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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten
Autoren: A.F.Morland
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»Oder Asche… Zuvor war meine Mutter hineingegangen. Als ich eintrat, war sie nicht mehr da. Als ich mich über den Aschenhaufen beugte, kam sie zur Tür herein und schimpfte wegen dem Schmutz. Ich mußte Handschaufel und -besen holen und die Asche wegräumen. Meine Mutter ist…«
    Er brauchte es uns nicht zu sagen. Wir wußten Bescheid.
    »Wer befindet sich außer Ihrer Mutter im Moment noch im Haus?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Mein Vater«, antwortete Sarandon. »Er ist in großer Gefahr!« sagte Lance Selby, »Vorausgesetzt, er ist nicht auch ein Duplikat«, gab ich zurück. »Du bleibst hier, Lance. Paß gut auf Helen, Andy und Paul auf.«
    »In Ordnung, Tony.«
    Lee Sarandon eilte mit uns aus dem Haus. Wenn es bloß eine Möglichkeit gegeben hätte, die lebenden Toten auf Anhieb zu erkennen. Dann wäre die Gefahr nur halb so groß gewesen. Aber die Duplikate verstanden es, jeden perfekt zu täuschen.
    Wir erreichten das Haus der Sarandons. Jemand beobachtete uns durch das Fenster. Der Vorhang bewegte sich. Ich zog meinen Colt Diamondback, und Sekunden später öffnete Mrs. Sarandon die Haustür.
    Als sie meinen Revolver sah, rief sie nach ihrem Mann, Er war sofort zur Stelle und sprang schützend vor sie. Er drängte sie zurück und starrte mich wütend an.
    »Sind Sie wahnsinnig? Was soll das?« brüllte er.
    »Ich habe Angst!« schrie die Frau. »Ich bitte dich, beschütze mich vor diesem Verrückten!«
    Ich forderte den Mann auf, zur Seite zu treten.
    »Den Teufel werde ich!« schrie Mr. Sarandon.
    »Vater, sie ist ein Duplikat !« rief Lee Sarandon.
    »Du spinnst! Erkennst du deine Mutter nicht mehr?« gab der Mann zornig zurück.
    Mr. Silver versetzte dem Wütenden einen magischen Stoß, der ihn zur Seite beförderte. Entgeistert kreischte die Frau um Hilfe - und sie flehte den Teufel an, ihr beizustehen.
    Für uns war alles klar. Ich drückte ab.
    Es war wie bei Sergeant Evans. Die Frau entzündete sich und schoß als Stichflamme hoch… Weg war sie.
    Als ihr Mann das sah, drohte er zusammenzubrechen. Mr. Silver und ich stützten ihn und führten ihn ins Wohnzimmer. Auch Lee Sarandon trat ein.
    Sein Blick war starr auf den schwarzen Fleck an der Decke gerichtet - die einzige Spur, die das Duplikat seiner Mutter hinterlassen hatte.
    Sein Vater war einem Nervenzusammenbruch nahe.
    Gepolter vor der Tür!
    Ich wechselte mit Mr. Silver einen raschen Blick, dann eilten wir vor das Haus, und meine Kopfhaut spannte sich, denn jemand hatte einen Sarg vor der Tür abgestellt Jemand? Nein, nicht irgend jemand, sondern Duncan Sharp! Er verschwand soeben um die Ecke, ein hagerer Mann im schwarzen Mantel, mit Zylinder.
    Ich bückte mich und öffnete die Totenkiste. Dann zog ich die Luft scharf ein, denn im Sarg lag… ich!
    ***
    Ich hatte Duncan Sharps Todesurteil vor Augen! Mir war, als würde sich eine eiskalte Hand um mein Herz schließen und zudrücken. Auch ich sollte zu Staub zerfallen und als Duplikat weiterleben!
    »Ich schnapp’ ihn mir!« zischte Mr. Silver und hetzte davon.
    Ich stand vor meinem toten Ebenbild, das erst anfangen würde zu leben, wenn ich tot war. Geduldig wartete dieser andere Tony Ballard auf seine Zeit.
    Sie durfte nicht kommen! Vielleicht würde mich Duncan Sharps Magie zerstören…vielleicht konnte ich das nicht verhindern. Aber ich wollte auf jeden Fall verhindern, daß dieser Kerl aus dem Sarg stieg und meinen Platz einnahm.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl, mich tot im Sarg liegen zu sehen. Ich hatte ein lästiges Würgen im Hals, und ich wollte diesem gefährlichen Spuk ein jähes Ende bereiten.
    Konnte Duncan Sharp ein zweites Duplikat liefern? Oder konnte er von jedem Menschen nur einen Doppelgänger bringen? Wie auch immer… Diesen da mußte ich vernichten.
    Ich holte meinen magischen Flammenwerfer aus der Tasche und richtete die Düse gegen mich. Es ist nicht leicht, sich gewissermaßen selbst zu zerstören.
    Man ist gehemmt, aber dieser Tote war ein Geschöpf der Hölle. Wenn er sich erhob, würden unschuldige Menschen ihr Leben verlieren. Noch konnte ich es verhindern.
    Ich drückte auf den Knopf, der mein Spezialfeuerzeug zum Flammenwerfer machte. Die armlange Feuerlohe leckte über den Leichnam, der gar nicht so tot war, wie es den Anschein gehabt hatte.
    Als er Kontakt mit dem magischen Feuer hatte, riß er entsetzt die Augen auf. Sein Gesicht verzerrte sich in heller Panik. Sein Mund öffnete sich - und dann hörte ich mich schreien.
    Es war haargenau meine
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