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1207 - Ich komme aus der Hölle

1207 - Ich komme aus der Hölle

Titel: 1207 - Ich komme aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Deckenlicht, das eine Beleuchtung abgab, die man vergessen konnte. Vor das einzige Fenster war ein Vorhang gezogen worden, so konnte von draußen niemand hereinschauen.
    »Wollen Sie nichts sagen?«
    »Doch, Mrs. Rositzky. Ich war nur in Gedanken. Es ist dort unten etwas Schreckliches passiert, das vorweg.« Dann beschrieb ich die Tote und fragte sie, ob sie ihr bekannt vorkam.
    »Aber sicher doch«, antwortete sie schnell. »Das ist Evelyn Fuller.«
    »Und weiter?«
    »Sie ist die Chefin hier. Zusammen mit ihrem Partner leitete sie das Studio.«
    »Wie heißt der Partner?«
    »Nick Forrester.«
    »Der aber wohl nicht hier ist.«
    »Nein, das ist er nie. Zumindest nicht so früh. Mr. Forrester kommt immer erst um die Mittagszeit. Bis dahin ist Mrs. Fuller die Chefin.«
    »Gut. Und Sie wissen auch, was dort unten ablief?«
    Die Frau lachte. »Ich bin ja nicht blind. Das ist nicht mein Ding. Früher hat es das nicht gegeben. Wenn es allerdings so gewesen wäre, hätte ich mich vielleicht auch gemeldet. Denn damals sah ich anders aus als heute. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ja, das ist wohl wahr.«
    »Und außerdem«, sagte sie, »was ist denn schon dabei, wenn man gut aussieht, einen jungen knackigen Körper hat und ihn gern zeigt? Man kann es vor der Kamera tun. Man wird nicht angefasst. Man braucht keine betrunkenen und stinkenden Kerle zu ertragen, sauberer geht es doch gar nicht. Oder sind Sie anderer Meinung, Mr. Sinclair?«
    »Meine Ansicht ist nicht wichtig. Uns kommt es darauf an, den Mörder zu finden.«
    »Ist es dort unten sehr schlimm?«, fragte Wilma Rositzky leise.
    »Leider.«
    Sie schloss die Augen. »Und ich habe ihn gehört. Ich hörte seinen verdammten Schrei. Das werde ich nie vergessen. Ich komme aus der Hölle, hat er gebrüllt. Wie der Teufel persönlich. Manchmal denke ich, dass es sogar der Teufel gewesen ist.«
    »Sie haben ihn gehört, Mrs. Rositzky, aber Sie haben ihn nicht gesehen, oder?«
    »Nein. Darüber bin ich auch froh.«
    Ich schaute wieder in ihre Augen. »Das kann ich mir denken. Wenn er nicht die Treppe hochgekommen ist. Können Sie mir dann sagen, wie er entkommen konnte?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Gibt es unten keine Tür«
    »Doch. Aber die ist abgeschlossen. Ich habe ja noch gedacht, dass er nicht aus dem Haus ist. Dann habe ich die Polizei angerufen. Was sollte ich sonst machen?«
    »Sind Sie dann weggelaufen?«
    »Ja, auf die Straße.« Nervös fuhr sie mit einer Hand über das kurze Haar. »Dann sind Sie sehr schnell erschienen, Mr. Sinclair, und da war ich froh.«
    »Was haben Sie denn sonst gehört, abgesehen von dieser recht merkwürdigen Drohung?«
    »Geräusche.«
    »Welcher Art?«
    Sie sah zur Decke und überlegte. »Das ist schwer zu sagen. Mal waren es Schritte. Dann vernahm ich auch ein Klatschen und immer wieder die Schreie. Die haben mir am meisten zu schaffen gemacht.« Sie schüttelte den Kopf und presste die Hände vors Gesicht. »Ich konnte einfach nicht mehr«, sprach sie durch ihre ausgebreiteten Finger. »Das war unmöglich. Ich bin mit den Nerven am Ende gewesen.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß auch nicht, wie es für mich weitergehen wird. Da muss ich mich noch mit Mr. Forrester in Verbindung setzen. Wollen Sie denn das Studio hier schließen?«
    »Das liegt nicht in meiner Hand. Die Kollegen müssen das entscheiden. Ich gehe mal davon aus, dass dieses Studio bis zur Aufklärung des Falls geschlossen bleibt.«
    »So etwas kann lange dauern, nicht?«
    »Es geht immer um die Umstände«, wich ich aus.
    »Schade, es war ein schöner Job. Die Mädchen waren alle sehr freundlich zu mir.«
    »Kannten Sie die?«
    »Klar.«
    »Auch mit Namen?«
    Sie lachte auf. »Klar, aber die Vornamen werden Ihnen kaum weiterhelfen. Sie können ja warten, bis die erste Schicht beginnt. Das ist gegen Mittag. Der Betrieb läuft dann die Nacht über bis zum frühen Morgen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Okay, das werden wir schon herausfinden. Ich hätte da noch eine Frage. Sie haben vorhin den Namen Nick Forrester erwähnt. Wissen Sie, wo er wohnt?«
    »Nein, das weiß ich nicht genau. Er ist der Partner hier. Er ist mit fünfzig Prozent beteiligt.«
    »Wie haben sich Evelyn Fuller und er verstanden?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Hat es Streit zwischen den beiden gegeben?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    Es lag auf der Hand, dass Wilma Rositzky keine ausführliche Quelle für mich war. Die Fratze, die uns aufgefallen
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