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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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Harem.
    Anscheinend brauchte er ihn aber doch! Wie versteinert saß Anne hinter dem Lenkrad und konnte nicht fassen, was sie sah, Sie wußte nicht, was sie tun sollte.
    Sollte sie aussteigen, die Blonde zur Rede stellen und ihr anschließend die Augen auskratzen? Sollte sie warten, bis das blonde Gift weg war, sich dann zu Vincent begeben, ihn ohrfeigen und ihm sagen, daß es aus sei?
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie fragte sich, warum ihr Vincent so etwas antat. War er mit ihr nicht zufrieden? Würde er immer nebenbei andere Mädchen brauchen?
    Dann war es besser, sich von ihm zurückzuziehen, denn Anne war nicht gewillt, ihn ein Leben lang mit anderen Frauen zu teilen. Verzweifelt suchte sie nach einer harmlosen Erklärung für die Situation.
    Vielleicht hatte Vincent gar nichts mit der Blonden. Vielleicht war sie eine Nachbarin, die ihn aufgesucht hatte, um sich etwas von ihm zu borgen.
    Vielleicht handelte es sich um eine Arbeitskollegin, die in der Nähe zu tun gehabt und ihn besucht hatte - oder war es eine Jugendfreundin?
    Wenn sie nicht so entsetzlich hübsch wäre, dachte Anne aufgewühlt.
    Die Blonde bog um die Ecke und war nicht mehr zu sehen. Jetzt sprang Anne Alexander aus dem kleinen Wagen und wollte losstürmen, doch dann hielt sie jäh inne.
    Wenn du jetzt zu Vincent gehst, fallen vielleicht Worte, die dir hinterher leid tun! sagte sie sich. Solltest du dein erhitztes Gemüt nicht zuerst abkühlen? Fahr nach Hause, nimm einen Drink und überlege dir in Ruhe, was du ihm sagen willst, und wenn du die Worte beisammen hast… rufst du ihn an…
    Ihre Gedanken gerieten ins Stocken. Die Blonde hatte die Haustür schlecht geschlossen. Sie schien nicht zu wissen, daß man sie zuschlagen mußte, sonst ging sie wieder auf, Anne begab sich nun doch zu Vincent Strauss’ Haus. Ihre Nerven vibrierten. Sie wußte noch nicht, was sie sagen würde. Das würde die Situation ergeben.
    Aufgeregt erreichte sie die offene Tür und trat ein. In der Diele blieb sie stehen und lauschte. Vincent verursachte kein Geräusch. Anne nahm an, daß er sich im Wohnzimmer befand.
    Hoffentlich… Sie hätte es nicht ertragen, ihn im Schlafzimmer anzutreffen. Zaghaft näherte sie sich der Schiebetür. Sie öffnete sie, und ein sauberer Raum bot sich ihrem Blick, den sie schweifen ließ.
    Sie entdeckte Vincent nicht. Das bedeutete, daß er sich… oben befand! Im Schlafzimmer!
    Verdammt, Vincent, wenn du mit dieser blonden Nutte geschlafen hast, kann ich dir nicht vergeben! dachte Anne Alexander mit vibrierenden Nerven.
    Als sie die Stufen hinaufstieg, war ihr, als hätte sie Bleiplatten an den Schuhen. Ihre Knie waren weich wie Gummi, als sie das Obergeschoß erreichte. Sie wandte sich der Schlafzimmertür zu und ging schweren Herzens weiter, obwohl sie furchtbar gern umgekehrt wäre.
    Sie rechnete damit, ihn im Bett liegen zu sehen - halb nackt, verschwitzt, mit zerzaustem Haar. Und er würde denken, die andere wäre zurückgekommen, denn mit ihr, Anne, konnte er ja nicht rechnen.
    Du hättest Ihn anrufen sollen! sagte ihr eine innere Stimme. Dann wäre dir das erspart geblieben.
    Ja, dachte sie, aber dann hätte ich vielleicht nie erfahren, daß Vincent nicht treu sein kann. So ist es auf jeden Fall besser. Ich muß wissen, wie ich mit Ihm dran bin.
    Entschlossen trat sie an die Tür und öffnete sie. Wieder fand sie einen leeren Raum vor, und das Bett schien nicht benützt worden zu sein.
    Durfte sie aufatmen? Tat sie Vincent Strauss unrecht? Sie hoffte es, oh, sie hoffte es so sehr. Ein Geräusch ließ sie herumfahren, und nun erblickte sie Vincent.
    Er machte einen seltsamen Eindruck, stand reglos da, und sein Blick wirkte leblos. Er schien geistig nicht da zu sein, schien sie überhaupt nicht wahrzunehmen.
    Daran änderte sich auch nichts, als Anne ihn ansprach. Er reagierte nicht, und Anne fragte sich, was passiert sein mochte. Daß sein Blick gebrochen war, daß er sie mit toten Augen anstarrte, konnte sie nicht ahnen.
    ***
    »Vincent«, kam es gepreßt über Anne Alexanders Lippen. »Meine Güte, Vincent, was hast du?«
    Jetzt reagierte er auf ihre Stimme. Ein Ruck ging durch seinen kräftigen Körper.
    »Sieh mich nicht so eigenartig an, Vincent«, keuchte das Mädchen. »Das macht mir Angst!«
    Am Ausdruck seiner Augen veränderte sich nichts.
    »Wer war dieses blonde Mädchen?« fragte Anne.
    Er schwieg.
    »Ich habe sie aus deinem Haus kommen sehen«, sagte Anne. »Ich finde, ich habe ein Recht auf eine
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