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1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung
Autoren: Jason Dark
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möchten die Templer kein Aufsehen. Es wird offiziell nicht bekannt gegeben werden, dass der Abbé verstorben ist. Die Templer leben zwar in Alet-les-Bains, trotzdem ist das Kloster eine Welt für sich, an der die wenigsten Bewohner teilhaben.«
    »Es wird also kaum jemand etwas merken!«, stellte Bill fest.
    »Das meine ich auch.«
    »Und wie denkt man allgemein darüber?«, fragte Bill.
    »Was meinst du?«
    »Nun ja, du hast mit John gesprochen. Man wird sich bei den Templern durchaus Gedanken gemacht haben, wie es in der Zukunft weitergeht. Nichts gegen Godwin de Salier, aber so einfach ist ein Mann wie der Abbé nicht zu ersetzen.«
    »Da muss ich dir Recht geben.« Suko hob die Schultern.
    »Auch wenn ich mit John einige Male telefoniert habe, über konkrete Dinge haben wir nicht gesprochen. Das war auch nicht möglich, denn es gibt keinerlei Hinweise, wie es in der Zukunft genau weitergeht. Es steht nur fest, dass van Akkeren existiert und dass er nicht aufgibt. Doch Einzelheiten kann niemand wissen.«
    »Schade.«
    »Hör auf, Bill«, mischte sich Sheila ein. »Es ist nicht unsere Sache, was in Südfrankreich passiert. Du hast auch gehört, dass die Templer unter sich bleiben möchten, und das sollten wir akzeptieren. Es reicht, wenn Suko zur Beerdigung fährt. Wir werden uns da zurückhalten.«
    »Augenblick. Davon habe ich auch nicht gesprochen.«
    Sheila lächelte honigsüß. »Du hast aber mit dem Gedanken gespielt, wie ich dich kenne.«
    »Das ist richtig.«
    »Eben. Außerdem will man den Abbé im kleinen Kreis begraben. Ich denke schon, dass wir dort fehl am Platze sind. Hätte man uns gebeten, wären wir gekommen.«
    Bill lächelte. »Gut, dass ich dich kenne, Sheila. Aber kein Sorge, wir bleiben hier.« Er trank einen Schluck Wein und setzte seinen Monolog fort. »Obwohl wir davon ausgehen können, dass wir nicht außen vor bleiben. Van Akkeren kennt uns. Er weiß, auf welcher Seite wir stehen. Er weiß, dass wir seine Feinde sind. Und er hat Zeit genug gehabt, sich neue Pläne auszudenken. Ich kann mir vorstellen, dass wir darin auch eine Rolle spielen, und wenn es nur über seinen Verbündeten, Dracula II, ist. Das lässt auf einiges schließen.«
    »Genau das macht mir auch Sorgen«, sagte Suko. »Die Verbindungen sind geknüpft. Leider haben beide die gemeinsamen Feinde, zu denen wir auch zählen.« Er schaute Sheila an. »Du wirst dich nicht zurücklehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen können.«
    »Das hatte ich auch nicht vor«, erklärte sie. »Aber ich bin eben nicht so abgebrüht. Es ist schon zuviel passiert, und ich möchte endlich mal Ruhe haben.«
    »Die wirst du nicht bekommen«, sagte Shao.
    »Ich weiß«, seufzte Sheila.
    »Es ist eben dein Schicksal. Man kann ihm nicht entrinnen. Es fing damals schon mit dem Tod deines Vaters an, und es ging weiter, nachdem du Bill geheiratet hast. Ich habe einen ähnlichen Weg hinter mir. Suko und ich wissen, dass wir kein normales Leben führen können. Es ist immer wie ein Tanz auf der Rasierklinge. Hört sich zwar übertrieben an, kommt der Wahrheit aber nahe.«
    Sheila griff zum Weinglas. »Ich beschwere mich auch nicht.«
    Sie trank noch nicht, schaute nur in das Glas hinein. »Es ist alles so plötzlich gekommen. Die Rückkehr des Grusel-Stars, seine Verbindung zu Mallmann, dann der Tod des Templer-Führers, das hat mich schon mitgenommen und mich auch sehr nachdenklich gemacht.«
    »Kann ich wirklich nachvollziehen«, sagte Shao.
    Sheila hob das Glas an. »Egal, was auch geschieht, wir wollen die Hoffnung nie aufgeben. Lasst uns darauf trinken, dass John es geschafft hat, und lasst uns auch darauf trinken, dass wir in der Zukunft noch oft zusammensitzen können.«
    »Ein guter Vorschlag«, sagte Bill und nahm ebenfalls sein Weinglas.
    Sie stießen an. Shao und Suko mit Wasser, aber das machte nichts. Das helle Klingen, das dabei durch den Garten wehte, klang wie eine schöne Melodie, die sie auf dem Weg in die Zukunft begleiten sollte.
    Sie lächelten, waren jedoch nicht fröhlich. Nachdem jeder sein Glas wieder abgesetzt hatte, bekam die Stille wieder eine Chance, sich im Garten auszubreiten.
    Jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach, die sich siche rlich um das gleiche Thema drehten.
    Bill hatte den Kopf zurückgelegt und schaute zum Himmel.
    Es war Mitte Juni. Die Sonne würde bald am höchsten stehen, und schon jetzt waren die Tage sehr lang. Nach diesem von der Sonne verwöhnten Tag wurde der Himmel nicht richtig
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