Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ebenso fort wie an Boden und Decke. Auf diese Weise bildete sie einen in sich geschlossenen Hohlraum.
    Und das Lagergut? dachte Gucky verständnislos. Der eingemauerte Bereich war offensichtlich völlig leer. Wo befand er sich? Vielleicht zwischen dieser Mauer und der eigentlichen Wand? Er wußte ja nicht, welche Abmessungen der Raum normalerweise hatte.
    Es gab wichtigere Fragen. Dies mochte ein geschlossener Hohlraum sein, trotz aller logischen Unmöglichkeiten materiell existent - wo aber befand sich jene geheimnisvolle Person, die sich Holtz Khaan nannte und über Telekom Hilfe angefordert hatte? Warum empfing er keine verständlichen Mentalimpulse?
    Unvermittelt kam ihm Sato Ambush in den Sinn, der Pararealist. Als es darum gegangen war, die Pforten des Loolandre zu überwinden, hatte dieser Mann von sich reden gemacht. Vielleicht sollte man ihn auch jetzt zu Rate ziehen.
    Gucky verwarf die Idee.
    Er lauschte lange in sich hinein und horchte, bildlich gesprochen, jeden Winkel des gemauerten Raums telepathisch ab, immer in der Erwartung, doch noch ein Zeichen jenes Holtz Khaan aufzuspüren. Aber niemand außer ihm befand sich hier.
    Wirklich niemand ...?
    Wer oder was, fragte er sich, verursachte den dumpfen Mentalhintergrund, der wie eine bleierne Sphäre zwischen den Mauern schwebte?
    „Freunde", murmelte er gedankenverloren, „hier stinkt's."
    Bereits beim ersten Ton aktivierte sich automatisch die Funkvorrichtung des" Schutzanzugs.
    „Na endlich!" kam die prompte Reaktion der draußen wartenden Sicherheitskräfte. „Wie geht es dir, Gucky? Die fünf Minuten sind fast abgelaufen."
    „Alles in Ordnung", versicherte der Mausbiber hastig. „Keine Gefahr. Ihr braucht nicht einzugreifen."
    „Warum sagst du das nicht gleich?"
    „Mann, wir sind hier am Rotieren, weil wir denken, wir müssen dich heraushauen! Eine kurze Meldung hätte mir ja schon genügt..."
    „Okay, okay!" wehrte Gucky beschwichtigend ab. „Kannst du mir ein vorletztes Mal verzeihen?"
    „Nur, weil du es bist."
    Der Ilt wußte selbst nicht, warum er so nachlässig war. Zumindest hätte er die Funkvorrichtung auf Empfang schalten müssen, damit er die Anrufe der Sicherheitsposten entgegennehmen konnte. Eine kurze Meldung, daß keine Gefährdung für ihn bestand, hätte ebenfalls zu seinen Pflichten gehört.
    Aber irgendwie hatte er die Zeit, regelrecht vergessen. All seine Gedanken waren auf die seltsamen Verhältnisse in Zusammenhang mit der Kalksandsteinmauer polarisiert gewesen.
    Mittlerweile hegte er keinen Zweifel mehr, daß der Schlüssel zu einer Erklärung der Phänomene bei der geheimnisvollen Mentalaura zu suchen war. Wie aber sollte er an sie herankommen, wie den Kontakt mit ihr herstellen - sofern ein solcher Kontakt überhaupt möglich war?
    Sein Blick wanderte über die Anzeigenleiste im Innern des Schutzhelms. Keiner der Werte wies auf Besonderheiten hin. Atmosphäre, Luftdruck, Gravitation und was der Dinge mehr waren: Alles entsprach dem bekannten Standard. In unmittelbarer Nähe wurde weder eine aktive Energiequelle geortet, noch zeichnete der Taster die Umrisse materieller Fremdkörper. Dieser Raum war, nach konventionellen Methoden vermessen, leer!
    Trotzdem wurde das Licht verschluckt, trotzdem hing ein düsterer psionischer Druck in der Luft, trotzdem hatte ein gewisser Holtz Khaan um Hilfe gerufen...
    Gucky realisierte eine spontane Idee. Er schaltete die Außenlautsprecher des Schutzanzugs ein und versuchte, einen akustischen Kontakt zustande zu bringen - mit wem oder was auch immer.
    Natürlich blieb ihm der Erfolg versagt.
    Er konzentrierte sich auf das Hintergrundrauschen. Mit der ganzen Kraft seiner telepathischen Begabung versuchte er, in jene Schwingung einzudringen, sie zu analysieren, mit ihr zu kommunizieren oder auch nur die Spur eines verborgenen Sinns in ihr zu erkennen... Vergeblich. Obwohl die merkwürdige Aura ringsum präsent und spürbar war, schien sie zugleich in ihrer eigentlichen Substanz endlos weit entfernt. Sie blieb ein bloßer Eindruck.
    Immerhin verband sich mit diesem Eindruck ein bestimmtes Empfinden. Gucky erhöhte seine Konzentration. Monströse Kraft, dachte er verblüfft, und urtümliche Stärke! Das waren die Assoziationen, die sich ihm aufdrängten - beide nicht zwingend, aber dennoch irgendwie folgerichtig.
    Kraft und Stärke...?
    Er überlegte, welche Aussage sich dahinter verbergen mochte.
    Nein! schalt sich Gucky selbst. Er durfte sich nicht darauf versteifen, aus seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher