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122 - Der Grabräuber

122 - Der Grabräuber

Titel: 122 - Der Grabräuber
Autoren: Dämonenkiller
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einer Seite hochgeschoben. Erichtho taumelte darunter hervor. Er lehnte sich gegen den Heidenaltar, ließ die Arme hängen und atmete schwer.
    „Bringt die Leiche fort!" sagte er. „Transportiert sie in meine Aufbahrungshalle! Ich will sie wenigstens noch zu einer Untoten machen."
    Die Dämonen taten durch ein Aufheulen kund, daß sie der Verlust ihrer obersten Bacchantin schmerzte.
    Erichtho schaute plötzlich zur Geheimtür und entdeckte Fred und den Inder. Er fuhr zusammen. Mohanda griff nach Freds Arm und zerrte ihn mit sich fort. Sie stürmten in den Salon und rannten auf das Foyer zu. Ihnen folgte das erboste Brüllen und Fluchen der Dämonen. Kaum waren sie im Foyer, warf Fred die Tür zum Salon zu und drehte den Schlüssel herum.
    Als er sich wieder Mohanda zuwandte, bemerkte er, daß dieser wie erstarrt dastand. Fred folgte seinem Blick. Er mußte an sich halten, um nicht vor Entsetzen loszuschreien.
    Glasig starrten die gebrochenen Augen eines Toten sie an.
    „Edward", flüsterte Fred. „Mein Gott, wie grausam haben sie dich für deinen Verrat bestraft!" Mohanda zerrte sich die Kapuze vom Kopf. In seinen Augen schimmerte es feucht.
    „Er warnte mich vor dem schlimmer werdenden Treiben der Bacchanten", sagte er. „Im
Bayshore
wies ich ihn darauf hin, daß es ihm auch schlecht ergehen könnte. Ich hoffte, er würde seine Konsequenzen daraus ziehen."
    Im Salon wurde heftig gegen die Tür geklopft. Die Dämonen heulten schaurig und fluchten. Die Tür bebte unter ihren Schlägen. Fred und Mohanda liefen zur Haustür. Sie war verschlossen. Entsetzt blickte der Inder seinen neugewonnenen Verbündeten an.
    Fred nestelte den Dietrich hervor, paßte ihn dem Schloß an und drehte ihn herum. Der Riegel knackte. Er konnte die Tür aufreißen. Hinter ihnen krachte die Tür zum Salon in ihren Fugen; die Schreckensmeute war dabei, sie aufzubrechen.
    Die Männer hetzten in den Park. Regen prasselte auf sie hernieder. Auf Fred Archer wirkte er wie eine erquickende Dusche. Seine alte Kaltblütigkeit und Umsicht kehrten zurück. Statt in kopfloser Flucht mit Mohanda auf die Clayton Street hinauszurennen, wandte er sich den Wagen der Bacchanten zu. In einem dunkelblauen Jaguar sah er den Schlüssel stecken.
    Er winkte dem Inder zu. Sie stiegen ein. Fred startete. Sie jagten durch das offene Tor in die Nacht hinaus. Als sie zu Sandras Haus zurückblickten, sahen sie gerade noch die Dämonen vor dem Eingang. Sie schüttelten die Fäuste.
    Fred streifte die Kapuze ab. „Die erwischen uns nicht mehr."
    Mohanda nickte. Nachdenklich strich er mit den Fingern über die teure Holzverkleidung des Armaturenbrettes. „Diese Scheusale. Es müssen gutsituierte Leute sein - bei so aufwendigen Wagen."
    „Sie gehören der High Society von San Francisco an, wie Sandra mir erklärte. Ihre wahren Namen werden wir vielleicht nie erfahren - außer dem von Sam Conway." Fred lachte grimmig. „So bin ich bei der Suche nach Jeff Parker vom Underground zur High Society gelangt. Ist das nicht ein echter Fortschritt?" Er warf dem Inder einen Seitenblick zu. „Mohanda, ich bin dir keine große Hilfe gewesen, weil ich zu sehr von Sandras Magie abhängig war."
    „Du irrst dich. Ohne deine Unterstützung hätte ich die Bahre nicht lebend verlassen."
    „Aber ich…"
    „Du hast mir als eine Art Medium gedient."
    „Wie konnte das funktionieren? Es ist mir ein Rätsel."
    „Frag mich jetzt nicht danach!"
    „Wohin fahren wir?"
    „Nach Oakland, und von dort aus nach San Leandro."
    Fred Archer machte eine überraschte, Miene. „Moment mal! Ich habe angenommen, wir begeben uns jetzt zum Tempel deiner Sekte in die Telegraph Avenue, damit ich endlich Jeff Parker zu Gesicht bekomme."
    „Nein, ich habe Erichthos Domizil zum Treffpunkt auserwählt."
    „Das weiße Haus in der Mercedes Street?"
    „Genau das. Die anderen Mitglieder unserer Gemeinschaft warten dort bereits auf uns." Er legte eine Kunstpause ein und lächelte ein wenig. „Ich möchte dich, was Jeff Parker betrifft, nicht länger auf die Folter spannen. Er hält sich längst nicht mehr in dieser Stadt auf."
    „Wo dann?"
    „Er ist vom Padma abberufen worden. Padma versammelt all seine Jünger um sich, denn er benötigt ihre Hilfe gegen einen übermächtigen Gegner. Nicht alle können diesem Ruf folgen - nur die, die im Geist stark genug sind. Manche haben es aus eigener Kraft geschafft, andere waren dazu nicht einmal mit Hilfe ihrer Kameraden in der Lage."
    „Aber es muß doch einen Weg
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