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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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Sekunde, dann zerfloß es wieder und wurde zum Kopf des Stahlsöldners.
    Sie packten ihn noch fester als zuvor und schleppten ihn davon, einem unbekannten und ungewissen Schicksal entgegen.
     
    8.
     
    Salik konnte die Zeit nur schätzen, aber er nahm an, daß sich etwa zehn Minuten lang nichts tat.
    Vorsichtig richtete er sich auf, um unter dem Geländer hinweg hinüber zum Korridor sehen zu können.
    Undeutlich machte er die Umrisse der beiden Geriokraten aus.
    Entschlossen, diesmal sein Ziel nicht zu verfehlen und möglichst beide mit einem Schuß zu erwischen, schob er den Lauf der Waffe über den Rand des Schachtes und zielte in dem unsicheren Licht auf eine Stelle am Boden des Korridors, die sich genau zwischen den beiden Gegnern befand.
    Noch während er abdrückte, blendete ihn der entgegenkommende Energiestrahl, der zwar seinen Kopf verfehlte, aber die Waffe in seiner Hand voll traf. Fast glühend wurde sie ihm entrissen und prallte völlig deformiert gegen die Wand des Saales. Noch während sie fiel, detonierte die verbliebene Munition und schickte einen Hagel winziger Splitter in alle Richtungen. Es war reiner Zufall, daß Salik und Wöleböl nicht getroffen wurden.
    Endgültig wehrlos geworden, blieb ihm nur noch eine einzige Entscheidung.
    „Runter in die Kavernen!" rief er Wöleböl zu und packte den immer noch Zögernden unsanft bei einem Flügel. „Runter! Oder sie töten dich in wenigen Sekunden!"
    Es war so, als erwache der Meykatender aus einem Traum. Noch hastiger als Salik selbst rannte er die Stufenschräge hinab, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Salik folgte ihm, so schnell er konnte, und hinter ihm erklang das schrille Hohngelächter der beiden Geriokraten, die es jedoch nicht wagten, den Schacht zu betreten. Sie schickten den Flüchtenden einige Energieschüsse nach, die jedoch wirkungslos blieben.
    Dann erreichten Salik und Wöleböl das untere Ende der Rampe und blieben stehen, bis sich ihre Augen an das hier etwas dunklere grüne Zwielicht gewöhnten.
    Sie standen in einer riesigen Höhle, deren Ausmaße nicht auszumachen waren. Sie schien unbegrenzt groß zu sein.
     
    *
     
    Es dauerte Minuten, bis sie endlich besser sehen konnten.
    Die Kaverne war keineswegs unbegrenzt groß.
    Der nebelartige Grünschimmer hatte Salik getäuscht. Er schätzte den Durchmesser der Kaverne auf etwa fünfzig Meter. Sie mußte so etwas, wie ein Verteiler sein, denn mindestens zwei Dutzend mannshohe Tunnelaufgänge mündeten in sie. Die dahinterliegenden Gänge führten in alle Richtungen.
    Die Stadt Starsen schien in der Tat völlig unterhöhlt zu sein.
    Salik schlich sich zurück zur Rampe und lauschte. Von oben drang kein Geräusch mehr zu ihm herab. Die Geriokraten, so hatte es den Anschein, waren verschwunden. Die sicher geglaubte Beute war ihnen entwischt.
    Er kehrte zu Wöleböl zurück, der vor Angst am ganzen Körper zitterte und sich nicht von der Stelle zu rühren wagte.
    „Die Auswahl ist groß, mein Freund. Hier können wir nicht bleiben, wenn wir nicht nach oben zurückkehren wollen. Welchen Eingang nehmen wir, was meinst du?"
    Der Meykatender antwortete nicht sofort. Stumm sah er in Richtung der Gangöffnungen, langsam, und von einer zur anderen. Dann endlich flüsterte er: „Ich gehe nicht mehr weiter, Salik, Wenn wir erst einmal diese Höhle verlassen haben, gibt es keine Rückkehr mehr für uns."
    „Die ist ohnehin ausgeschlossen. Oben in Starsen wartet der sichere Tod auf uns, hier unten aber wissen wir nicht, was uns erwartet. Vielleicht die Rettung, wer weiß das schon."
    Erst jetzt bemerkte Salik, daß die Wände der Höhle nicht kahl und nackt waren, sondern über und über mit grünlich fluoreszierenden Kletterpflanzen bedeckt waren. Ohne sie wäre es wahrscheinlich stockfinster gewesen.
    Es mußten Schmarotzerpflanzen sein, wenn er sich auch nicht erklären konnte, woher sie ihre Nahrung oder Wasser bezogen. Es gab auch kein Licht, das ihnen die Photosynthese ermöglicht hätte - und doch gaben sie eigenes Licht ab.
    „Es ist alles so unheimlich", jammerte der Meykatender mutlos.
    Salik mußte ihm wohl oder übel recht geben. Zwar war kein Gegner in Sicht, aber er bedauerte trotzdem die Tatsache, daß sie nun waffenlos jeder auftauchenden Gefahr wehrlos ausgesetzt waren.
    Er begann einzugehen, daß Wöleböl im Augenblick keine große Hilfe bedeutete, und zurücklassen wollte er seinen einzigen Treumann auch wieder nicht.
    „Wir werden vorerst hier abwarten", schloß er
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