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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe
Autoren: Unbekannt
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formenergetischen Flüsse erhielten. Alles war eingefroren, aber es war nicht kalt dabei, und Vaun gab einen geringschätzigen Laut von sich. Er richtete einen augenbestückten Trichter auf seinen Artgenossen und versuchte, dessen Stimmung zu erkennen. Drafts Körper blieb unbeweglich, wie alles um sie herum, und nach einer Weile richtete der Jascheme seine Aufmerksamkeit wieder hinaus in die Kyberebene, in der die Technotoren mit ihrem Kyberheer verschwunden waren.
    „Das Land Ni ist existent, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel", begann Vaun plötzlich. „Wir wissen, daß es die Lichtebene umgibt und vom übrigen Tiefenland abschottet!"
    „Na und?" antwortete Draft. „Je weiter weg, desto besser!"
    „Er glaubt, du siehst die Dinge etwas zu verbissen", fuhr Vaun fort „Es gibt in der Lichtebene nicht nur die Raum-Zeit-Ingenieure, sondern auch den Berg der Schöpfung, und der Berg ist ein Gebilde, das den Kosmokraten bekannt ist. Sie haben ihn mit Sicherheit nicht selbst geschaffen, denn er ist der Standort und Anker des psionischen Feldes namens TRIICLE-9. Wir alle wissen, daß diese Felder des Moralischen Kodes feste Bestandteile unseres Universums sind, sinnvolle Teile der kosmischen Schöpfung.
    Also vergiß die RZI für einige Zeit und versuche, dir mehr die Gedanken der Kosmokraten vorzustellen!"
    „Auch diese interessieren Ihn einen kybernetischen Kehricht", erwiderte Draft mürrisch.
    „Er hat Hunger, aber Sein Volk verwehrt Ihm die Nahrungsaufnahme. Er kann sich nicht in einen der Seen stürzen, denn sie haben ihre Substanz verändert und besitzen eine erhärtete Oberfläche, die kein Jascheme jemals durchstoßen wird. Wenn der Zustand länger andauern wird, dann bleibt Polt nicht das einzige Opfer im Kyberland."
    „Deine Selbstbemitleidung ist unrealistisch, Draft. Du bist verwirrt und ergehst dich in allerlei gedanklichen Unsinn. Du hilfst niemandem damit, und am allerwenigsten dir selbst.
    Raffe deine Gedanken und höre Ihm zu. Er sprach von den RZI und dem Land Ni!"
    „Besser wäre es, du hättest nie davon gesprochen!"
    „Ni läßt nichts durch. Dank Caglamas Vlot besitzen wir genügend Informationen, um das beurteilen zu können. Wie also sollen wir Jaschemen zur Lichtebene fliehen, wenn es gar keine Möglichkeit dazu gibt? Welche Gemeinheit der RZI steckt dahinter?"
    Lumamber Draft war bei seinen letzten Worten herumgefahren. Sein vier Meter großer Körper zog sich ein wenig in die Länge und schwankte gefährlich.
    „Er denkt, daß du zwar ein wenig um den Brei herumgeredet hast, jedoch ein bedeutendes Thema zu diskutieren gedenkst. Wir sollten die Technotoren zusammenrufen und eine Diskussion eröffnen. Rarg und Nald müssen ihr Vorhaben sofort abbrechen und uns zuhören!"
    Artenag Vaun gab Worte der Zufriedenheit von sich. Es war ihm gelungen, Draft aus seiner Lethargie aufzurütteln. Das war mehr wert als ein Sieg über irgendwelche Truppen des Graulebens, die in das Kyberland eingedrungen waren.
    „Und ist es wirklich eine Gemeinheit der RZI?" fuhr Vaun fort. „Er weiß nicht recht, was Er denken soll.
    Es steckt Unlogik dahinter, und wir sollten die Antwort schnell verlangen!"
    „Du glaubst an einen Irrtum?"
    Artenag Vaun glaubte an einen Irrtum. Er glaubte, daß die beiden Technotoren Rarg und Nald den Einsamen der Tiefe falsch verstanden hatten. Es konnte gar keine andere Erklärung geben. Der Jascheme machte sich bittere Gedanken über die Konsequenzen, die er aus seinen Überlegungen ziehen mußte. Entweder waren die Informationen tatsächlich falsch, oder es handelte sich um eine Heimtücke der Raum-Zeit-Ingenieure, die alles in den Schatten stellte, was sie in der Vergangenheit getrieben hatten.
    „Irrtum oder nicht", sagte er schließlich. „Die Klärung der Frage ist wichtiger als die Gefangennahme der Ritter der Tiefe. Folge Ihm. Wir suchen Nald. Er muß in der Nähe sein!"
    Dem Jaschemen war es unerklärbar, daß die RZI einen Plan durchsickern ließen, der so leicht durchschaubar war. Angeblich sollten die Jaschemen zur Lichtebene fliehen, was aber nicht möglich war, weil das Land Ni eine Flucht dorthin verhinderte. Ein anderer Weg in die Nähe des Berges der Schöpfung war den Technikern der Tiefe nicht bekannt. Es gab keinen und hatte nie einen gegeben. Und die RZI waren nicht in der Lage, einen solchen zu schaffen. Was aber dann?
    Mangels einsatzbereiter Kyberneten bildeten die beiden Jaschemen Gehwerkzeuge aus und machten sich auf den Weg. Sie schwankten
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