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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten
Autoren: A.F.Morland
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sagte Mr. Silver zu Gordon Thompson. »Wir haben noch nicht mit allen Dorfbewohnern gesprochen.«
    »Ich warte in Browns Haus auf dich«, sagte ich zu dem Hünen und verließ mit ihm und mit dem Bürgermeister die Polizeistation.
    Hank Evans hatte mir veranschaulicht, wie immens gefährlich diese Höllen-Duplikate waren. Ich überlegte mir, wie man dieser »Seuche« Herr werden konnte, während ich mich zum Haus der Familie Brown begab.
    Die Wurzel des Übels war Duncan Sharp. Das Höllentor, durch das er gekommen war, konnte ein paar Stunden, ein paar Tage, ein paar Wochen offen bleiben. Es zu finden, war nicht leicht.
    Mr. Silver hatte das schon versucht. Wenn er es entdeckt hätte, hätten wir versuchen können, es zu schließen und zu versiegeln.
    Dann wäre Duncan Sharp eine Rückkehr unmöglich gewesen. Aber vollends hätte mich diese Lösung nicht befriedigt. Mit diesen geschlossenen und versiegelten Toren war das so eine Sache.
    Es kam hin und wieder zu gewaltigen Spannungen zwischen Gut und Böse, zu schweren Erschütterungen, die das stärkste Siegel zerstören konnten.
    Wenn es dazu kam, fing alles wieder von vorn an. Nein, die beste Lösung war Duncan Sharps Ende. Nur wenn es ihn nicht mehr gab, konnten wir sicher sein, daß die Hölle den Todbringer nie wieder auf die Menschheit losließ.
    Ich betrat das Haus der Browns. Im Wohnzimmer befanden sich Helen, Paul und Andy. Lance Selby war nicht bei ihnen. Sofort erwachte ein dumpfes Unbehagen in mir.
    Paul Sturges hielt Helens Hand und schaute mich besorgt an. Irgend etwas schien nicht in Ordnung zu sein.
    »Was ist los?« fragte ich mit einer Stimme, die mir selbst fremd vorkam.
    »Erzähl es ihm, Helen«, verlangte Paul.
    Das Mädchen schwieg.
    »Du mußt es Mr. Ballard erzählen«, sagte Paul eindringlich.
    »Aber ich bin nicht sicher«, erwiderte Helen.
    »Lassen Sie hören«, sagte ich, Da Helen unentschlossen schwieg, übernahm es Paul Sturges, mich zu informieren: »Mr. Brown reparierte gestern das Dach. Helen paßte auf ihn auf… Sie war bei ihm, stand unten neben der Leiter, hörte die Arbeitsgeräusche… Dann war es auf einmal still, Helen schaute zum Dach hoch und glaubte, eine graue Gestalt zu sehen… Sie kletterte die Leiter hoch… Da flog ihr Staub ins Gesicht, und Augenblicke später stand ihr Vater unten und forderte sie auf, vom Dach herunterzukommen.«
    Mir war, als hätte man mich mit Eiswasser übergossen. Mitchell Brown war ausgetauscht worden! Der Mann war ein Todbringer-Duplikat! Helen traten Tränen in die Augen.
    »Was werden Sie mit meinem Vater tun, Mr. Ballard?«
    »Dieser Mann ist nicht Ihr Vater«, stellte ich richtig. »Das ist eine Höllenmarionette.«
    Ais Andy das hörte, schluchzte er auf, rannte zu seiner Schwester und vergrub sein Gesicht in ihrem Schoß. »Daddy!« weinte er herzzerreißend. »Ich will meinen Daddy!«
    »Wo ist Professor Selby?« wollte ich wissen, »In der Scheune«, antwortete Paul Sturges.
    »Was macht er da?«
    Andy richtete sich auf und wandte mir sein tränennasses Gesicht zu. »Dad sagte, ich solle mit ihm in die Scheune gehen und die Leiter hochklettern. Er verlangte von mir, daß ich mich hinter den Strohballen verstecke. Ich hab’s getan. Weil Dad es so wollte.«
    Meine Kehle wurde eng. »Ja? Und?«
    »Mr. Selby suchte mich auf der Galerie…«
    »Aber die Bretter dort oben sind morsch«, sagte Heien erschrocken.
    »Sie brachen auch«, erzählte der Junge. »Und Mr. Selby stürzte in den Trichter des Häckslers, der plötzlich zu laufen anfing.«
    Ich schluckte trocken. »Ist Mr. Selby etwas zugestoßen, Andy?«
    Das Kind schüttelte den Kopf, »Er konnte aus dem Trichter klettern. Dann stellte er die Maschine ab und schickte mich ins Haus. Ich wollte nicht darüber reden…«
    »Es war richtig, daß du es uns erzählt hast«, sagte ich, und eine kalte Wut stieg in mir hoch. Widerlicher ging es nicht mehr. Mitchell Brown hatte den Jungen zu seinem Lockvogel gemacht.
    Lance war nicht grundlos in der Scheune geblieben. Ich mußte zu ihm,
    ***
    In der Scheune tobte ein wilder Kampf. Mitchell Brown, das Höllenduplikat, stach unentwegt auf den Parapsychologen ein. Die fünf Zinken der Heugabel zuckten immer wieder auf Lance Selby zu.
    Es war nicht leicht, einer schweren Verletzung zu entgehen, denn Mitchell Brown war unberechenbar. Der Mann wurde von einem unbändigen Mordtrieb geführt.
    Soeben rammte Brown die Gabel wieder vor. Lance Selby drehte sich zur Seite. Die Zinken verfehlten ihn
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