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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette
Autoren: Jason Dark
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Menschen. Nicht für die Skelette. Sie hatten ihre Welt verlassen und waren nun bereit, sich für die neue Zeit vorzubereiten.
    Lange genug hatten sie schließlich gewartet…
    ***
    Es war schon ein außergewöhnlicher Treffpunkt, den sich mein. Freund Abbé Bloch ausgesucht hatte. Ein kleiner Ort im Elsass, wo Frankreich an Deutschland grenzt. Ein wunderschönes Dorf mit zahlreichen Fachwerkhäusern und einem breiten Bach, der es durchströmte.
    Wer vom Elsass spricht, der bekommt meist glänzende Augen, weil er an gutes Essen, guten Wein und an die besonderen Wässerchen denkt, die dort destilliert werden. Herrliche Geiste. Ob Kirsch, Mirabelle, Birne, Pflaume oder andere Früchte, diese Geiste waren weltberühmt. Auch mir gefielen sie besser als die Geister, mit denen ich es normalerweise zu tun hatte.
    Ich war allein gefahren, denn Suko sollte sich noch etwas erholen. Er hatte bei unserem letzten Fall einen Streifschuss am Kopf erhalten. Zu ernst war die Verletzung nicht gewesen. Zumindest hatte er sie nicht als so angesehen, dann aber doch Kopfschmerzen bekommen, sodass ihm Sir James eine dienstliche Ruhe für mindestens drei Tage verordnet hatte. So blieb der neue Fall an mir allein hängen.
    Wir hatten uns in einem kleinen Hotel einquartiert, zu dem ein Restaurant gehörte. Es war wahnsinnig gemütlich. Nicht groß, nur wenige Tische. Viel Holz und ein Licht, das nicht blendete, sondern einen weichen Schein abgab, der über die Tische und Stühle hinwegfloss und sie manchmal golden anmalte.
    Ich wusste kaum, um was es ging. Das war auch bei Bloch nicht nötig. Wenn er mich anrief, dann brannte irgendwo die Hütte. Zumeist hing es mit den Templern zusammen, deren Anführer er war.
    Mit seinen Getreuen zusammen lebte er im Süden Frankreichs in Alet-les-Bains. Dort hatten sich die Templer im Laufe der Jahre ein kleines Refugium aufgebaut. An dieser für sie historischen Stätte hatten sie den Kampf gegen das Böse aufgenommen und auch gegen ihre eigenen Leute, gegen die Verräter, die sich dem Dämon Baphomet verpflichtet fühlten.
    Der Abbé war da, ich ebenfalls. Wir hatten uns kurz begrüßt und waren dann auf unsere Zimmer gegangen, um uns frisch zu machen. So klein das Haus auch war, aber der Ausblick aus dem kleinen Fenster in meinem Zimmer war schon faszinierend.
    Ich sah die herrlichen Berge der Vogesen, auch wenn sie teilweise im Dunst lagen, der aus manchen Tälern in langen breiten Vorhängen in die Höhe stieg.
    Es war ein romantisches Bild, das einfach zum Herbst gehörte. Bäume mit bunten Blättern, die schon zum großen Teil abgefallen waren und den Boden bedeckten, der kühle Wind, der Dunst, die Weinhänge und auch die Wälder.
    Das Murmeln des Baches wirkte auf mich irgendwie beruhigend. Er floss hinter dem Haus vorbei, und auch vom Restaurant aus konnte man auf das Wasser schauen und bei einem guten Glas Wein seine Gedanken fließen lasen.
    Ich war vor dem Abbé fertig und hatte das Glück gehabt, einen Platz am Fenster zu erwischen. Von dort schaute ich auf das Wasser. Abgefallene Blätter wurden wie kleine Boote mitgeschleift und irgendwohin gespült, bevor sie sich von dieser Welt verabschiedeten. Das Wasser war klar, es murmelte, es plätscherte über die Steine hinweg und schäumte an den Rändern entlang.
    Ich fühlte mich irgendwie super und dachte auch nicht mehr daran, warum ich hier überhaupt saß.
    Eigentlich hätte ich Urlaub machen können, aber das würde wohl ein Traum bleiben.
    Bloch war nicht allein gekommen. Auf langen Fahrten brachte er einen seiner Templerbrüder mit.
    Immer einen jüngeren Mann, der auch als Leibwächter fungierte.
    Einen Wein hatte ich mir schon bestellt. Im Glas schimmerte der goldgelbe Gewürztraminer. Als ich ihn trank, da war er ein reiner Genuss auf der Zunge.
    Natürlich aß man hier gut, und natürlich hatte ich nicht widerstehen können. Kein großes Gericht, die kleinen reichten auch, und so hatte ich mir eine Wildpastete empfehlen lassen, die wirklich köstlich war, ebenso wie die dunkle Soße. Ich trank noch Wasser dazu und hatte mir vorgenommen, als Digestif einen Pflaumenbrand zu trinken. Einen alten, der mehr als zehn Jahre im Fass gelagert hatte.
    An diesem Nachmittag war das kleine Restaurant noch leer. An einem anderen Tisch saßen zwei Frauen um die 50, die auf Wanderschaft waren. Darauf deuteten zumindest die Rucksäcke hin, die neben ihnen am Boden lagen.
    Die beiden Damen hatten Hunger. Zwischen ihnen stand eine Sauerkrautpfanne auf
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