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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre
Autoren: Unbekannt
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Transparenthaube öffnen und dich hinauswerfen. Du wirst mir nicht mehr in die Quere kommen."
    Das Tuch glitt herunter und gab das Gesicht des Armadaprinzen frei. Vormy stutzte, als er das zerschundene Facettenauge sah.
    „Habt ihr euch geprügelt?" fragte er überrascht. „Oder bist du hingefallen?"
    Er packte Nachor am Arm und schüttelte ihn, doch der Paralysierte konnte ihm nicht antworten.
    „Ach was", murmelte Vormy. „Es soll mir doch egal sein, was ihr getrieben habt. Wenn du erst einmal draußen bist, kräht kein Hahn mehr nach dir."
    Er startete die Maschine und glitt mit ihr in eine Schleuse. Das Schott schloß sich hinter ihnen, und Vormy mußte einige Sekunden warten, bis sich das Außenschott öffnete. Dann lenkte er den Gleiter in den Weltraum hinaus.
     
    *
     
    Gucky wälzte das tote Wesen herum.
    „Man erkennt keine Wahrnehmungsorgane", sagte er verwundert. „Das Ding hat keine Augen, Ohren oder Fühler. Nichts. Und von dem Metallkasten ist auch nichts geblieben."
    Er hob den Kopf und blickte zu den drei Kosmobiologinnen hinüber, die durch eine Tür hereinkamen.
    „Sollen sie sich damit beschäftigen", entgegnete Fellmer Lloyd. „Sie verstehen mehr davon als wir."
    Grüßend hob er eine Hand.
    „Seht es euch an", bat er die Wissenschaftlerinnen. „Wir möchten alles darüber wissen.
    Vor allem interessiert, ob es sich um ein Lebewesen oder einen biologischen Roboter handelt. Hat es ein natürliches Gehirn oder nicht? Und vielleicht könnt ihr uns auch eine Theorie anbieten, wie es an Bord gekommen ist - nachdem ihr es untersucht habt."
    „Wir werden uns Mühe geben, Fellmer", antwortete die blonde May Foorth. „Sobald wir etwas wissen, sagen wir dir Bescheid."
    „Es sieht aus, als wäre es nur ein Teil eines Lebewesens", bemerkte Sali Towong, die Älteste der drei. „So als ob Teile seines übrigen Körpers abgetrennt worden wären.
    Rumpf, Kopf, Arme und möglicherweise zwei Beine."
    „Irrtum", rief der Ilt. „Wir haben gesehen, wie es herumgerast ist. Es ist komplett."
    „Es ist wirklich das ganze Lebewesen", beteuerte Fellmer Lloyd. Er nickte den Frauen grüßend zu und verließ den Raum. Gucky folgte ihm.
    „Nachor müßte es jetzt eigentlich wieder gut gehen", sagte er.
    „Hoffen wir es."
    Auf dem Weg zur Hauptleitzentrale begegneten sie Chmekyr.
    Der Pförtner erschien plötzlich auf dem Gang vor ihnen. Er war einfach da, von einer Sekunde zur anderen, wie eine Projektion, die eingeschaltet wird.
    Lautlos wirbelte er um sich selbst, ein Gebilde wie eine kleine Windhose.
    Ihr habt ihn getötet, klang seine telepathische Stimme in ihnen auf. Das ist gut so. Sein Tod hat mich befreit. Aber glaubt nicht, daß alles vorbei ist. Ich spüre die Gefahr. Die Clansschützer werden zuschlagen.
    „Haben sie das noch nicht getan?" fragte Fellmer Lloyd. „Wenn ich es recht sehe, sitzen wir in der Falle. Oder nicht?"
    Das ist nichts gegen das, was ich befürchte.
    „Was befürchtest du, Chmekyr?" fragte Lloyd. „Heraus damit. Vielleicht können wir uns darauf vorbereiten?"
    Niemand kann das.
    „Dann komm. Wir müssen zur Zentrale."
    Chmekyr verschwand so lautlos und überraschend, wie er gekommen war.
    „Er spricht in Rätseln", sagte Gucky unzufrieden. „Er könnte wenigstens zu mir etwas deutlich werden. Immerhin bin ich sein Freund."
    Ein Ruck ging durch das Schiff. Bestürzt blickten die beiden Mutanten sich an. Dann griff Gucky nach der Hand Fellmers und teleportierte mit ihm in die Hauptleitzentrale, in der ungewohntes Gedränge herrschte. Die Blicke aller waren auf die Bildschirme gerichtet, auf denen meterdicke Energiestrahlen zu sehen waren, die gleißend hell an der BASIS vorbeischossen.
    „Die Energiestrahlen neutralisieren die Schutzschirme", meldete eine Stimme, und irgendwo heulten für einige Sekunden die Alarmpfeifen auf. „Die BASIS selbst erreichen sie nicht."
    Abermals ging ein Ruck durch das Schiff.
    „Die Energiestrahlen verschwinden nicht. Sie blitzen nicht kurz auf, sondern sie bleiben", sagte Alaska Saedelaere verwundert.
    Impulse des Entsetzens kamen von Chmekyr, der ebenfalls in der Zentrale aufgetaucht war.
    „Was ist los?" rief Gucky mit schriller Stimme. „Warum schweigst du noch immer?"
    „Die Energiestrahlen werden manifest", bemerkte der Kommandant.
    Aus nahezu allen Richtungen schossen die Energiestrahlen heran. Keiner von ihnen traf die BASIS oder eines der anderen zur Regungslosigkeit verdammten Raumschiffe direkt.
    Alle zuckten dicht an
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