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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant
Autoren: Unbekannt
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er um das Leben des Jungen. Die Stramen erschienen ihm unberechenbar. Unter solchen Umständen durften sie nicht bleiben, während gleichzeitig Atlan und Jen Salik in eine nicht minder gefährliche Situation geraten waren.
    „Laß uns umkehren", sagte er. „Wir sind hier nicht willkommen, also laß uns gehen."
    Twirl antwortete auf seine Weise. Er teleportierte zu einem der Häuser hinüber, materialisierte unmittelbar vor einer Tür, winkte ihm zu und trat ein.
    „Beeile dich", sagte der Strama neben Lethos und stieß ihm die Faust in den Rücken.
    „Oder soll ich dir Beine machen?"
    Terakdschan lief die letzten Meter zum Haus hinüber. Überrascht stellte er fest, daß es aus Holz gefertigte Möbel enthielt, die auf die körperlichen Bedürfnisse der Stramen zugeschnitten waren, und daß die Räume sich in die Wände der Kaverne fortsetzten.
    Twirl stand an einer gläsernen Wand und blickte in ein chemisches Labor hinein, in dem allerlei Gefäße standen.
    „Bist du schon einmal hier gewesen?" fragte Lethos.
    „Öh, ja", antwortete der Abaker. „Aber das ist schon lange her." Er schien sich besonders gern an diesen Besuch zu erinnern, denn er überschlug sich einige Male und wanderte dann im Handstand im Raum herum.
    „Wann war das?"
    „Ich habe keine Lust, darüber zu reden."
    „Wie hast du die Stramen verständigt? Ich habe nichts davon bemerkt, daß du ihnen ein telepathisches Signal gegeben hast, die Säule auszufahren."
    „Sie haben sich von sich aus gemeldet."
    „Du meinst, sie sind auf uns aufmerksam geworden und haben uns den Fahrstuhl sozusagen als Einladung geschickt?"
    „Genauso war es."
    „Um uns dann zu sagen, daß sie uns umbringen, wenn wir sie stören? Das paßt doch nicht zusammen."
    „Was kann ich dafür, wenn die Stramen etwas tun, was nicht zusammenpaßt?"
    Lethos seufzte. Er ließ sich auf einen Hocker sinken und war erstmals versucht, gewaltsam in die Gedankenwelt Twirls einzudringen. Er spürte, daß der junge Abaker nicht die Wahrheit sagte, und er wollte wissen, warum er sich so verhielt. Hing dies wirklich noch mit seinen Erlebnissen in der Forschungsstation Dovhans zusammen? Er begann zu zweifeln.
    Vor dem Haus wurden Stimmen laut. Eine schwatzende Menge kam heran. Lethos ging zu einem Fenster und blickte hinaus. Er sah, daß sich Hunderte von Stramen näherten und sich vor dem Haus auf den Boden setzten. Junge Frauen, deren weibliche Formen durch knapp sitzende Blusen betont wurden, schleppten große Gefäße mit Getränken heran und entzündeten ein offenes Feuer.
    Einige auffallend große Männer stellten sich am Feuer auf und begannen mit abgrundtiefer Stimme exotische Melodien von eigenartigem Reiz zu singen.
    Bevor Lethos es verhindern konnte, huschte Twirl aus dem Haus und rannte zum Feuer hinüber.
    „Laßt mich mitsingen", rief er und gab eine kurze Probe seiner Gesangskunst ab. Sie fiel nach dem Dafürhalten Terakdschans so unerfreulich aus, daß er um das Leben seines jungen Freundes fürchtete.
    Doch die Stramen waren ganz anderer Ansicht. Sie empfanden das unmelodische Gekrächze Bonsins offenbar als schön. Einige lachten dröhnend und forderten ihn auf, sieh dem Chor anzuschließen.
    Lethos ließ sich auf eine Bank sinken und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
    Befreite Twirl sieh auf diese Weise von seinem Schock? Brauchte er die Gesellschaft der gefährlichen Stramen, um die Schrecken zu überwinden, die ihm widerfahren waren?
    Es ist ein Spiel mit dem Feuer! dachte Terakdschan. Die Stramen sind unberechenbar - und Twirl scheint das nicht zu begreifen. Die gereichten Getränke taten ihre Wirkung. Es wurde lauter. Die meisten Männer stimmten in den Gesang des Chores ein. Gelächter kam auf.
    Terakdschan vermißte nach einiger Zeit die Stimme Twirls. Er erhob sich und blickte hinaus. Bonsin war verschwunden.
    Erschrocken überlegte Lethos, wo er ihn suchen sollte. Da sah er, wie der junge Abaker mit einem großen Trinkgefäß aus einem Nebengebäude kam, und er hörte ihn sein Getränk anpreisen.
    „Ich habe ihm einen Zusatz beigegeben", rief Twirl. „Jetzt schmeckt es noch viel besser.
    Es wird euch begeistern."
    Einer der Stramen griff lachend zu und nahm ihm das Gefäß ab, trank jedoch noch nicht In seiner Sorge um den jungen Abaker schob Terakdschan die Bedenken zur Seite, die ihn vorher daran gehindert hatten, Twirl telepathisch zu sondieren. Behutsam drang er in die Gedankenwelt des Jungen ein - und fuhr sofort wieder zurück. Er erstarrte
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