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125 - Im Netz der Todesspinnen

125 - Im Netz der Todesspinnen

Titel: 125 - Im Netz der Todesspinnen
Autoren: Dämonenkiller
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düsteres Licht tauchten, das in Sekundenabständen die Farbe veränderte.
    Lillom ging unbeirrt weiter. Immer wieder rasten Blitze heran und erhellten für wenige Augenblicke die trostlose Landschaft.
    Dann wurde es langsam wieder hell. Nun war das zerfallene Haus deutlich zu sehen. Hoffentlich bewohnt es ein Januskopf, dachte Lillom.
    Die Janusköpfe waren auch zueinander völlig unmenschlich. Alte Janusköpfe, die zu nichts mehr zu gebrauchen waren, wurden ganz einfach auf die Oberfläche Malkuths gebracht, wo sie ihre magischen Fähigkeiten kaum einsetzen konnten. Die meisten lebten nicht lange, da die Häuser, in die sie sich zurückzogen, ziemlich leicht zu erobern waren. Doch gelegentlich stieß man auch auf einen Januskopf, der sich freiwillig hierher begeben hatte, da ihn gerade das gefahrvolle Leben reizte. Gorgulo lief an Lillom vorbei. Sein Oberkörper mit den beiden Gesichtern war nackt. Er trug eine Art Lendenschurz, der fast bis zu seinen Knien reichte. Der kopflose Gulo fuchtelte erregt mit den Händen herum. Das abstoßend häßliche Gesicht auf seinem Rücken verzerrte sich, und der Mund wurde weit aufgerissen.
    „Das Haus ist bewohnt!" sagte Gorgulo mit glucksender Stimme.
    Im Augenblick schien das Gesicht auf dem Rücken die Herrschaft über den Körper des Kopflosen gewonnen zu haben.
    „Was hat er gesagt?" brüllte General.
    „Ein Januskopf wohnt im Haus", antwortete Lillom.
    Er mußte es dreimal wiederholen, bis ihn General endlich verstanden hatte.
    „Diesmal bin ich an der Reihe", schrie General. „Ich werde dem Januskopf den Kopf abreißen:' Lillom nickte zustimmend.
    General und er wechselten sich immer ab. Diesmal war General an der Reihe. Gorgulo haßte die normalen Janusköpfe wahrscheinlich noch mehr als Lillom, doch irgend etwas hinderte ihn daran, seine Artgenossen zu töten.
    Sie liefen auf das einsame Haus zu, erreichten den Hügel und bestiegen ihn langsam.
    „Komm heraus, verfluchter Januskopf!" brüllte General.
    Vor dem fensterlosen Haus blieben sie stehen. Die Tür stand halb offen.
    „Ich gehe hinein“, keuchte Gorgulo. Vor Erregung ballte er die Hände zu Fäusten.
    „Du kannst uns nicht entkommen, verdammter Januskopf!" kreischte General.
    Gorgulo schritt auf die offenstehende Tür zu und verschwand im Haus. Hier brauchte er keinen Sefer zum Schutz. Die Decke war magisch gesichert und verhinderte, daß Blitze einschlugen. Überall lagen Steintrümmer herum. Gorgulo stieg über sie hinweg und blieb nach ein paar Schritten stehen. Durch einige kleine Löcher in der Wand fiel Licht. In einer Ecke des großen Raumes sah er den Januskopf, der uralt war. Er war nackt und zitterte am ganzen Leib. Seine Haut war grau und faltig. Der Kopflose zischte wütend und schlich langsam näher. Das Gesicht auf seiner Brust schien zu zerfließen.
    Der alte Januskopf heulte gequält auf. Der Anblick des ineinanderfließenden Gesichtes schien ihm unsägliche Schmerzen zu bereiten. Er preßte sich beide Hände vors Gesicht, wimmerte und sprang auf. Seine Bewegungen waren unsicher. Schwankend taumelte er an Gorgulo vorbei, der ihm einen Stoß in den Rücken versetzte. Das Scheingesicht des Alten wirkte wie eine unfertige Maske.
    Gorgulo verfolgte den stöhnenden Januskopf, der ins Freie trat und völlig apathisch stehenblieb. „Der Alte gehört mir", brüllte General und riß das gewaltige Froschmaul weit auf.
    Er streckte die dünnen Arme aus und sprang den Januskopf, der sich wehrte, an.
    Lillom sah fasziniert zu. Generals Maul klaffte noch weiter auf. Er hatte den Januskopf mit beiden Händen an den Schultern gepackt, und sein Maul schloß sich um den Kopf des Alten. Er biß zu, und der Kopf verschwand in seinem gewaltigen Maul. Die scharfen Zähne trennten innerhalb weniger Sekunden den Kopf des Alten vom Rumpf ab.
    Der froschmäulige Psycho ließ den Januskopf zu Boden fallen. Die Gliedmaßen zuckten noch einen Moment, dann bewegte sich der Tote nicht mehr. Blut tropfte aus Generals Maul. Er rollte zufrieden die Augen, öffnete das Maul und spuckte den Kopf aus.
    In diesem Augenblick bebte die Oberfläche Malkuths, und ein lauter Knall war zu hören. Bevor der Kopf noch den Boden berührte, löste er sich plötzlich in der Luft auf.
    „Wohin ist der Kopf verschwunden?" brüllte General mit weit aufgerissenen Augen.
    Darauf konnte ihm niemand eine Antwort gegen.
    Lillom warf dem toten Januskopf einen kurzen Blick zu, drehte sich um und schritt langsam den Hügel hinunter. Die
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