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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe
Autoren: Unbekannt
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Dadurch könnte der Weg bis nach Gatas zu einer einzigen Nervenprobe werden."
    „Und der Herr Kosmokrat, der uns ein paar Hinweise geben könnte, ist ausgerechnet jetzt nicht an Bord."
    „Woher weißt du", fragte Javier kühl, „daß Taurec uns ‚Hinweise' geben würde?"
    „Er tut es immer", sagte Sandra. „Ominös, geheimnisvoll, gerade so viel, wie man braucht - aber immerhin. Besser als nichts. Er brauchte uns nur anzudeuten, ob eine Gefahr besteht oder nicht. Damit wäre uns schon geholfen. Aber was tut der Herr Kosmokrat statt dessen? Er schnappt sich Perry Rhodan und verschwindet. Blaff - einfach so."
    Der Kommandant grinste. Trotz ihrer berüchtigten Korrektheit besaß sie eine erfrischend offene Art, sich auszudrücken.
    Aus dem Hintergrund der Zentrale watschelte Gucky heran und blieb neben Sandra stehen.
    „Du hast die Dame vergessen", meinte er augenzwinkernd.
    Sandra starrte ihn verständnislos an.
    „Welche Dame? Wovon redest du, Mensch?"
    „Bezeichne mich nicht als ‚Mensch', ja! Muß es gleich die gröbste aller denkbaren Beleidigungen sein!" Der Ilt griff in eine Tasche seiner Kombination und brachte eine Rübe zum Vorschein, an der er genüßlich zu nagen begann. Dann, zwischen zwei Bissen, schmatzte er: „Die Kosmokratin habe ich gemeint. Sie ist ebenfalls verschwunden, nicht wahr? Blaff - einfach so."
    „Genau!" ging Sandra auf ihn ein. „Und sie hat mit Nachor eine weitere wichtige Person in ihrer Begleitung. Rhodan, Taurec, Vishna, Nachor - alle weg!"
    „Blaff!"
    Sandra nickte heftig.
    „Und das gerade jetzt, wo wir ein paar vage Andeutungen ganz gut vertragen könnten.
    Gerade jetzt lassen uns die Dame und der Herr im Stich."
    Gucky hob theatralisch den Arm und schwenkte die zur Hälfte verzehrte Möhre.
    „Aber keine Bange!" rief er. „Zum Glück bin ich noch da! Ich, Gucky, der Retter des Universums, König der... äh... Wolpertinger, Held der Armada, Bezwinger der Mauer ..."
    „Das reicht!" unterbrach ihn der Kommandant. Dann entschloß er sich, den Spaß mitzumachen, und fügte hinzu: „Bis du alle deine Großtaten aufgezählt hast, liegen sieben weitere Chronofossilien hinter uns. Damit vergeudest du deine Zeit."
    Mittlerweile waren fast alle in der Zentrale Versammelten auf den Wortwechsel aufmerksam geworden. Kaum jemand, der den Dialog nicht interessiert verfolgte. Gucky blickte sich um und winkte lässig ab.
    „Du hast ja recht, Chef!" meinte er großmütig. „Jeder weiß, was ich geleistet habe in den vergangenen zwei- oder wie viel tausend Jahren. Es hieße ES nach Wanderer tragen ..."
    Jemand begann zu lachen.
    „Eulen nach Athen!" kam der Einwand. „Nicht ES nach Wanderer!"
    „Ist doch egal!" rief ein anderes Besatzungsmitglied. „Von mir aus auch Atlan nach Arkon!"
    „Oder Ilts nach Tramp!"
    „Also bitte!" rief Gucky. „Werdet nicht geschmacklos!"
    Irgendwo lachte noch immer jemand. Ein anderer gab ein kaum verständliches Grummeln von sich. Nur wer genau hinhörte, konnte verstehen: „ES nach Wanderer, ein ulkiger Vergleich. Köstlich! Warum nicht ES nach EDEN - paßt doch auch, oder?"
    Das war der Moment, in dem Sandra Bougeaklis sich ihrer Prinzipien entsann. Disziplin und Ordnung galten als hehre Grundsätze der Stellvertretenden Kommandantin. Sie schwenkte ihren Arm zur Seite, als wollte sie einen festen Gegenstand von sich weg schieben.
    „Nun ist es genug!" sagte sie scharf. Zwei steile Falten bildeten sich auf ihrer Stirn, als sie die halb aufgegessene Mohrrübe des Mausbibers fixierte. „Woher hast du die Möhre, Kamerad?"
    Gucky ließ den Arm langsam sinken. Er grinste geradezu dümmlich.
    „Woher ich... was habe?"
    Schnell nagte er weiter an der Rübe, und durch das Tempo, das er vorlegte, verschwand das Gemüse beeindruckend schnell, bis er nur noch einen Rest grüner Blätter in der Hand hielt.
    „Die Möhre!" schrie Sandra. „Woher hast du die Möhre?"
    Gucky hielt die Hand mit den übrig gebliebenen Blättern hoch.
    „Welche Möhre?" fragte er scheinheilig.
    Sandra holte tief Luft und schloß für einen Moment ergeben die Augen.
    „Nun gut", meinte sie dann versöhnlich. „Vergiß meine Frage. Schließlich weiß jeder, daß auf der BASIS keine Mohren angebaut werden. Zumindest nicht offiziell."
    „Du willst damit nicht etwa andeuten, ich hätte den Proviantmeister noch vor unserem Abflug zum Frostrubin bestochen?"
    „Oh nein!" beeilte sich Sandra zu versichern. „Wie könnte ich dich in dieser Weise verdächtigen! Und selbst
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