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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant
Autoren: Unbekannt
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das gelbbraune Fell zu kratzen.
    „Das zweite Dessert", rief Hochimperator Deggla vergnügt. Er fuhr sich mit den Händen im Vorgefühl des Genusses über die Lippen. „Der Roboter soll die süßen, klebrigen Früchte reichen."
    Die Dreggas am Tisch schlugen begeistert ihre Hände auf den Tisch, um dadurch ihren Beifall kundzutun. Dann kam der Roboter auch schon heran, und erwartungsvolle Stille machte sich breit.
    Die Maschine blieb neben Deggla an der Stirn der Tafel stehen. Dann griff sie in die Schüsseln, die sie auf ihren sechs Armen trug, und legte in rascher Folge gelb leuchtende Früchte auf die Teller der Echsenwesen. Diese ließen sich nicht lange nötigen und machten sich sofort über die angebotene Köstlichkeit her.
    Deggla packte seine Frucht mit beiden Händen und hob sie zum Mund, um hineinzubeißen. Doch dann zögerte er und blickte sie prüfend an. Eine Frau neben ihm versuchte, ihr Dessert auf den Teller zurückzulegen, und ein Mann ihm gegenüber bemühte sich verzweifelt, seine Frucht wieder aus dem Mund zu nehmen.
    Dann brach ein Sturm los. Die Gäste schrien und tobten. Sie sprangen auf, schüttelten ihre Hände vor dem Körper und mühten sich vergeblich ab, die aufgenommenen Früchte wieder loszuwerden. Doch diejenigen, die anderen helfen wollten, bereuten ihre Hilfsbereitschaft sofort. Kaum hatten sie andere mit den Händen berührt, als sie auch schon an ihnen festklebten. Ein Tumult entstand, bei dem nun jeder versuchte, sich vom anderen zu befreien. Einige stemmten sich dabei unwillkürlich gegen ihre Nachbarn zur anderen Seite - und blieben an ihnen haften.
    „Es ist Kontaktkleber", schrie einer der Männer. „Der Roboter hat die Früchte mit Kontaktkleber überzogen."
    „Wie?" fragte Deggla und streckte neugierig seinen Kopf aus, während er an seinen ineinander verschränkten Händen zerrte. „Was ist mit euch?"
    Jemand schlug ihm die flache Hand auf das voluminöse Brillengestell und blieb unweigerlich daran haften. Empört fuhr der Hochimperator zurück und zog den anderen dabei - ganz gegen seine Absicht - quer über den Tisch. Dabei kippte eine der Schüsseln um, und eine klebrige Masse ergoß sich über die Hände einiger Gäste, die die beiden Kontrahenten voneinander trennen wollten.
    „Hast du den Verstand verloren?" herrschte Lethos den kichernden Abaker an. „Weißt du, wie die das Zeug jemals wieder loswerden können?"
    „Keine Ahnung", lachte Twirl.
    „Laß uns verschwinden. Schnell."
    „Wohin?"
    „Das weißt du ganz genau. Zu der Stelle, von der Atlan und Jen Salik verschwunden sind."
    Twirl griff nach seinem Arm, und plötzlich befanden sie sich im offenen Grauland. Von den schimmernden Zelten war nichts mehr zu sehen. Etwa fünfhundert Meter von ihnen entfernt erhob sich die Kuppel von Eugen-3.
    Bonsin kauerte sich auf den Boden. Seine Schultern zuckten.
    „Wo sind die Dreggas?" fragte Lethos erstaunt. Ich kann ihre Zelte nicht mehr sehen, Und ich empfange auch ihre Gedanken nicht."
    Twirl antwortete nicht.
    Verwundert sah Lethos sich um. Sie befanden sich in einem Ruinenfeld, das schon seit Jahrtausenden in dieser Form bestehen mochte.
    „Du hast mir meine Freunde weggenommen", schluchzte der Abaker verzweifelt.
    „Warum hast du das getan?"
    Terakdschan streckte seine telepathischen Fühler aus. Sie könnten nicht so weit von den fliegenden Zelten entfernt sein, daß er die Gedanken der Dreggas nicht mehr erfassen konnte. Doch er fing keinen einzigen Gedanken auf. Es war, als hätten die Echsenwesen diese Existenzebene verlassen, um auf eine andere überzuwechseln, die für seine parapsychischen Sinne nicht erreichbar War.
    „Du hast nun deinen Willen", fuhr Twirl trotzig fort. „Dies ist die Stelle, von der aus der Graue Lord deine Freunde abgeholt hat."
    Lethos ließ sich auf einen Stein sinken.
    „Und kannst du mir auch sagen, wohin sie verschwunden sind?"
    Twirl schüttelte den Kopf.
    „Wenn hier die mobile Festung des Grauen Lords gelandet ist, dann sind jedenfalls keine Spuren zurückgeblieben", stellte Lethos fest.
    Der Abaker zuckte mit den Schultern. Er blickte ins Leere.
    „Was ist los mit dir?" fragte Lethos.
    „Nichts."
    „Du bist sauer, weil ich dir deine Freunde genommen habe? Du weißt, daß das Unsinn ist. Ich habe nichts mit dem Verschwinden der Dreggas zu tun."
    Bonsin antwortete nicht.
    Habe ich wirklich nicht? fragte sich Lethos, und ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn.
    Irgend etwas stimmte nicht. Er hatte etwas
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