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1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie
Autoren: Jason Dark
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über meinen Rücken und dann über den Kopf hinweg zu Boden zu schleudern.
    Das Geräusch des Aufschlags war wie Musik in meinen Ohren. Die starren Finger waren von meinem Hals abgerutscht und hatten brennende Striemen hinterlassen.
    Das alles kümmerte mich in diesem Augenblick nicht. Für mich war wichtig, frei zu sein und mich wieder bewegen zu können. Ich schnappte mir meine Waffe, und dabei sah ich, dass sich der Angreifer auf dem Boden herumwälzte und sich schon mit der rechten Hand aufgestützt hatte. Es war ein alter Vampir, beinahe schon ein Greis, dessen Gesichtshaut teilweise eingerissen war.
    Er kam nicht mehr hoch.
    Nicht ich sorgte dafür, sondern seine Artgenossen, denn sie drängten durch den schmalen Eingang in die Hütte.
    Wenn sie das schafften, war ich wirklich verloren. Da gab es keine Chance mehr, ihnen auszuweichen. Deshalb musste ich so schnell wie möglich raus aus dieser Falle.
    Die Tür war schon besetzt. Ich warf mich den blutleeren Körpern entgegen. Ich hörte ihre Schreie, die so heiser klangen wie meine Stimme.
    Sie waren wie eine Wand aus Gummi.
    Ich prallte gegen sie, auch wieder zurück, nahm erneut Anlauf und wollte mir diesmal den Weg freischlagen und auch treten.
    Die Fäuste setzte ich ebenso ein wie die Füße.
    Ich erwischte die Körper, ohne ihnen Schmerzen zufügen zu können. Sie sanken zusammen, aber sie drängten immer wieder nach. Plötzlich fand sich eine gespreizte Hand in meinem Gesicht wieder, der ich fast einen Finger abgebissen hätte. Im letzten Moment zuckte ich zurück, riss aber die rechte Hand mit dem Ast in die Höhe und stieß die Spitze in eine Mage ngrube hinein.
    Dann erhielt ich einen Schlag gegen das linke Ohr. Ich taumelte zur Seite, ein Tritt erwischte meinen Unterleib, und plötzlich war bei mir die Luft wieder weg.
    So schmerzlich es auch war, es zugeben zu müssen, aber mein Ausbruchsversuch war gescheitert. Zu viele Körper hatten mich wieder zurückgetrieben.
    Instinktiv hatte ich die Hände gegen die getroffene Stelle gepresst. Mir blieb nur der Weg nach hinten, und sehr bald schon stieß ich gegen die Innenwand.
    Sie kamen jetzt kompakt.
    Einige von ihnen hatten die Hütte bereits betreten. Der Anfang machte eine Frau, in deren Körper noch immer mein spitzer Ast steckte, der leider nicht die richtige Stelle erwischt hatte. Sie zog ihn nicht raus und sah nur mich.
    Ich biss die Zähne zusammen. Verflucht, ich wollte nicht aufgeben. Ich wollte nicht in dieser elenden Hütte und inmitten der Vampirwelt eines Will Mallmann mein Leben aushauchen.
    Bisher war ich immer aus jeder Klemme gekommen.
    Aber jetzt?
    Sie standen vor mir. Es waren wieder acht Blutsauger geworden, die sich kaum beherrschen konnten und auch nicht ruhig stehen blieben. Die Aussicht, mein Blut trinken zu können, hatte sie halb wahnsinnig gemacht. Da stand die Gier in ihren Augen, und ihre Mäuler bewegten sich zuckend. Sie stießen sich gegenseitig an, weil jede oder jeder von ihnen mich als Erster erreichen wollte.
    Ich stand an der Wand. Ich saugte die Luft ein. Ich kämpfte gegen die Übelkeit an. Mein Körper war mit Schweiß bedeckt, die Kleidung klebte fest, und in meinem Mund hatte ich einen Geschmack, als hätte ich mit alter Asche gegurgelt.
    Zwei dieser Wiedergänger hatten es geschafft, sich vorzuschieben. Sie brauchten noch einen, höchstens einen zweiten Schritt, um mich zu erreichen, aber sie waren schneller, denn jemand rammte gegen ihre Rücken. Da flogen sie auf mich zu, und ich kam auch nicht schnell genug weg.
    Sie hatten ihre Hände ausgestreckt, sie krallten sich an mir fest, und ich merkte, wie schwer auch Blutsauger sein konnten.
    Ich wurde sie nicht los, sie aber schafften es, mich zu Boden zu zerren.
    Das ging langsam, sogar sehr langsam. Ich sank da im Zeitlupentempo nach unten. Andere Wiedergänger folgten und schafften es ebenfalls, an mir Halt zu finden.
    Dann lag ich endgültig.
    Ich spürte in meinem Rücken noch die Mauer. Ich kam mir so hilflos wie nie vor. Und trotzdem gab ich nicht auf. Ich wollte wieder auf die Beine kommen. Ich trampelte und wuchtete den Oberkörper so gut wie eben möglich hoch. Dabei rammte ich die rechte Faust in eine Vampirfratze. Der Schmerz der Aufprallwucht zuckte bis in den Ellbogen hinein. Zu einem zweiten Schlag kam ich nicht mehr. Über mir sah ich die hässliche Vampirfrau schweben wie einen aus der Hölle entlassenen Todesengel. Sie hatte ihre Arme ausgebreitet. Im nächsten Moment ließ sie sich fallen.
    Die
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