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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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es wieder regnen.«
    »Hatte ich mir gedacht. Willst du dann zur Uni?«
    »Nein.« Kate lächelte auf eine bestimmte Art und Weise. »Ich bleibe zu Hause.«
    Angies Augen weiteten sich. »Verstehe«, murmelte sie.
    »Madam streift sich ihre zweite Haut über und wird zum Webcam-Girl.«
    »Genau das hatte ich vor.«
    Angie bedachte die Freundin mit einem prüfenden Blick, wobei sie den Kopf schüttelte. »Wie lange willst du diesen Scheiß eigentlich noch machen?«
    »Wieso Scheiß? Das bringt Geld.«
    »Na und? Aber du musst dich vor den Gaffern und Wichsern ausziehen, die sich anklicken.«
    »Ich bin anonym. Ich bleibe anonym. Ich sehe sie nicht. Außerdem hast du gut reden. Du hast deinen Job und damit ein regelmäßiges Einkommen. Ich bekomme von meinen Eltern nur hundert Pfund im Monat, und selbst das fällt ihnen schwer. Da ist der Nebenverdienst wirklich astrein.«
    Angie zog die kleine Nase kraus. »Ich weiß nicht so recht. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich da ausziehen muss und den Wichsern dann gehorche, mich ihnen überlasse, dann schüttelt es mich. Das ist nichts für mich.«
    »Du musst ja nicht alles tun. Auch für mich gibt es Grenzen. Und wenn ich keinen Bock mehr habe, schalte ich den Comp uter einfach ab und denke mir meinen Teil.«
    Angie trank Kaffee, tunkte Marmelade auf ein Stück des Croissants und aß es. »Für mich ist das nichts«, wiederholte sie. »Außerdem habe ich nicht eben die perfekte Figur.«
    »Das kannst du so nicht sagen«, widersprach Kate. »Du glaubst gar nicht, wie viele Kerle auf echte Frauen stehen. Das könnte bei dir wirklich was werden.«
    »Hör auf damit.«
    »Nein, ich meine es ernst. Der Big point wäre ja, wenn wir beide zusammen eine Schau abziehen. Da könnten wir ganz schön absahnen.«
    Angie fiel beinahe das Hörnchen aus der Hand. »Sprichst du von einer Lesben-Show?«
    »Das könnte eine werden. Die sind rar gesät. Darauf sind die Kerle besonders scharf.« Kate beugte sich vor. »Du und ich, was ist dabei? Wir kennen uns doch lange. Wir haben oft genug zusammen geduscht. Das ist alles nur Geschäft. Deshalb brauchen wir doch nicht wirklich lesbisch zu werden.«
    Angie schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß nicht. Das ist nicht mein Ding.«
    »Du kannst es dir ja noch überlegen.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Okay, dann lass uns von anderen Dingen reden. Was hast du heute vor?«
    »Nichts. Außer dem Treffen mit dir.«
    »Dann könnten wir uns die Zeit bis zum Nachmittag vergnügen.«
    Angie breitete die Arme aus. »Ich habe nichts dagegen. Wir bummeln, schauen uns schicke Läden an, deren Klamotten wir uns sowieso nicht leisten können, nehmen noch irgendwo einen Drink, auch einen kleinen Imbiss, und dann machst du deinen Job.«
    »Genau.«
    »Und ich klicke mich ein.«
    Kate verschlug es fast die Sprache. »Du… du… willst dich bei mir tatsächlich einklicken und zuschauen?«
    »Klar.«
    »Das hast du doch nie getan.«
    Angie blinzelte der Freundin verschwörerisch zu. »Wie heißt das Sprichwort? Ein Mal ist kein Mal. Ich will auch mal sehen, wie das abläuft.«
    »Und wenn es dir dann gefällt oder dich anmacht, überlegst du dir das mit der Zusammenarbeit.«
    Angie lachte etwas unsicher, bevor sie fragte: »Was willst du jetzt hören?«
    »Die Wahrheit.«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Klar, du bekommst Bedenkzeit.« Sie rückte etwas näher an Angie heran.
    »Wo willst du dir meine Schau denn ansehen?«
    »Bei mir natürlich.«
    Kate zog einen Flunsch. »Schade!«, kommentierte sie.
    »Warum?«
    »Du kannst mich auch live erleben. Komm zu mir nach Hause. Stell dich abseits der beiden Kameras, dann hast du alles im Blick. Vielleicht wirst du ja angemacht.«
    Angie da Lorca schüttelte den Kopf. »Nein, auch wenn du noch so tolle Vorschläge machst. Nicht jetzt. Ich sehe mir das lieber aus der Distanz an.«
    »Das ist dein Problem. Aber ich werde dich später anrufen und fragen, wie es dir gefallen hat.«
    »Das kannst du machen.« Angie leerte ihre Tasse. »Wie ist das eigentlich mit deinen Kunden oder Usern? Kennst du deren Namen?«
    »Ja. Aber das sind nie die richtigen.« Kate wischte mit der rechten Hand durch die Luft. »Die Typen melden sich nur unter ihren Chat-Namen. Pseudonyme, verstehst du? Mal heißen sie Casanova, mal Hannibal, mal King oder auch Affe.«
    »Sind auch Frauen darunter?«
    »Nur wenige.«
    »Aber dann machst du auch, was sie wollen?«
    Kate nickte heftig.
    Angies Augen begannen zu glänzen. »Und was genau?«
    Da lachte
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