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1205 - Kundschafter der Kosmokraten

Titel: 1205 - Kundschafter der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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die Atlan mit der Triade in der Tiefenschule gemacht hatte, ließ ihn die Bruderschaft wenig vertrauenerweckend erscheinen. Außerdem hatte Chulch erklärt, daß die Bruderschaft auch vor der Anwendung von Gewalt nicht zurückschreckte, um widerspenstige Psi-Talente dazu zu zwingen, sich ihr anzuschließen.
    Nicht gerade die richtigen Verbündeten, dachte Atlan. Aber vielleicht ließen sich die Gegensätze zwischen den Geriokraten und der Bruderschaft ausnutzen.
    Chulchs Stimme riß ihn aus seinen Überlegungen: „Ich möchte zu gern wissen, welchen Status ihr wirklich habt", sagte der Plünderer.
    Atlan zuckte die Schultern; „Da wir das Citytransportsystem benutzen können, müssen Wir Dreier sein."
    Obwohl nur die Sterne Wissen, fügte er im stillen hinzu„ auf welche Weise uns die Stadt eingestuft hat...
    „Vielleicht seid ihr Status-Vier-Bürger", grollte Chulch. „Geriokraten mit dem Privileg der Langlebigkeit."
    Unwillkürlich griff Atlan nach seinem Zellaktivator, der Unter dem weißen Stoff seines Overalls verborgen war.
    „Wie können Wir das feststellen?" warf Salik ein.
    „Indem ihr euch in den Lebensdom der Geriokraten begebt", erwiderte Chulch, „Es heißt, daß nur dort das Privileg der Langlebigkeit in Empfang genommen Werden kann,"
    „Der Lebensdom", brummte Salik. „Wir werden uns hüten," .Aber vielleicht", fuhr Chulch mit einem lauernden Unterton in der Stimme fort, „seid ihr wie der Stahlherr...
    Bürger mit dem Status Fünf; fähig, die Transmittertore zu öffnen.
    Der Stahlherr, dachte Atlan. Chulch hatte diesen Namen schon einmal erwähnt. Vor fünf Tiefenjahren - also fünfzehn Erdmonaten, etwa im April 427 NGZ - sollte eines der Transmittertore nach Jahrzehntausenden der Inaktivität plötzlich angesprochen haben. Ein Wesen, das sich als Stahlherr bezeichnete, war am Stadtrand aufgetaucht. Stammte es aus dem Tiefenland? Ließen sich die Transmitter tatsächlich benutzen? Oder handelte es sich nur um Gerüchte - begünstigt durch das Fehlen von Massenkommunikationsmitteln und die Abgeschiedenheit der einzelnen Stadtviertel? Er wollte Chulch danach fragen, aber unvermittelt sprang der Plünderer auf. Er schnüffelte.
    „Vorsicht", knurrte er leise. „Es kommt jemand!"
    Kurz darauf hörte Atlan ein Knirschen und Schaben von der Türöffnung gegenüber dem Balkon. Ein Schatten tauchte auf. Der Eindringling näherte sich über die Spiralrampe, die an Stelle einer Treppe die einzelnen Geschosse des achtstöckigen Gebäudes miteinander verband. Aus dem Schatten wurde die Gestalt eines Humanoiden, der furchtlos den Raum betrat.
    Der Fremde war groß und dünn. Er trug eine einteilige Montur aus dunkelroten, handtellergroßen Schuppen, die bei jeder Bewegung leise schabten. Die Montur ließ nur den armlangen rosa Hals und ein seltsam schmales, augenloses Gesicht von gleicher Farbe unbedeckt. Wie Pocken überzogen irisierende Sinnesorgane das Gesicht, und dort, wo bei einem Menschen die Stirn saß, befand sich ein breiter Mund mit violetten Lippen. Die Arme des Fremden waren lang und mit zwei Gelenken versehen. Die Hände - er trug Handschuhe aus einem schwarzen lederähnlichen Material - wiesen Vier Finger und zwei Daumen auf.
    Der Fremde war unbewaffnet.
    Atlan und Jen Salik entspannten sich. Chulch trat drohend vor.
    „Was willst du?" grollte er.
    „Ich bin ein Bote", sagte der Fremde mit vibrierender Baßstimme. „Ein Treumann des Status-Drei-Bürgers Ol On Nogon, des Statusherrschers über dieses Viertel." Die irisierenden Sinnesorgane verdunkelten sich.
    „Meinem Herrn ist zu Ohren gekommen, daß sich fremde Bürger mit einer Transkugel in sein Viertel begeben haben. Mein Herr ist überrascht, daß diese Bürger es nicht für nötig halten, ihm einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Schließlich gehört das Meykatehderviertel meinem Herrn. Fremde Bürger mit höherem Status verletzen das Gastrecht, wenn sie meinem Herrn nicht die Gründe für ihren Besuch mitteilen. Mein Herr hofft, daß die fremden Bürger entweder der Höflichkeit genüge tun oder dieses Viertel umgehend verlassen."
    Der Treumann schwieg.
    Wie alle Bürger Starsens sprach er eine abgewandelte, altertümlich wirkende Version des Armadaslangs.
    „Er hat recht", wandte sich Chulch an die beiden Männer. „Es tut mir leid, daß ich diesen Punkt übersehen habe. Natürlich. Der Statusherrscher dieses Viertels muß annehmen, daß ihr gekommen seid, ihm die Herrschaft streitig zu machen..."
    „So ist es",
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