte Heilerin, von der wir bisher nicht mal eine Nasenspitze gesehen haben.«
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen, ihn zu fragen.«
    »Dann versuche es, bevor er uns stirbt.«
    »Ja.«
    In den folgenden Minuten war ich abgemeldet. Ich verstand zwar einige Brocken Russisch, aber da hätten die beiden schon sehr, sehr langsam sprechen müssen, und das taten sie nicht.
    Ich schaute mich in dieser Schwimmhalle um, blickte auch nach draußen in den parkähnlichen Garten und stellte fest, dass niemand von dort her in die Schwimmhalle kam. Wir waren nach wie vor unter uns, und das wollte ich auch.
    Die beiden Leibwächter »schliefen« tief und fest. Dafür hatte Karina gesorgt, denn ihre Schläge waren bestimmt nicht von schlechten Eltern gewesen.
    Ich ging bis zur Tür der Schwimmhalle und lauschte nach oben. Es war von dort nichts zu hören, was mich auch beruhigte. Dann untersuchte ich die beiden Bewusstlosen nach weiteren Waffen und war beruhigt, keine mehr zu finden.
    Karina Grischin stand noch immer neben Maremkin. Er sprach nicht mehr. Er sah völlig erschöpft aus.
    Sein Gesicht war durch den Schweiß glatt geworden, und wenn er Luft holte, geschah das recht unregelmäßig.
    »Immer noch keinen Arzt?«, fragte ich.
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    Karina hob die Schultern. »Nein, wir sitzen im Moment auf dem Trockenen. Er hat nichts gesagt oder nichts sagen wollen, was weiß ich schon. Über ihn kommen wir nicht an unsere Heilerin heran.«
    »Wie dann?«
    Sie zuckte die Achseln. »Es wird sich zu einem Problem ausweiten, denke ich.«
    So leicht gab ich nicht auf. Ich deutete auf den Russen. »Auch er muss es geschafft haben.«
    »Hat er auch. Über den TV-Sender. Da hat man ihm eine Internet-Adresse gegeben. Dort hat er seinen Wunsch hingemailt, und er bekam auch eine Antwort.«
    »Wie sah die aus?«
    »Vage. Tamara würde sich melden. Hat sie auch getan. Man traf sich nicht hier, sondern in einem seiner Lokale, und dort ist er dann vor Zeugen geheilt worden. Wenig später starb seine Geliebte an einem Herzschlag, wie es heißt.«
    »Wie du mir, so ich dir«, sagte ich.
    »Bitte, das verstehe ich nicht.«
    »Es ist ganz einfach meiner Ansicht nach. Diese Person heilt einen Menschen und holt sich das Leben eines anderen. Somit hat sie Balance erhalten. Es gibt eben nichts umsonst. Nicht mal der Tod ist es, denn der kostet noch das Leben, wenn auch das eines anderen, was wir hier erfahren konnten.«
    Karina schaute auf den geschwärzten Arm und auf den in Mitleidenschaft gezogenen Teil des Körpers. »Und doch ist er nicht gesund geworden, John. Es steckte noch etwas in ihm. Ein Rest dieser verfluchten Kraft, den die Person abgegeben hat. Eine Kraft, die man nicht als normal bezeichnen kann. Sie ist ihr gegeben worden…«
    »An wen denkst du da?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir leider nicht sagen. Die andere Seite vielleicht. Meine persönlichen Freunde, die ich schon seit Jahren bekämpfe. Diese Macht steckt dahinter.«
    »Kann sein«, sagte Karina. »Als ich mit ihm redete, hat er von einem heilenden Engel gesprochen. Oder einem Engel mit heilenden Händen. Ja, er hat diese Person tatsächlich als einen Engel angesehen. Ob uns das vielleicht weiterhilft?«
    »Später schon. Zunächst müssen wir eine Spur finden.«
    Das wollte sie nicht gelten lassen. »John, du bist doch der Fachmann, was Engel angeht.«
    Ich musste lachen. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Immerhin weiß ich von einigen Fällen, in denen Engel eine Rolle spielten.« Sie deutete mit dem Zeigefinger auf mich. »Du hast mir selbst darüber berichtet.«
    »Ja, das ist mal vorgekommen.«
    »Und du weißt, dass nicht alle Engel richtig engelhaft sind. Anders kann ich mich nicht ausdrücken. Wie sieht denn die andere Seite der Engel aus?«
    »Das kann ich dir nicht genau er klären, Karina. Abgesehen davon, dass sich auch der Teufel als einen Engel angesehen hat und es noch immer tut, gibt es schon welche, die auf der anderen Seite stehen, oder zumindest zwischen Gut und Böse pendeln, wobei sie ihre eigenen Gesetze aufstellen, die mit unseren nicht unbedingt konform gehen müssen. Denn was für sie gut ist, das muss nicht dem
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