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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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verschwunden. Ein privilegierter Bürger - mochten sie denken.
    Und sie marschierten weiter.
    Salik hatte sein gedachtes Ziel, nur wenige Straßenzüge weiter, erreicht - einen quadratischen Platz, der von Korallenhäusern eingeschlossen wurde. In seiner Mitte stand inmitten unregelmäßig angelegter Algenteiche ein flacher Bau, der an einen Tempel erinnerte. Vielleicht ein Heiligtum der Meykatender?
    Er bot immerhin ein gutes Versteck und Sicht nach allen Seiten.
    Da Salik Müdigkeit verspürte, beschloß er, sich dort ein wenig auszuruhen. Schnell überquerte er den Platz, folgte dem gewundenen Pfad zwischen den Teichen und erreichte aufatmend den Bau, zu dem breite Stufen hinaufführten. Dicke Säulen trugen das flache Dach und boten eine ausgezeichnete Deckung.
    Er fand einen Platz, der ihm sicher genug erschien und von dem aus er die unbebaute Region um den Tempel und die Straßenmündungen gut einsehen konnte.
    Ohne zu schlafen, sammelte er neue Kräfte, wobei ihm der Zellaktivator half.
    Er ruhte und wartete.
     
    *
     
    Gellende Schreie und Hilferufe schreckten ihn plötzlich aus seiner Ruhe auf. Er kroch vor, um besser sehen zu können, blieb aber in Packung.
    Was er sah, empörte ihn maßlos. Er spürte, wie kalte Wut in ihm hochstieg, aber noch hielt er sich zurück und beobachtete, was sich auf dem freien Platz abspielte.
    Mehrere hundert Meykatender liefen aufgeregt und schreiend durcheinander, zusammengetrieben von etwa drei Dutzend Treumännern des Tyrannen Nogon, die zum Erstaunen Saliks nicht das Feuer eröffneten, sondern die Mehrzahl der Meykatender sogar absichtlich fliehen ließen, bis nur noch ungefähr fünfzig übrig blieben.
    Ihnen allerdings blieb keine Möglichkeit zur Flucht mehr, denn der Ring der sie jagenden Kreaturen Nogons schloß sich, so daß niemand mehr entwichen konnte. Von einer der Straßenmündungen her näherte sich eine Art Container. Er schwebte knapp zwanzig Zentimeter über der Fläche des Platzes und wurde offensichtlich von Antigravfeldern gehalten.
    Salik begriff, daß die fünfzig Meykatender in diesem Container abtransportiert werden sollten - zu welchem Zweck auch immer. Das war die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte.
    Die Söldner Nogons waren ebenfalls bewaffnet, hielten sich aber mit ihren Gefangenen nahe genug beim Tempel auf, um im Wirkungsbereich von Saliks Strahler zu bleiben. Allerdings würden auch die Meykatender von dem Paralysefeld erreicht werden, wenn auch nicht alle.
    Salik wartete, bis der Container dicht neben den Gefangenen und ihren Überwältigern halt machte und sich eine Ladeluke öffnete. Mit erhobenen Waffen und mit groben Stößen trieben die Treumänner des Tyrannen die bedauernswerten Meykatender auf den Container zu.
    Noch immer wartete Salik, der im letzten Augenblick eine Änderung seiner Taktik beschlossen hatte. Erst als der letzte Meykatender im Container verschwunden war, eröffnete er breit gefächert das Feuer auf die Söldner und erzielte eine ungeahnte Wirkung.
    Nur zwei oder drei von ihnen kamen für Sekunden dazu, das Feuer zu erwidern, aber sie waren miserable Schützen. Ihre Energiebündel, ohne Zweifel tödlich, gingen hoch über den Tempel hinweg. Dann sanken auch sie bewußtlos zu Boden. Sie würden, wie die anderen auch, für mehrere Stunden paralysiert sein.
    Salik verließ den Tempel und rannte zwischen den Teichen hindurch zu dem Container, dessen breite Tür noch immer geöffnet war. Wie er vermutet hatte, drängten sich in dem engen Raum die gefangenen Meykatender, die nicht begriffen, was geschehen war. Zwar hatten sie die verhaßten Söldner zu Boden gehen sehen, aber es gab keine Erklärung für das Phänomen.
    Erst als Salik vor der Lukenöffnung erschien, dämmerte ihnen die erstaunliche Erkenntnis, daß jemand den Versuch unternahm, sie zu befreien.
    Salik schwenkte den Strahler.
    „Kommt heraus und flieht Noch ist Zeit, aber wenn die Treumänner Nogons wieder erwachen, wird es zu spät zur Flucht sein."
    Die Gefangenen begriffen schnell. Einer nach dem anderen, oft auch drei oder vier nebeneinander, verließen sie den Container und liefen davon, ohne sich auch nur noch einmal nach ihrem unverhofften Retter umzusehen.
    Tief in seinem Innern verspürte Salik Enttäuschung. Er hatte zumindest ein Wort des Dankes erwartet, aber wahrscheinlich befanden sich die Geretteten im Zustand der Panik und standen noch unter Schockeinwirkung. Er durfte sie nicht zu hart beurteilen.
    Dann sah er etwas, das ihm wie eine
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