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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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Bedingungen schuf, würde sich Arthur Douglas nicht herbeizitieren lassen. Sie hatte die Anwesenden gebeten, sich mit ihr zu konzentrieren.
    An nichts anderes durften sie denken -nur an Arthur Douglas, dessen Geist im Jenseits nur mit vereinter Kraft zu erreichen war. Vorausgesetzt, er befand sich dort.
    Vor einem Monat hatte Arthur Douglas das Haus verlassen, um sich mit Freunden zu treffen. Er war gut gelaunt und nicht etwa nach einem Streit mit seiner Frau aus dem Haus gegangen, war jedoch nicht bei seinen Freunden erschienen und auch nicht mehr nach Hause gekommen.
    Nach zwei Tagen hatte sich Eleanor Douglas an die Polizei gewandt und ihren Mann als vermißt gemeldet Man hatte ihr gesagt, jährlich würden eine erhebliche Anzahl von Menschen spurlos verschwinden - Männer, Frauen, Kinder… Niemand würde sie je Wiedersehen.
    Das war nicht sehr trostreich für Eleanor Douglas gewesen. Sie hatte täglich angerufen und gefragt, ob man schon etwas über Arthurs Verbleib wüßte. Anfangs war man noch freundlich, machte ihr Hoffnung. Doch bald bat man sie, nicht mehr anzurufen. Man würde sich bei ihr melden, sobald es etwas Wissenswertes zu berichten gebe.
    Wochenlange Ungewißheit… Jedesmal, wenn das Telefon läutete, befürchtete die Frau eine Hiobsbotschaft, Nach vier Wochen konnte sie sich nicht mehr vorstellen, ihren Mann lebend wiederzusehen.
    Er mußte einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Sie bat die Behörden, in dieser Richtung zu ermitteln. Man sagte nicht nein, aber sie sah, daß nichts geschah.
    Deshalb hatte sie sich an Damona Foss gewandt, um von ihr, beziehungsweise durch sie, zu erfahren, welches Schicksal ihren Mann ereilt hatte.
    Sie wollte endlich Gewißheit haben. Lebte Arthur noch? War er tot? Wenn er lebte, würde sich sein Geist nicht melden. Dann bestand noch Hoffnung, daß sie ihn eines Tages wiedersah.
    Leider konnte es aber auch passieren, daß ein Geist sich trotz aller Bemühungen nicht herbeizitieren ließ. Dann würde in Eleanor Douglas eine falsche Hoffnung geweckt.
    Obwohl sie das wußte - Damona Foss hatte sie darüber nicht im unklaren gelassen -, hatte sie sich entschlossen, an dieser spiritistischen Sitzung teilzunehmen.
    Mit Spannung wartete sie darauf, daß Damona Foss’ Geist sich auf Wanderschaft begab, auf die Suche nach Arthurs Geist. Eine unheimliche Sitzung fand in jenem alten Haus an der Friedhofsmauer statt.
    Niemand kannte das Ergebnis. Man war bereit zu akzeptieren, was kam. Vor allem Eleanor Douglas war entschlossen, sich mit jedem Ergebnis abzufinden.
    Sie war eine schmale Frau von vierzig Jahren. Ihr Gesicht fing langsam an zu verwelken. Dadurch, daß sie essen konnte, was sie wollte, ohne zuzunehmen, wirkte sie auf den ersten Blick immer noch sehr jugendlich.
    Erst der zweite Blick verriet, daß sie nicht mehr ganz taufrisch war, aber das war keiner mehr in dieser Runde, die aus drei Frauen und vier Männern bestand.
    Eleanor Douglas schloß die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Sie hörte den schweren Atem des Mediums.
    Es war Schwerarbeit, mit den Geistern Verbindung aufzunehmen. Ein dünner Schweißfilm glänzte auf Damona Foss’ Stirn, während über ihrer Nasenwurzel eine Ader anschwoll und leicht zuckte.
    Ihre schmalen Lippen öffneten sich. Sie rief Arthur Douglas’ Namen - laut. So laut, daß ihr Ruf die Grenzen des Raumes sprengte und auf telepathischen Wellen in die Ewigkeit getragen wurde.
    Zwischendurch bat sie die Anwesenden immer wieder, den Kreis, den sie mit ihren Händen bildeten, nicht zu unterbrechen und sich so stark wie möglich zu konzentrieren, »Helft!« raunte sie. »Helft mit, den Geist des Verstorbenen zu rufen!« Und mit erhobener Stimme fuhr sie fort: »Arthur Douglas, wenn du mich hörst, gib Antwort. Komm näher, damit du mich besser verstehen kannst. Wir möchten dich in unserer Mitte haben. Deine Frau ist hier, Arthur. Eleanor möchte mit dir sprechen. Komm zu uns. Wenn du mich verstanden hast, gib uns ein Zeichen. Wir warten, Arthur.«
    Stille herrschte im Raum. Eleanor Douglas öffnete die Augen. Nichts geschah. Arthur gab kein Zeichen. Durfte sie sich darüber freuen? Hieß das, daß er noch lebte?
    Das Medium rief den Geist abermals. Sie unterstützte ihre Rufe mit beschwörenden Worten, ließ Arthur Douglas wissen, daß er in diesem kleinen Kreis willkommen sei.
    Plötzlich flackerte die Kerze. Die Flamme zuckte nervös, und ein kühler Hauch ging durch den Raum. Er streifte die gespannten
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