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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens
Autoren: Jason Dark
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Beweise zu sammeln.«
    »Wofür hätte ich diese Beweise sammeln sollen?«, fragte sie leise.
    »Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es herausbekommen.« Er schaute auf seine gepflegten Hände und schüttelte den Kopf, als hätte er etwas an ihnen auszusetzen. »Auch ich bin nicht unfehlbar. Jeder Mensch macht Fehler, auch wenn meine geringer sind als die der meisten Menschen«, erklärte er nicht eben unbescheiden. »Aber darüber werden wir noch zu reden haben, wenn ich Sie von Ihrer Last befreien soll…«
    Die letzten Worte gingen im reinen Spott unter, was Jane auch deutlich merkte. Als Zeichen dafür veränderte sich ihre Stimmung. Die Wut stieg noch stärker in ihr hoch. Sie machte sich zudem Vorwürfe, zu forsch an das Thema herangegangen zu sein, aber das brachte sie jetzt auch nicht weiter. Sie musste sehen, dass sie aus dieser Klemme wieder herauskam.
    Auch die Arroganz dieser Person regte sie auf. Die Wut stieg höher und höher, sodass sich ihr Gesicht rötete.
    Dabei überlegte sie, wie sie aus dieser Falle herauskommen wollte. Freiwillig würde der Arzt sie nicht gehen lassen, das stand fest. Überreden konnte sie ihn ebenfalls nicht, und es gab eigentlich nur eine Chance für sie.
    Die Flucht!
    Weg von hier. Verschwinden. Sich mit John Sinclair und Suko in Verbindung setzen, die vor dem Haus in ihrem Rover saßen, warteten und ihr so etwas wie eine Rückendeckung geben sollten. Allerdings war sie unsicher, ob die ihr jetzt etwas nutzte. Sie hatten einen Zeitpunkt ausgemacht, wann sie sich melden sollten, doch dieser Zeitpunkt war noch nicht gekommen, auch wenn Jane die Zeit, die sie bereits in der Praxis hier verbracht hatte, ewig lang vorkam.
    Wenn es freiwillig nicht zu machen war, dann eben anders.
    Sie war kein Mensch, der Gewalt unbedingt mit einbezog, in diesem Fall allerdings blieb ihr nichts anderes übrig, wenn sie die Praxis des Arztes, der für sie ein Verbrecher war, verlassen wollte.
    Der Mann vor ihr schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn er sagte mit kühler Stimme: »Jetzt stecken Sie in der Klemme, nehme ich einmal an oder wie sehen Sie das?«
    »Warum sollte ich in der Klemme stecken?«
    »Ganz einfach, Jane. Sie haben sich zu weit vorgewagt, und das ist nie gut. Man sollte immer wissen, wie weit man gehen kann. Bei Ihnen war es ein Schritt zu weit, und zwar ein sehr großer. Aber das wissen Sie sicherlich selbst.«
    »War das Ihr Fazit, Dr. Barker?«
    »Nicht ganz, Jane. Ich denke noch darüber nach, was ich jetzt mit Ihnen machen soll. Ich fühle mich reingelegt, und das ist es, was ich hasse. Ja, das hasse ich einfach. Ich will die Kontrolle behalten, über alles, verstehen Sie?«
    »Sicher. Ihre Patienten haben es schon oft genug erleben können, denke ich mir.«
    »Das war sehr gut gefolgert. Gratuliere. Es beweist mir zugleich, dass Sie mehr wissen, als sie haben zugeben wollen. Nun ja, wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Seinem Lächeln nach schien es ihm Spaß zu machen.
    Davon war Jane meilenweit entfernt. Sie suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Klemme. Mit Worten ließ sich der Mann nicht überzeugen, und so hieß der Ausweg nur Gewalt, obwohl diese Lösung auch nicht einfach war, denn Dr. Barker stand wie ein Felsblock vor der offenen Tür. Jane hätte den Mann schon zur Seite fegen müssen, um freie Bahn zu haben. Jennifer Flannigan im Vorzimmer sah sie nicht als ein Hindernis an. Das Problem bestand einzig und allein aus Dr. Barnabas Barker.
    Sie hätte einen Überraschungsangriff starten können. Ihm blitzschnell zwischen die Beine treten, mit zwei, drei überfallartigen Karateschlägen noch seinen Hals treffen, aber seltsamerweise schreckte sie davor zurück. Den Grund wusste sie nicht. Sie ging deshalb davon aus, dass es an diesem Menschen liegen musste, der so wahnsinnig selbstsicher vor ihr stand.
    »Sie haben Probleme!«, stellte er mit einer Stimme fest, in der der Spott nicht zu überhören war.
    »Nicht mehr als sonst.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht, Jane. Sie überlegen genau, wie Sie sich verabschieden sollen, ohne dass Sie Blessuren davo ntragen. Aber das wird nicht mehr möglich sein, es ist mein Gebiet, mein Revier, wenn Sie so wollen. Hier habe ich das Sagen, und ich bin zudem ein Mensch, der sein Gebiet verteidigt. Auch daran müssen Sie sich gewöhnen. Fazit des Ganzen: Sie kommen ohne meine Zustimmung nicht hier weg, Jane!«
    »Das sehe ich anders.«
    »Gut. Dann erklären Sie es mir genauer.«
    »Das werde ich,
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