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1184 - Der Weg der Flamme

Titel: 1184 - Der Weg der Flamme
Autoren: Unbekannt
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ndimensionaler Energie sternenreichere Regionen passierte und mit einer Sonne kollidierte. „Wir werden sehen", antwortete Taurec wortkarg.
    Bull stieß ein freudloses Gelächter aus. „Aber du weißt es schon, nicht wahr?"
    „Es so zu bezeichnen, wäre unzutreffend. Ich weiß, was passieren wird, aber nicht wie und wann."
    „Das schätze ich so an dir", knurrte Bull. „Deine Offenheit. Genau, wie es unter Freunden sein muß - keine Geheimnisse voreinander."
    Taurec seufzte. „Dein Sarkasmus ist fehl am Platz, Bull. Es geht nicht um Offenheit, um Geheimnisse oder ähnlich kleinliche Dinge. Es genügt, wenn bestimmte Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt gegeben werden, und zwar dann, wenn es sinnvoll ist."
    „Und ob nun etwas sinnvoll ist oder nicht, bestimmst du." Kaum hatte er es gesagt, bereute er seinen Groll. Er dachte daran, wie sehr ihnen Taurecs vierdimensionaler Schatten, Chthon, im Grauen Korridor geholfen hatte. Ohne Chthon, sagte er sich selbstkritisch, hätte Vishnas Falle der Menschheit zum Verhängnis werden können - und Vishna wäre nicht, von den negativen Komponenten ihrer Persönlichkeit befreit worden.
    Taurec stand auf ihrer Seite - trotz seiner zuweilen unerträglichen Geheimniskrämerei.
    Die hagere Gestalt des Kosmokraten versteifte sich; er schien in sich hineinzuhören, eine mentale Meldung des hochentwickelten Bordgehirns der SYZZEL zu empfangen. Als er sich wieder entspannte, sagte er: „In zwanzig Minuten ist es soweit. Die Signalflamme hat noch einmal beschleunigt. Sobald sie in den Normalraum zurückfällt, folgen wir ihr mit der absoluten Bewegung. Dann, Bull, wirst du mit eigenen Augen sehen, was geschieht. Und dies ist schließlich befriedigender als ein Bericht' aus zweiter Hand, nicht wahr?"
    „Wer ist jetzt sarkastisch?" fragte Bull. „Aber lassen wir das. Mir liegen noch einige andere Fragen auf der Zunge, und ich hoffe, du wirst sie mir beantworten."
    „Wenn ich kann." Der Kosmokrat lächelte.
    Ironisch, wie Bull fand. Sein Gesicht rötete sich und er dachte: Phantastisch. Vishna ergeht sich in ominösen Andeutungen über das Schicksal von uns Unsterblichen und Taurec delektiert sich daran, den großen Geheimnisvollen zu spielen, der mehr weiß, als er sagen darf. Und wir stehen wie die Narren daneben und warten, daß man uns ein paar Informationsbrocken zuwirft...
    Er bezwang sein Temperament und fragte sachlich: „Wann werden die anderen Elemente des Dekalogs in Erscheinung treten? Und was sind sie - Phänomene wie die Kälte oder Wesen wie diese suggestiven Krebse von Zülüt?"
    „Es tut mir leid. Meine Kenntnis des Dekalogs ist beschränkt. Um offen zu sein, von der Existenz des Elements der Kälte haben wir nur aufgrund seiner fremduniversellen Herkunft erfahren. Uns ist bekannt, daß die Mächte des Chaos schon vor langer Zeit ein Pendant zu den Rittern der Tiefe aufgebaut haben, aber die einzelnen Elemente sind nicht statisch. Der Dekalog ändert im Lauf der Jahrtausende seine Zusammensetzung." Sorge verdunkelte Taurecs asketisches Gesicht. „Es würde dir nichts nützen, wenn ich dir verriete, aus welchen Elementen der Dekalog vor etwa zwei Millionen Jahren bestand."
    „Zu dem Zeitpunkt, als der Frostrubin von den Porleytern verankert wurde?" warf Ellert ein. •Bull sah von dem Metamorpher zu Taurec. „Besteht da ein Zusammenhang?"
    „Der Dekalog ist älter", erwiderte Taurec. „Wie alt, ist mir nicht bekannt."
    „Für ein Wesen, das behauptet, von jenseits der Materiequelle zu kommen", knurrte Bull, „weißt du verdammt wenig."
    „Es gibt zwei Arten von Wissen. Das quantitative und das qualitative. Wichtig ist nicht, wieviel man weiß, sondern was man weiß."
    Bravo, dachte Bull. Immer schön kryptisch bleiben. Er seufzte. „Also kannst du uns nicht weiterhelfen?"
    „Ich gehe davon aus", sagte Taurec, „daß in Kürze weitere Elemente aktiviert werden. Wir sollten uns sogar darauf vorbereiten, daß es zur Konfrontation mit dem gesamten Dekalog kommt. Für uns, wie für die Mächte des Chaos sind die Chronofossilien von unschätzbarer Bedeutung. Wer aus dieser Auseinandersetzung als Sieger hervorgeht..."
    Er verstummte. „Es wird Zeit", sagte er dann hastig. „Die Signalflamme hat den Linearraum verlassen."
    Plötzlich erloschen die Sterne. Alles wurde schwarz wie der nackte Weltraum, doch die Finsternis dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde.
    Bull unterdrückte einen Schrei.
    Vor ihnen flammte groß wie eine Faust das blaue
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