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1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne

Titel: 1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne
Autoren: Unbekannt
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als Wegweiser nahmen. Als Wegweiser wohin?
    Zu den Diademen, hatte Yee Soong gesagt.
    Ich schrak auf, als ich die Berührung an der Schulter spürte. „Mach dich fertig", sagte Perry Rhodan. „Vajtti wartet auf dich."
     
    *
     
    Das Rund der großen Kommandokonsole umgab uns. In der Zentrale war es still, die Stimmung gedrückt. Das Orterteil wurde zu einem großen Hologramm projiziert, das unter der hohen Decke schwebte. Ich sah manchen traurigen Blick, der sich auf die Kette der blauen Lichtpunkte richtete. „Wie sie aussehen, wissen wir nicht", hörte ich Perrys Stimme. „Sie haben es nicht für nötig gehalten, uns ein Bild zu schicken. Vajtti ist of.fenbar der Kommandant des Führungsschiffs. Er nennt sich der .Führer in den Abgrund', was immer das bedeuten mag. Ihre Sprache kannst du nicht hören ..."
    Ich war inzwischen aufmerksam geworden. „Wie bitte?"
    „Ihre Sprache ist unhörbar", wiederholte Perry. „Die durchschnittliche Tonfrequenz liegt bei sechsundzwanzigtausend Hertz, weit oberhalb unserer Hörschwelle. Sie sind Sauerstoffatmer und an eine Schwerkraft von 0,9 Gravo gewöhnt. Du wirst an Bord ihres Schiffes keine Schwierigkeiten haben."
    Warum ausgerechnet ich? ging es mir durch den Sinn. Ich getraute mich nicht, die Frage auszusprechen. Die Antwort lag auf der Hand; sie hätte mich beschämt. Du bist ein Ritter der Tiefe. „Ich habe eine Frage", meldete sich in diesem Augenblick Waylon Javier zu Wort. „Ja?" sagte Perry. „Werden wir uns ihnen anschließen?"
    Perry musterte ihn nachdenklich. „Warum sollten wir das tun?"
    „Sie sind in Not. Sie brauchen Hilfe." Waylon Javier sprach voller Ernst. „Vielleicht können wir ihnen finden helfen, wonach sie suchen, und danach hätten sie Frieden."
    Man war auf den Wortwechsel aufmerksam geworden. Ein halbes Dutzend Blicke richteten sich auf die Kommandokonsole. Der Mann mit den bläulich schimmernden Kirlian-Händen hielt Perry Rhodans forschendem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ihr alle empfindet so, nicht wahr?" fragte Perry und sah in die Runde. „Wir alle empfinden so", bestätigte Waylon Javier. „Auch die auf den anderen Schiffen."
    „Und ihr wißt, daß es dieselbe Art von Effekt ist, mit der wir vor der ersten Pforte zu kämpfen hatten?"
    „Dieselbe Art, aber der Effekt hat ein anderes Ziel", sagte Waylon mit schwerer Stimme. „Damals war uns nach Fressen und Saufen zumute. Diesmal verhält es sich anders. Gewiß, es gibt keinen logischen Grund, mit den Fremden Mitleid zu empfinden. Aber es ist klar, daß sie der Hilfe bedürfen. Soviel geht aus ihren eigenen Worten hervor. Es ist nicht falsch, anderen Wesen helfen zu wollen."
    Perry schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nicht falsch", murmelte er. „Aber es ist noch zu früh für die Entscheidung. Zuerst wollen wir abwarten, was sich aus Jens Gespräch mit Vajtti ergibt.
    Einverstanden?"
    Waylor Javier zögerte. „Dir ist es nicht nur darum zu tun, die Sache so weit wie möglich hinauszuzögern?" erkundigte er sich mißtrauisch. „Nein", antwortete Perry entschieden. „Darum geht es nicht."
    Waylon nickte. Das Thema war damit abgehandelt. Perry wandte sich an mich. Meine Bedenken waren inzwischen nicht geringer geworden. Ich empfand wie Waylon Javier, wie alle ändern fünf Millionen Galaktiker, die wenigen ausgenommen, die gegen das Empfinden des Mitleids und der Trauer immun waren. Wie konnte ich dem „Führer in den Abgrund" gegenüber ein sachlicher Gesprächspartner sein. „Ich brauche Hilfe, Perry", sagte .ich. „Laß mich nicht allein gehen. Ich brauche jemand, der die Lage der Kreuzfahrer objektiv beurteilen kann. Gib mir Sato Ambush mit, oder..."
    Es blitzte in den grauen Augen. „Kreuzfahrer? Du hast die Verbindung schon gezogen?" Er kam sofort zum Thema zurück. „Ich suche seit einer Stunde nach Sato. Er ist nirgendwo zu finden. Erhat eine Eigenart, im kritischen Augenblick zu verschwinden, die ich ihm noch austreiben muß." Er hob die Schultern. „Es tut mir leid, Jen. Du wirst allein fliegen müssen.
    Vielleicht findet sich unter der Besatzung der SERRA jemand, der dir beistehen kann."
    Dabei blieb es. Die SERRA war eine Korvette, die für meinen Flug vorbereitet und ausgestattet worden war. Als einzige Ausrüstung trug ich einen leichten Raumschutzanzug mit mir und einen Translator, der auf Vajttis Ultraschallsprache programmiert war. Es war mir nicht besonders wohl zumute, als ich mich per Transmitter auf den Weg zum Starthangar
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