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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe
Autoren: A.F.Morland
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seine ganze Kraft ging fast augenblicklich auf Boram über.
    Burstyn konnte nicht einmal mehr auf seinen Beinen stehen. Völlig entkräftet brach er zusammen.
    Der weiße Vampir warf die Pistole auf ein Sofa.
    Burstyn war so schwach wie nie.
    Seine Stimme zitterte wie die eines Greises, als er noch einmal fragte: »Wer bist du? Du gehörst nicht unserer Organisation an.«
    »Welcher Organisation?« wollte Boram wissen.
    »Der OdS.«
    »Nein, ich arbeite nicht für Kull. Wie heißt der Mann, den ihr töten wolltet?«
    »Spencer Cook.«
    »Warum sollte er sterben?«
    Burstyn preßte die Kiefer zusammen. Schweiß glänzte auf seinem fahlen Gesicht. Er schüttelte entschlossen den Kopf. »Ich werde nichts mehr sagen.«
    »Wieviel Schmerzen kannst du ertragen?« fragte Boram hart.
    »Es ist immer noch besser, Schmerzen zu haben, als von Professor Kull als Verräter bestraft zu werden«, röchelte Burstyn.
    ***
    »Professor Mortimer Kull«, sagte ich, jede Silbe betonend.
    »Wissen Sie, wer das ist?« fragte Spencer Cook.
    »Wissen Sie es?« fragte ich zurück.
    »Er soll ein Genie-Verbrecher sein, ein wahnsinniger Wissenschaftler, der die Welt beherrschen möchte.«
    »Er hat eine Organisation aufgebaut, die den Globus wie ein Netz umspannt. Man sagt, er wäre der reichste Mann der Welt. Nicht einmal er selbst weiß, wie reich er ist. Dennoch kriegt er den Hals nicht voll, deshalb steht er fast hinter allen großen Verbrechen. Überall auf der Welt hat er seine Verstecke und Stützpunkte. Er möchte die Welt ins Chaos stürzen - und dann übernehmen.«
    Cook schaute mich erstaunt an. »Sie scheinen sehr viel über diesen Mann zu wissen, Tony.«
    »Ich weiß so gut wie alles über ihn, nur eines nicht: Wie man ihm das Handwerk legt, sonst hätte ich es nämlich schon getan.«
    »Hatten Sie schon mal mit ihm zu tun?«
    »Mehrmals schon.«
    »Und das haben Sie überlebt?«
    »Wie Sie sehen«, sagte ich.
    »Soll ich Ihnen etwas verraten? Als ich den Namen Kull hörte, bekam ich zum erstenmal in meinem Leben Nabelsausen. Ich sagte zu mir: Junge, wenn du dich da bloß nicht übernimmst. Mortimer Kull könnte eine Nummer zu groß für dich sein. Sie dürfen nicht denken, daß ich ein Hasenfuß bin. Aber es gibt Grenzen.«
    »Und Kull steht für Sie jenseits dieser Grenzen.«
    »Vielleicht«, sagte Cook. »Deshalb finde ich, daß wir in dieser Sache Zusammenarbeiten sollten. Was halten Sie von diesem Vorschlag?«
    »Sie sollten sich noch einen Scotch nehmen, Spencer, denn das, was ich Ihnen jetzt erzählen werde, wird Sie ganz gehörig ins Schleudern bringen. So können Sie sich dann wenigstens auf den Alkohol herausreden.«
    Cook grinste. »Sie machen es aber spannend.«
    Ich wartete, bis er getrunken hatte, und dann sprach ich über meinen ungewöhnlichen Job. Wir waren beide Privatdetektive, dennoch war zwischen dem, mit was wir uns beschäftigten, ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Ich machte mir die Mühe, ihn so umfassend wie möglich zu informieren, denn je mehr er über mich und meine Tätigkeit wußte, desto leichter mußte es ihm fallen, mir zu glauben.
    Was ich alles auftischte, konnte ich mir unmöglich aus dem Finger saugen, das mußte Spencer Cook wohl einsehen.
    Er kam nicht aus dem Staunen raus. Zuerst sah ich eine Weile Ungläubigkeit in seinem Gesicht. Allmählich wurde seine Miene zu einem Fragezeichen. Und schließlich sah mein Kollege verwundert und verblüfft aus. »Das ist ja kaum zu fassen«, sagte er.
    »Soll ich schwören, daß jedes Wort wahr ist?« fragte ich.
    Cook schüttelte den Kopf. »Nicht nötig, Tony, ich glaube Ihnen. Aber… Warum erzählen Sie mir das alles?«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte ich. »Ich habe erst mal eine Basis für das geschaffen, was gleich noch kommt. Oder hätten Sie mir auf Anhieb geglaubt, wenn ich behauptet hätte, Professor Mortimer Kull wäre ein Dämon?«
    »Ich hätte Sie für verrückt gehalten.«
    »Sehen Sie, und das wollte ich vermeiden.«
    »Ist er denn wirklich einer… ein Dämon?«
    Ich nickte. »Zuerst war er ein Mensch wie Sie und ich, aber das reichte ihm nicht. Wer Atax, die Seele des Teufels, ist, wissen Sie inzwischen. Nun, Kull gelang es, die Magie dieses starken Dämons mittels Computer zu kopieren und schließlich in echte Dämonenkraft umzuwandeln. Seitdem ist Kull wesentlich gefährlicher geworden und noch viel schwieriger zu kriegen.«
    Cook nahm kurz den Hut ab. Eine Seltenheit bei ihm. Ich hatte den Eindruck, daß er mit dem Hut sogar
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