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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe
Autoren: Unbekannt
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ein schwarzer Kasten hinter dem Transmitterfeld auftauchte und die beiden Jaschemenkörper mit einem Kraftfeld behutsam auffing. Gleichzeitig sah ich den Abaker, und mit ihm wurde auch Tengri Lethos sichtbar. Er hatte die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe Saliks verharrt.
    „Lethos, Jen und Atlenta", schrillte Twirl, und ich fragte mich, woher er den Ausspruch Chulchs haben konnte außer aus dem Gehirn von einem von uns drei Rittern. „Es geht los!"
    Er blieb wie angewachsen stehen und stöhnte auf. Gleichzeitig sanken die beiden Körper der Technotoren in sich zusammen.
    Sie greifen ihn an! Sie erkennen, daß er jetzt die eigentliche Gefahr ist!
    „Lethos!" rief ich. „Hilf ihm!"
    Wir waren machtlos. Wir konnten nichts tun, denn der Angriff spielte sich wie bei uns auf psionischer Ebene ab. Kein Schutzschirm half uns dagegen. Die Mittel der Grauen Lords waren zu groß, denn sie bedienten sich der Technik des Neutrums und damit der Jaschemen. Gleichzeitig wußte ich, daß dies nicht unsere Stunde war. Es war Twirls Stunde im Kampf gegen das Grauleben im Tiefenland, und der junge Abaker dachte in diesen Augenblicken mit Sicherheit an seine Familie und sein Volk.
    Ich sah, wie Lethos sich konzentrierte. Er schnellte auf Twirl zu und stellte Körperkontakt zu dem Abaker her. Bonsins Ohren zitterten und vollführten unkontrollierte Bewegungen.
    Er begann zu schreien. Er schien hilflos, und ich wollte bereits Maßnahmen zu unserer Flucht ergreifen. Da klang die telepathische Stimme des Tabernakels in mir auf.
    „Er hält stand, Atlan", sagte der Kundschafter der Raum-Zeit-Ingenieure. „Er steckt bis oben hin voll mit Vitalenergie. Lethos schirmt sein Bewußtsein ab und stärkt ihn, daß er sich auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Und ich werde ebenfalls einspringen!"
    Der mattschwarze Kasten glühte dunkel auf. Schwarze Blitze zuckten aus ihm hinaus auf die Spiralen der drei Tiefengesetze zu. Es gab einen Donnerschlag, und wieder begann der Boden unter uns zu dröhnen. Wind kam auf, und er fegte über das Dach und zerrte an meinem Haarschopf.
    „Der Weg in die Tiefe ist frei", verkündete das Tabernakel von Holt.
    „Wir spüren ihn", klang die Stimme des Hathors auf. „Wir kämpfen noch!"
    Sie kämpften noch. Ich dachte an frühere Ereignisse ähnlicher Art.
    „Twirl!" schrie ich. „Gib die Vitalenergie auf einen Schlag ab!"
    Ich konnte nicht feststellen, ob der Abaker mich verstand. Ich sah nur, daß der Körper des Einsamen sich bewegte. Er schwankte und drehte sich im Kreis. Gleichzeitig stürzte er um.
    „Jetzt!" verstand ich das Tabernakel.
    Twirl bäumte sich auf. Sein Körper vollführte einen Satz und kam wieder auf den Beinen zum Stehen. Wie viel größer mußte erst die geistige Anstrengung dieses Wesens sein.
    „Frobo!" stieß Bonsin hervor. „Borla!"
    Der Körper des Einsamen zuckte am Boden. Ein mentaler Schrei aus mehreren Dutzend Bewußtseinen erreichte mich. Ich spürte jene Gedanken, die zu Lord Gaveaux gehörten.
    Ich spürte die Sehnsucht auf einen unsterblichen Körper und die Wut, die ihn befiel.
    Die Gedanken wurden leiser. Sie verschwanden, und Lethos beugte sich vor und fing Twirl auf, der bewußtlos zusammenbrach.
    „Es ist geschafft", verkündete das Tabernakel von Holt. „Die Bewußtseine der Grauen Lords sind aus ihren Wirtskörpern vertrieben. Sie sind endgültig in die Tiefe geschleudert worden. Jener Durchgang, der bestand, existiert nicht mehr. Sie haben selbst dafür gesorgt, daß er nicht mehr benutzt werden kann. Sie werden für immer in der Tiefe bleiben müssen!"
    Wir atmeten auf. Ich trat zu Bonsin. Er rührte sich nicht. Ich ging hinüber zu Domo Sokrat, der sich die ganze Zeit um die beiden Technotoren gekümmert hatte. Das Tabernakel schwebte heran und blieb über dem Einsamen der Tiefe hängen.
    „Gnarrader Blek!" vernahm ich die Mentalstimme. „Wach auf. Der Kundschafter der Raum-Zeit-Ingenieure möchte sich mit dir unterhalten!"
     
    *
     
    Rarg und Nald waren zu sich gekommen. Sie kümmerten sich um den Einsamen der Tiefe. Der Jascheme, der im Neutrum lebte und das Erbe seines Volkes bewachte, brauchte Zeit, um sich zu sammeln. Wir wurden ungeduldig, denn die Bedrohung des Kyberlands durch die Grauen Truppen existierte nach wie vor. Endlich war er in der Lage, sich aufzurichten. Er fuhr einen zweiten Augenkranz aus.
    „Er dankt euch", begann er und verfiel in die Er-Form. „Ohne euer Eingreifen wäre es nicht möglich gewesen, das Unheil
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