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1203 - Die Höllenfratze

1203 - Die Höllenfratze

Titel: 1203 - Die Höllenfratze
Autoren: Jason Dark
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die Brille auf und reichte sie der etwa 25-jährigen Frau.
    Die Scott reagierte nicht.
    »He, es ist deine Brille.«
    Alyson bewegte ihre blassen Lippen. »Er war da. Er war in mir. Ich habe ihn gesehen. Er war gut zu mir.«
    »Darf ich fragen, von wem du sprichst?«
    »Ja, von der Höllenfratze.«
    »Nur eine Fratze?«
    »Nein, ich sah ihn.«
    Jane wusste nicht, ob sie ihr glauben konnte. Jedenfalls stand Alyson unter dem Eindruck eines Erlebnisses, das sie so leicht nicht abschütteln konnte. Es hatte sich tief, sehr tief in ihre Seele hineingefressen, und es würde möglicherweise ihr gesamtes Leben beeinflussen. Mit diesen Erlebnissen war nicht zu spaßen. Dabei brauchte Jane nur an sich selbst zu denken.
    »Wo ist er jetzt?«
    Alyson hob mühsam die rechte Hand und legte die Kuppen der Finger gegen ihre Stirn.
    »In deinem Kopf?«
    »Ja, Jane, dort ist er. Ich kann ihn spüren. Er ist einmalig. Ich kann ihn auch sehen. Er ist wie ein Bild.« Sie drehte sich von Jane weg, bückte sich dann und presste ihre Lippen für einen Moment auf die eigene Zeichnung.
    Damit konnte die Detektivin nichts anfangen. Sie schüttelte nur den Kopf und drehte sich von Alyson weg. Immer stärker kam ihr zu Bewusstsein, dass es sie am wenigsten erwischt hatte. Es war nur bei diesem kurzen Überfall geblieben.
    Eine Person fehlte. Lia Stone. Hatte sie nur das Atelier verlassen oder auch das Haus? Darauf konnte Jane keine Antwort geben. Sie wollte aber eine haben. Es war wichtig für sie.
    Wenn es das Monster auch in der Realität gab und es sich hier irgendwo verborgen hielt, war es durchaus möglich, dass Lia Stone von ihm überfallen worden war.
    Jane ging weiter, nachdem sie Alyson kurz gestreichelt und ein Lächeln als Dank geerntet hatte. Zwei Türen standen zur Auswahl. Wo die größere der beiden hinführte, wusste sie genau. Da gelangte sie wieder zum Ausgang.
    Den kannte sie. Doch Jane wusste nicht, wohin die zweite Tür führte. Aus ihr war Roberta gekommen, aber sie stand in einem direkten Kontakt mit der Höllenfratze, und nur bei ihr ließ sich die Lösung finden. Außerdem war sie wieder durch diese Tür verschwunden.
    Jane blieb dicht vor ihr stehen. Sie warf noch einen Blick zurück. Alyson und Errol beobachteten sie genau.
    Dennoch ließ sich Jane nicht aufhalten. So behutsam wie möglich öffnete sie die Tür und zog sie so weit auf, bis sie einen Blick in den Raum dahinter werfen konnte.
    Zuerst dachte sie, dass er dunkel war. Dann erkannte sie ihren Irrtum. Das sehr helle Licht im Atelier hatte bei ihr für eine zu starke Blendung gesorgt.
    Sekunden brauchte sie, um ihre Augen an die anderen Verhältnisse zu gewöhnen.
    Sie sah nichts, aber sie hörte ein Stöhnen. Wie bei einem Menschen, der eine schwere Last aufhebt.
    Jane zog die Tür noch weiter auf und sah das Entsetzliche, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
    Beide Frauen waren da.
    Lia und Roberta.
    Aber Roberta hielt Lia unter den Achseln gepackt und schleifte deren blutüberströmten Körper über den Boden…
    ***
    Mit Suko hatte ich gar nicht erst über die Vorgänge gesprochen und hatte auch meinen Chef, Sir James, außen vorgelassen. Dieser Fall, wenn man ihn denn nun so nennen konnte, war eigentlich mehr eine Sache zwischen Jane Collins und mir.
    Jeder Mensch konnte eine Höllenfratze zeichnen, ohne sich strafbar zu machen. Wäre das ein Verbrechen, dann hätten einige Künstler bestimmt im Knast gesessen.
    Ich war nicht mal mit dem Rover nach Soho gefahren, sondern hatte für die kurze Strecke die U-Bahn genommen. Ich selbst wohnte ja am Rand von Soho, und es waren nur zwei Stationen bis in die Nähe des Ziels.
    An der Station Tottenham Court Road stieg ich aus, überquerte die Charing Cross Road und war nicht mehr zu weit von der Privat Art School entfernt.
    Zu sehen war die Schule nicht. Ich musste mich schon durchfragen und tat dies bei einem Chinesen, der vor der Tür seiner Schneiderei stand und zum dunklen Himmel schaute. Als ich vor ihm stehen blieb, schrak er zusammen. Fast hätte er eine Waffe gezogen. Seine Bewegung jedenfalls deutete darauf hin.
    »Keine Panik. Das ist kein Überfall.«
    »Man kann nie wissen.«
    »Stimmt. Ich suche die Private Art School.«
    »Ha. Wollen Sie malen?«
    »So ähnlich.«
    Der keine Mann kratzte sich am Ohr. »Da müssen Sie über die Straße gehen. Neben der Bäckerei können sie herlaufen. Da erreichen Sie dann den Hof.«
    »Danke. Und wie sieht die Schule aus?«
    »Nicht nach Schule.«
    »Wieso?«
    »Die
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