Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stimmte auch, denn in ihm steckten der Mensch und der Dämon.
    Suko hatte es nicht geschafft, ihn zu stoppen, und John war es ebenfalls nicht gelungen. Dass John überhaupt noch lebte, war für Bill Conolly ein kleines Wunder, denn die andere Seite hatte es geschafft, John zu entwaffnen und in die Vampirwelt des Dracula II zu verschleppen, der sich mit van Akkeren verbündet hatte.
    Hinzu kam noch eine dritte Kraft. Ebenfalls eine Vampirin.
    Eine blonde Sexbombe mit einer irren Gier nach Blut. Sie hörte auf den Namen Justine Cavallo und bildete den dritten Teil des Trios.
    »Wann können wir John zurückerwarten?«, fragte er.
    Suko runzelte die Stirn. »Es war klar, dass er noch die Beerdigung des Abbé abwarten will. Bloch war ein Freund. Es ist seine Christenpflicht, so lange zu bleiben, bis der Abbé seine letzte Ruhestätte gefunden hat.«
    »Und wann wird das sein?«, fragte Sheila.
    »Spätestens in zwei Tagen.«
    »Fliegst du hin?«
    »Ja, morgen. Ich werde John dann auch seine Waffen zurückgeben. Jeder von uns kann sich wohl vorstellen, wie er sich fühlt. Wir müssen davon ausgehen, dass van Akkeren nicht aufgeben wird. Er hat erst einen Teilsieg errungen. Sein Ziel ist es, die Templer zu vernichten, die nicht auf der Seite das Baphomet stehen und ihm nicht dienen. Da kommt auf unsere Freunde in Alet-les-Bains noch einiges zu.«
    Bill Conolly senkte den Kopf und schaute auf das Glas, in dem der Wein aussah wie verdünntes Blut. »Der Abbé lebt nicht mehr«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich kann mir vorstellen, dass die Gruppe der Templer nicht führungslos sein wird. Hast du schon eine Idee, wer die Leitung übernehmen wird?«
    »Nicht nur eine Idee«, erwiderte Suko. »Ich habe mit John gesprochen und weiß, dass der Abbé kurz vor seinem Tod den Nachfolger bestimmt hat. Es ist Godwin de Salier.«
    Der Reporter nickte. »Da hat er eine gute Wahl getroffen. Godwin ist trotz seiner noch jungen Jahre ein sehr guter Mann. Der wird es schaffen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Ist er denn von den übrigen Templern akzeptiert worden?«, erkundigte sich Sheila.
    »Das nehme ich an.«
    »Er hat seinen Tod geahnt«, sagte Shao leise, die in der letzten Zeit geschwiegen hatte. »Er wusste es, und er wusste, dass er seinem Schicksal nicht entgehen konnte.«
    »Das sagst du«, rief Bill. »Um so erstaunlicher ist es, dass er nichts dagegen unternommen hat. Er muss doch gewusst haben, an wen er sich halten konnte. Er tat es nicht. Das ärgert mich und macht mich zugleich traurig. Es kommt mir im Nachhinein vor, als hätte er seine Freunde hier vergessen.«
    »Bill, es ist Schicksal gewesen!«
    »Was meinst du damit?«
    Shao zuckte mit den Schultern. »Es gibt keinen Menschen in der Welt, der seinem Schicksal entgehen kann. Da brauche ich noch nicht mal zu philosophieren, das ist einfach so. Mit der Stunde der Geburt ist auch die Stunde unseres Todes vorgezeichnet.« Sie schaute mit ihren dunklen Augen in die Runde.
    »Das ist bei uns auch nicht anders, obwohl wir es gern verdrängen.«
    Niemand konnte widersprechen. Sheila sah, wie sehr sich ihr Mann noch ärgerte und legte seine Hand auf seinen Arm. »Es ist vorbei, Bill. Wir müssen es akzeptieren.«
    Über ihre Köpfe flog ein dunkler Vogel hinweg, der sich seinen Platz auf einem Baum suchte und dort sitzen blieb. Sein Flügelschlag hatte sich angehört wie ein schnell vorbeihuschender Geist, der irgendeine Zustimmung signalisieren wollte.
    »Hat John denn etwas mehr erfahren?«, wandte sich Bill an seinen Freund Suko.
    »Worüber?«
    »Über die Templer.«
    »Nein, das hat er wohl nicht. Er hat mir zumindest nichts davon gesagt.«
    »Und wie soll die Beerdigung ablaufen?«
    »Ich weiß es nicht genau, Bill. Jedenfalls nicht im großen Kreis. Es wird eine Trauermesse in der Kapelle gehalten. Wo der Abbé sein Grab finden wird, kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Ich könnte mir vorstellen, dass man ihn nicht auf dem offiziellen Friedhof beisetzt, sondern eine andere Lösung findet.«
    »Vielleicht sogar in der Kathedrale der Angst!«
    »Nein, Bill, das nicht. Dort steht zwar ein leerer Steinsarg, aber irgendwie ist dieser Ort auch verflucht, seit er von dem silbernen Skelett des Hector de Valois verlassen wurde. Ich bezweifle, dass man ihn dort beisetzt.«
    »Der Klostergarten wäre auch eine Möglichkeit«, meinte Sheila.
    »Stimmt. Dann hätten sie ihn in ihrer Nähe. Aber das müssen wir ihnen überlassen. Außerdem, so habe ich von John gehört,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher