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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor
Autoren: Larry Brent
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Umgebung, vor allem
viele Fremde hatten sich eingefunden.
    Linkert hatte Glück, den Tisch zu bekommen, der in der äußersten
Ecke hinter dem offenen Kamin stand und während der letzten Tage praktisch zu
seinem Stammplatz geworden war.
    Die Bedienung - ein graziles, schwarzhaariges Mädchen mit großen,
runden Augen - und der Wirt, kräftig, ein Bär von einem Mann, lächelten ihm zu,
grüßten ihn schon als >alten Bekanntem freundlich, und der Wirt meinte: »Sie
haben mal wieder Glück, Herr Linkert. Ihr Platz ist tatsächlich noch frei.
Dabei habe ich für heute abend den Tisch nicht reserviert. Ich hab’ nicht damit
gerechnet, daß Sie noch mal vorbeikommen würden .«
    »Ursprünglich hatte ich vor, heute abzureisen. Doch ich hab’ noch
einen Tag angehängt. Die Geschäfte laufen gut.«
    »Das ist erfreulich für Sie. - Wie immer?«
    Linkert nickte.
    Er zündete sich eine neue Zigarette an, ließ den Blick in die
Runde schweifen und beobachtete die Bedienung, die ihm außerordentlich gut
gefiel. Es war die Tochter des Wirts. Die »Rhönklause« war ein Familienbetrieb.
Außer seiner Tochter arbeiteten seine Frau, die Großmutter und sein Sohn noch
mit.
    Der junge Mann - er hieß Martin - sah seiner Schwester ähnlich. Er
wirkte nur ernster, war zwei oder drei Jahre jünger als sie und schien in sich
verschlossen.
    In den vergangenen Tagen hatte Linkert ihn nur wenig lächeln
sehen, obwohl er den Gästen gegenüber ausgesprochen höflich und zuvorkommend
war.
    Zwei Tische weiter saßen drei Männer, die ins Gespräch vertieft
waren und an deren Tisch es sehr fröhlich zuging.
    Der eine war groß, hatte rotes Haar und einen wilden, nicht minder
roten Vollbart. Seine Augen funkelten listig. Im Glas vor ihm stand ein
dreistöckiger Schnaps, und Linkert konnte sehen, daß der Mann von Fall zu Fall
den Inhalt aus einem Taschenfläschchen ergänzte, als wollte er das Getränk
>aufbessern<.
    Der zweite am Tisch war dunkelhaarig, hatte ein frisches Gesicht,
trug ein seegrünes Hemd und darüber eine dunkelbraun gemusterte Jacke. Der Mann
mochte Mitte Dreißig sein, wirkte gepflegt und trug eine dunkle Hornbrille.
    Lachend berichtete er von einem Vorfall, in dem eine Frau eine
offensichtlich bedeutsame Rolle spielte.
    So viel jedenfalls bekam Linkert bruchstückweise mit.
    Der Mann sprach breiten, amerikanischen Slang. Der dritte am Tisch
war ein gutaussehender, blonder Mann mit klugen, eisgrauen Augen und angenehmem
Äußeren.
    Dieser Mann wirkte auf Anhieb sympathisch.
    Er lachte herzhaft und ungezwungen wie ein großer, unkomplizierter
Junge.
    ». das hätte jetzt nur Morna hören müssen, Jeff«, vernahm Linkert
die frische Stimme des Amerikaners.
    »Meine Mitarbeiterin würde sich wohl nicht minder amüsieren.
Obwohl sie eine Frau ist .«
    Worum es im einzelnen ging, konnte Linkert nicht ergründen.
    Er bekam sein Bier und sah, daß wenige Augenblicke später eine
gutgekleidete und auffallend schöne Frau das Lokal betrat. Sie kam vom Waschraum
her, hielt eine helle Ledertasche in der Hand und steuerte auf den Tisch mit
den drei Männern zu.
    Sie nahm zwischen dem bärtigen und dem blonden Mann Platz.
    »Und jetzt das Ganze nochmal«, sagte der Blonde. »Ich glaube, wir
können’s ihr ruhig erzählen. Meinst du nicht auch, Iwan?«
    Mit diesen Worten warf er einen Blick auf den bärtigen Mann, der
eingehend nickte und in dessen Augen der Schalk blitzte.
    »Natürlich, Towarischtsch! Warum soll man einer Dame Dinge
verschweigen, die auch einem Herrn Spaß machen?«
    »Richtig, Brüderchen! Schließlich sind wir emanzipiert. Da müssen
die Frauen das wohl ertragen .«
    Der dunkelhaarige Mann mit der Brille, der den Blonden mit »Larry«
ansprach, beugte sich ein wenig nach vorn und senkte seine Stimme zu einem
Flüstern herab, so daß Linkert nicht verstand, was gesprochen wurde.
    Der Inhaber der »Rhönklause« sorgte ebenfalls wie seine Tochter
und sein Sohn für das leibliche Wohl der Gäste.
    Er schleppte Bier und Spießbraten auf hölzernen Tabletts an die
Tische und machte mit dem einen oder anderen Gast einen Scherz.
    Als der kräftige Mann an Linkerts Tisch kam, um einen saftigen
Spießbraten mit hausgemachten Klößen zu servieren, sprach der Vertreter ihn an.
    »Gibt’s in der Nähe ein Moor?«
    Der Wirt sah ihn groß und erstaunt an. Er schien überrascht zu
sein, eine derartige Frage so unvermittelt gestellt zu bekommen.
    »Ja. Rund zehn Kilometer von hier entfernt Wenn Sie die Straße
vorn
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