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1193 - Gestern ist heute

Titel: 1193 - Gestern ist heute
Autoren: Unbekannt
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richtig verstanden hatte, würde die Produktion des Plasmas kaum mehr als vier Stunden in Anspruch nehmen.
    Selbst für den Fall, daß sich der Ablauf verzögerte, bliebe eine genügend große Toleranz, die ein Scheitern des Unternehmens nahezu ausschloß.
    Dennoch war auch Kazzenkatt nicht frei von Sorgen. Es ging um die Kontrolle der Hundertsonnenwelt. Jeder Zwischenfall, der sich jetzt noch ereignete, würde das bisher Erreichte in Frage stellen.
    Der endgültige Erfolg der Dritten Offensive hing allein vom Besitz des genmanipulierten Plasmas ab.
    Deshalb war er hier. Deshalb hatte er Rando Iaus der Vergangenheit geholt.
    Mittels einer auf der Basiswelt LAGER entwickelten und von den Anin An der MASCHINE ACHT kontrollierten Waffe, dem sogenannten Sextadim-Aktivkodierer, war es gelungen, die ÜBSEF-Konstante des Plasmas zu manipulieren und bei den Posbis der Hundertsonnenwelt sowie bei den in der Nähe operierenden Fragmentraumern jenen längst beseitigt geglaubten Haßeffekt auszulösen. Bislang zuverlässige Verbündete in der GAVÖK und Freunde insbesondere der Menschheit, entwickelten die Posbis nun wieder eine unstillbare Feindschaft gegen jegliche organische Existenz. Im Leerraum vor der Milchstraße, in einer Zone, die vom Element der Kälte mehr und mehr eingekreist und in Besitz genommen wurde, war ein Stück unseliger Vergangenheit zu neuem Leben erwacht. Als Chronofossil besaß die Hundertsonnenwelt damit keinen Wert mehr.
    Der Einsatz des Sakoders unterlag jedoch eng gezogenen Grenzen.
    Mit der Zeit würde das Plasma eine natürliche Immunität gegen die aktivkodierte Sextadim-Strahlung entwickeln. Der Haßeffekt würde nachlassen und schließlich völlig versiegen. Bevor dies geschah, mußte das Plasma von Rando Igeerntet, abtransportiert und verarbeitet sein. Der Plan, den Kazzenkatt entwickelt hatte, würde den Haßeffekt dauerhaft stabilisieren. Dann erst durfte er wirklich von einem Erfolg sprechen - und der hing davon ab, daß die Urzelle keine Schwierigkeiten mehr machte.
    Es galt zu warten. Er hatte den Anstoß zur Plasmaproduktion gegeben. Beeinflussen oder kontrollieren konnte er sie nicht.
    Kazzenkatt leistete sich den Luxus, seinen Gedanken für eine Weile freien Lauf zu lassen. Nochmals gingen ihm die Verhältnisse, die jetzt auf der Hundertsonnenwelt herrschten, durch den Sinn.
    Inzwischen würden die Anin An der MASCHINE ACHT, wie vorgesehen, nicht nur den Pedotransmitter, sondern auch den Sperrfeldgenerator installiert haben; beides ebenfalls wichtige Bausteine zur Durchführung der Gesamtaktion. Mit Störungen brauchte man nicht zu rechnen. Das Zentralplasma stand noch unter dem Einfluß des Sakoders und arbeitete Hand in Hand mit dem Dekalog - und die Abgesandten der verschiedenen GAVÖK-Völker waren von den Posbis längst ausgeschaltet und in sicheren Gewahrsam gebracht worden.
    Auch die Gefangenen spielten in Kazzenkatts diffiziler Planung eine wichtige Rolle. Alles war bereits sorgsam eingefädelt. Sie würden ihm dazu verhelfen, die momentan noch in der Milchstraße operierenden Fragmentraumer ebenfalls unter seine Kontrolle zu zwingen - ohne daß sie es wollten...
    Vorher noch, sobald der Haßeffekt Stabilität entwickelte, würde das Element der Lenkung einen weiteren großen Schritt tun, um die Endlose Armada an der Durchführung ihrer Aufgabe zu hindern.
    Erneut sollte ihm Rando Idabei als Werkzeug dienen, allerdings in einer ganz anderen Form als jetzt. Die kleine Welt im Einflußbereich des Andro-Beta-Nebels, eine der wenigen Stationen, an denen Perry Rhodan einst gescheitert war: Er, Kazzenkatt, würde sie zur Chronodegeneration umfunktionieren.
    Manchmal kamen ihm freilich Zweifel, ob er sich mit dem, was er tat, die Fortdauer seiner Existenz nicht viel zu teuer erkaufte. Jedes vernunftbegabte Lebewesen mußte Abscheu vor ihm empfinden. Er folgte keinem moralischen Kodex, nicht einmal einem negativen; er handelte einfach im Sinn des Herrn der Elemente, ohne irgendwelche tiefschürfenden Fragen zu stellen: kalt, zielstrebig, kompromißlos.
    Jedes Hindernis räumte er zur Seite, und sein Weg war gepflastert mit Tod und Verdammnis, mit Leid und Schmerz, Tränen und Verzweiflung. Er brachte das Chaos und den Niedergang jeglicher Kultur. Die Elemente des Dekalogs betrachtete er ebenso wie seine Feinde als Werkzeuge.
    Dabei war er selbst nur ein Werkzeug, ein Handlanger des Beherrschers der Negasphäre. Er kannte den Schrecken und die Angst, und er vermochte durchaus
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