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1205 - Kundschafter der Kosmokraten

Titel: 1205 - Kundschafter der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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von ihnen waren bis zu hundert Metern hoch, und zum Teil waren sie zusammengewachsen und verwandelten die Straßen zwischen den Riffen in zwielichtige Hohlwege. Zahllose fremde Wesen flogen einzeln oder in ganzen Schwärmen durch den Luftraum, schössen aus den Hohlwegen heraus oder verschwanden in den Öffnungen, die in den Korallenhäusern klafften.
    Die Bewohner dieses Stadtviertels hatten fischähnliche, grün und blau geschuppte Rümpfe, einen hammerförmigen Kopf und geschuppte ,Schwingen, die Atlan ein wenig an Fledermausflügel erinnerten.
    Obwohl die Lichtverhältnisse und die Entfernung eine Schätzung erschwerten, vermutete der Arkonide, daß die Flieger nicht größer als ein terranisches Kind waren.
    Im Hintergrund, von einem Uförmigen Korallenriff umgeben, glitzerte ein See im Wolkenlicht.
    Atlan fragte sich, ob die Flieger ihre Ankunft nicht bemerkt hatten. oder ob sie sie bewußt ignorierten.
    Die Zeit, ließ sich der Extrasinn weise vernehmen, wird diese Frage beantworten.
    Mit einem unterdrückten Seufzer drehte sich der Arkonide um und kehrte ins Innere des Hauses zurück.
    Das Gebäude war unbewohnt und völlig untypisch für diese Gegend; ein schwarzer Klotz inmitten der Farbenpracht der langgestreckten Korallenriffe. Der Raum mit dem Balkon war niedrig, so daß Atlan soeben noch aufrecht stehen konnte, ohne mit dem Kopf gegen die Decke zu stoßen, und bis auf einen goldenen Würfel mit einer Seitenlänge von einem Meter leer.
    Ein Starsenspender, dachte Atlan.
    Draußen, im Labyrinth der Korallen, hatte er über ein Dutzend weiterer Starsenspender entdeckt, und nach Chulchs Worten mußte es Millionen von ihnen in der ganzen Stadt geben.
    Chulch...
    Atlan sah zu dem Plünderer hinüber.
    Mehr denn je erinnerte ihn Chulch an einen riesenhaften Goldhamster, doch wie jeder Vergleich mußte auch dieser bei näherem Hinschauen relativiert werden: Unter dem weißen, flauschigen Fell verbargen sich kompakte Muskelbündel und außer den sechs Säulenbeinen verfügte Chulch über ein Armpaar, das unterhalb des Kopfes aus dem kurzen, stämmigen Hals herauswuchs.
    Chulch lag auf dem dunklen, kahlen Boden und verzehrte eine Mahlzeit, die aus fremdartigen Gemüsesorten, einem intensiv nach Zimt riechenden Brei und einem schaumigen Getränk in einen gewaltigen Humpen bestand.
    Jen Salik hatte es für ihren Freund vom Starsenspender materialisieren lassen.
    Wie ein kleiner Junge, von einem neuen Spielzeug fasziniert, stand Salik vor dem goldenen Würfel. Er hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht trug einen konzentrierten Ausdruck.
    Plötzlich begann die Luft über dem Würfel zu flimmern, bis sich aus dem Flimmern eine Flasche mit grüner Flüssigkeit herausschälte.
    „Hokuspokus", murmelte Atlan. „Eine Flasche Vurguzz. Willst du dich betrinken?"
    Salik schüttelte den Kopf und schnippte mit den Fingern. Die Flasche verschwand. „Nur ein Experiment", erklärte er. „Allmählich begreife ich, wie der Spender funktioniert. Der Vorgang selbst ist relativ leicht zu erklären. Energie wird in Materie umgewandelt, wobei die Struktur dieser Materie dem Bewußtseinsinhalt des Benutzers entnommen wird. Und das" - Salik lächelte selbstzufrieden - „ist genau der Punkt, auf den es ankommt."
    Atlan wölbte die Brauen. „Das heißt...?"
    „Das heißt, der Starsenspender konnte diese Flasche Vurguzz nur materialisieren, weil in meinem Bewußtsein Farbe, Geschmack und iWirkung dieses Likörs sowie die Art des, äh, Verpackungsmaterials gespeichert ist Mit anderen Worten - hätte ich nie in meinem Leben Vurguzz getrunken, hätte mir der Starsenspender meine Anforderung nicht erfüllen können."
    Atlan wies auf den selbstversunken essenden Plünderer. „Und wie erklärst du dir das? Oder hast du die Mahlzeit unseres Freundes bereits in einem früheren Leben als extraterrestrischer Riesenhamster gekostet?"
    „Ganz einfach." Saliks Lächeln wurde breiter. „Die Struktur aller Dinge, die alle Starsenspender im Lauf ihres Bestehens auf Anforderung materialisiert haben, ist irgendwo verzeichnet. Wahrscheinlich neinem iZentralrechner. Chulch hat mir seine Rohkostmahlzeit beschrieben und ich habe mir anhand dieser Beschreibung ein gedankliches Bild davon gemacht. Das Gedankenbild muß mit einer bereits gespeicherten Materiestruktur übereingestimmt haben - zumindest ist Chulch zufrieden, oder?"
    Der Plünderer sah kauend auf. „Es ist köstlich, Jen Salik", versicherte er. „Seit der letzten Schwarzzeit habe ich
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