Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
123 - Auf dem Insektenthron

123 - Auf dem Insektenthron

Titel: 123 - Auf dem Insektenthron
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
hervor, die sie unter ihrem Kleid versteckt hatte. »Ich glaube, das ist seine einzige Waffe, abgesehen von dem Messer, das er in einer Armscheide trägt; an das kam ich nicht heran.«
    »Das ist auch nicht nötig«, erklang eine ruhige Stimme.
    Matthew Drax trat auf sie zu. »Es fehlt tatsächlich nur noch diese Laserwaffe hier. Berto und Cervo waren so freundlich, uns das Versteck zu zeigen.«
    Belle nickte. »Es hat also alles geklappt… ich bin so froh.«
    »Es ging sehr schnell«, berichtete Hela strahlend.
    »Eigentlich haben Maddrax und seine Leute, nachdem wir sie von den Fesseln befreit hatten, all das gemacht, was wir schon längst hätten tun sollen!«
    »Wenn uns nicht der Mut dazu gefehlt hätte«, ergänzte Belle. Dann schloss sie überglücklich Lisi in die Arme, die auf sie zugerannt kam.
    Kurz darauf brachten Rulfan und die anderen den gefesselten Mostroo zur Mitte des Platzes, wo Berto und Cervo bereits gut verschnürt warteten.
    Mostroo verlor kein Wort und verzog keine Miene, als ihn die so lange Unterdrückten in diesem Zustand sahen: zum ersten Mal hilflos. Sie verloren ihre Angst, als sie begriffen, dass ihr Peiniger keine Autorität und keine Machtmehr besaß.
    Sie beschimpften und bespuckten ihn und seine Gehilfen und bewarfen sie mit Dreck.
    Nur ein einziges Mal trat ein Gefühl in seine Augen, als sein Blick auf Belle fiel – wilder, blutdürstiger Hass. Aber er schwieg weiterhin.
    »Die Leute leben sichtlich auf«, bemerkte Aruula, die ihr Schwert wieder auf dem Rücken trug.
    »Ich hoffe, dass das nicht zu weit geht«, meinte Matt. »Am Ende lynchen sie ihn und die Brüder.«
    Aruula zuckte die Achseln. »Na und? Er hat nichts Besseres verdient.«
    Belle hörte die Worte. »Niemand hat das verdient«, sagte sie leise und strich über den Blondschopf ihrer Tochter.
    »Was macht er da?«, rief DeWitts Stimme dazwischen. Er deutete auf Mostroo, der die Lippen bewegte und klickende Geräusche von sich gab.
    »Gütiger Himmel!«, stieß Belle erschrocken hervor. »Er ruft sie!«
    Jemand aus der Menge stieß einen lauten Schrei aus. Dann stoben die Menschen auseinander.
    Und Belle sah mindestens ein Dutzend Käfersoldaten mit rasender Geschwindigkeit über das Trümmerfeld herankommen…
    »Nur die Ruhe!«, rief Matt.
    Die Menschen der Siedlung rannten wie kopflose Hühner umher; die jahrelang genährte Angst hatte wieder die Oberhand und ließ eine Panik ausbrechen.
    »Die laufen uns noch in die Schusslinie!«, fluchte Shaw.
    »Kommt, hier rüber!«, rief Rulfan. Sie folgten ihm zur Deckung einer Mauer, von wo aus sie den Ansturm der Käfer erwarten konnten, ohne zusätzlich die Siedler in Gefahr zu bringen.
    DeWitt hatte inzwischen Mostroo außer Gefecht gesetzt.
    Das stoppte die Soldaten allerdings nicht; sie hatten ihren Auftrag erhalten und würden ihn ausführen, auf Gedeih und Verderb.
    Sie begannen zu feuern. Die beiden Käfer in der vordersten Reihe stürzten und überschlugen sich. Zwei andere setzten über die Mauer hinweg, mit so gewaltiger Sprungkraft, dass sie mehr als fünfzehn Meter überwanden. Direkt auf die fliehende Menschenmenge zu, mit klickenden Beißzangen und ausgestreckten Greifklauen.
    Lasalle und Farmer setzten ihnen nach. Aruula zog ihr Schwert und sprang in die Höhe, als der nächste Käfer über sie hinweg sprang. Sie bohrte das Schwert in die verwundbare Stelle zwischen Brust- und Bauchplatte. Der Schwung riss sie mit, und sie stürzte zusammen mit dem Käfer und rollte ein Stück weit.
    Matt und die anderen gaben Dauerfeuer auf die nachfolgenden Insekten-Soldaten; es brauchte tatsächlich mehrere Schüsse, bis die Chitinpanzer von den Lasergewehren durchschlagen wurden. Zwei weitere Soldaten verendeten.
    Daraufhin zogen sich die anderen zurück. Sie verschwanden innerhalb eines Herzschlags wie ein Spuk.
    ***
    Belle nahm Lisi an der Hand und wagte sich ins Freie.
    Maddrax und seine Leute waren damit beschäftigt, die Kadaver der Käfer an den Rand der Siedlung zu ziehen. Dann brachten sie Mostroo und seine Schergen unsanft zu sich und zerrten sie auf die Beine.
    »Wir sollten keine Zeit verlieren«, sagte Matt zu Belle. »Ich weiß nicht, ob sie Verstärkung holen. Offensichtlich wirkt sich Ch'zzaraks fehlender mentaler Einfluss nur auf die Milliarden kleinerer Insekten aus, nicht auf diese hochgezüchteten Mutationen. Dadurch bleibt die Anzahl der Feinde immerhin abschätzbar – auch wenn wir nicht wissen, wie viele es noch davon gibt.«
    Belle nickte. »Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher