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1205 - Kundschafter der Kosmokraten

Titel: 1205 - Kundschafter der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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zur Flucht nutzen würden."
    „Natürlich rechneten wir damit", verteidigte sich Kalk, „aber wir glaubten, sie jederzeit wieder einfangen zu können. Schließlich standen uns die Transkugeln des Citytransportsystems zur Verfügung, während sie zu Fuß waren."
    „Was sich dann als Irrtum erwiesen hat", warf der andere Geriokrat ein.
    „Richtig. Wir drängten die Triade zurück. Als die Psioniker erkannten, daß sie gegen uns keine Chance hatten, griffen sie in ihrer Verzweiflung die Fremden an. Offenbar wollten sie sie eher töten, als zulassen, daß sie in unsere Hände fielen." Kalk plusterte sein Gefieder auf. „Zu diesem Zeitpunkt hatten dieser Chulch und die beiden Fremden bereits die Flucht ergriffen. Ich nahm die Verfolgung auf, während der Pyrokinet der Triade sie mit Feuer bombardierte. Und dann..."
    Der Geriokrat schwieg einen Moment. „Und dann materialisierte um Chulch und die Fremden eine Transkugel. Einen Moment später waren sie in Richtung Starsen verschwunden."
    Für eine Weile trat Stille ein.
    Die beiden Geriokraten sahen sich an.
    Schließlich brach .Human das Schweigen. „Trotz des Fehlschlags", resümierte er, „stehen wir nicht ganz mit leeren Händen da. Wir haben einige wertvolle Informationen gewonnen."
    Sicher, dachte Kalk 978, zum Beispiel die, daß auch der Älteste nicht allwissend ist. Sonst hätte er uns gewarnt, daß die Besucher aus dem Hochland das Citytransportsystem aktivieren können. Sonst hätte er uns nicht in dem Glauben gelassen, daß die Fremden Statuslose sind... Aber er sagte nichts.
    „Zunächst einmal", fuhr Human 2317 fort, „wissen wir nun, daß auch die Fraternität an den Fremden interessiert ist. Woher die Bruderschaft der Psioniker von ihrer Ankunft erfahren hat, ist in dem Zusammenhang bedeutungslos."
    „Bedeutungslos?" echote Kalk. „Ganz im Gegenteil! Die Triade hat den Fremden aufgelauert. Die Bruderschaft wußte also schon vor der Ankunft der Hochländer Bescheid. Wundert dich das nicht? Seit Jahrtausenden hat es keinen Kontakt mit dem Hochland gegeben! Das Hochland war ein Mythos! Selbst als uns der Älteste den Auftrag gab, die Fremden abzufangen, habe ich nicht daran geglaubt, daß wir Besuch aus dieser märchenhaften Region bekommen würden. Ich war erst überzeugt, als ich diese beiden Humanoiden mit eigenen Augen sah.
    Aber der Älteste war schon zu Beginn dieses Tiefenjahres darüber informiert! Woher wußte er es? Wer hat es ihm gesagt? Und wie hat die Fraternität davon erfahren?"
    Der Geriokrat gestikulierte. „Wenn du mich fragst - ich halte dies für den wichtigsten Punkt überhaupt."
    „Aber dich fragt niemand", erwiderte Hulnan 2317 mit boshaft funkelnden Augen. „Es ist völlig unerheblich, was für dich der wichtigste Punkt ist. Es geht darum, wie der Älteste über die Angelegenheit denkt."
    Kalk gab einen krächzenden Laut der Resignation von sich. Natürlich, durchfuhr es ihn. Hulnan hat recht.
    Wenn wir den Lebensdom betreten, müssen wir dem Ältesten eine plausible Erklärung für unser Versagen geben, oder Wir sind erledigt.
    „Kommen wir zum nächsten Punkt", fuhr Hulnan fort. „Die Fremden aus dem Hochland sind wider Erwarten nicht statuslos. Sie können das Citytransportsystem benutzen - also sind sie Status-Drei-Bürger."
    Kalk nickte. „Status Drei bedeutet die Kontrolle des Citytransport- und des Cityabwehrsystems."
    „Aber vielleicht", sagte Hulnan bedächtig, „liegt ihr Status noch um einen Punkt höher. Vielleicht haben sie den Vierer-Status."
    Kalk schreckte auf. „Du meinst - sie sind Geriokraten? Wie wir?"
    Der Herrscher des Zentrumsviertels lachte schrill. „Nicht wie wir. Der Vierer-Status besagt nur, daß ein Bürger neben der Kontrolle der Starsenspender und des Citytransport- und Cityabwehrsystems auch das Privileg der Langlebigkeit genießt. Aber dafür muß er regelmäßig den Lebensdom zur Zellauffrischung betreten. Erst dadurch wird er zu einem Geriokraten, zum Mitglied des Bundes der Langlebigen..."
    Kalk wackelte ungeduldig mit dem Kopf. Hulnan erging sich in Allgemeinplätzen; jeder Bürger Starsens wußte über diese Dinge Bescheid.
    „Verstehst du nicht?" krächzte Hulnan. „Wenn die Fremden tatsächlich den Vierer-Status haben, werden sie über kurz oder lang zum Lebensdom kommen müssen. Sie haben keine andere Wahl, wenn sie ihre Lebensspanne verlängern wollen. Das wiederum bedeutet", schloß er, zufrieden, „daß wir unser Ziel doch noch erreichen. Wir nehmen die Fremden in die
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