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1169 - Satans Kind?

1169 - Satans Kind?

Titel: 1169 - Satans Kind?
Autoren: Jason Dark
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und sind indirekt dafür verantwortlich, dass ich hier sitze, aber ich muss Ihnen auf der anderen Seite auch ein Kompliment machen. Sie sind gut in Ihrem Job. Nicht jede hätte das geschafft. Gratuliere.«
    Jane drückte ihren Rücken gegen die harte Stuhllehne. »Haben Sie mich kommen lassen, um mir das zu sagen?«, erkundigte sie sich etwas spöttisch.
    »Nein, aber es gehört dazu. Sie sollten nur wissen, wie ich Sie sehe, Jane. Außerdem sind Sie für mich die einzige Person, die ich als Ansprechpartner akzeptiere. Trotz allem.«
    »Da bin ich ja zufrieden.«
    Scharf winkte Julia ab. »Ach, hören Sie auf. Das ist alles nur Wortsalat.« Sie drehte den Kopf und richtete ihren Blick auf das Fenster. »Da, schauen Sie hin.«
    Jane tat ihr den Gefallen und betrachtete das deprimierende Bild.
    »Was sehen Sie da?«
    »Ein Fenster und verdammt starke Gitter.«
    »Sehr richtig. Es passt. Es ist der Blick in die Freiheit und zugleich ein Stück Verarschung.« Julia warf den Kopf zurück und begann zu lachen. »Irre, nicht?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    Julia lächelte. »Stimmt, ich wollte Sie etwas fragen. Glauben Sie, dass jemand hier durch dieses Fenster fliehen kann? Ich meine mit bloßen Händen und ohne Werkzeug.«
    Jane Collins wusste nicht, worauf die Gefangene hinauswollte. Sie machte das Spiel aber mit. »Ich bezweifle, dass man ohne Werkzeug hier fliehen kann.«
    »Sehr gut. Und wie sieht es umgekehrt aus?«
    »Nicht anders, denke ich.«
    »Ja, ausgezeichnet. So denken viele, wenn nicht alle…« Sie legte eine Sprechpause ein, und Jane ahnte, dass sie allmählich auf das eigentliche Thema zusteuerte. »Keiner kommt rein, und keiner kommt raus. So ist das, so muss das in einem Knast auch sein, auch wenn man hier nur Frauen findet, doch die können manchmal schlimmer als Männer sein. Aber das nur nebenbei.« Sie räusperte sich. »Und doch muss es einen Weg geben. Es hat auch einen gegeben. Jemand ist hineingekommen. Hier in den Knast, und er hat mich ausgesucht. Er kam in der Nacht, er machte mich fertig. Er machte mich scharf. Ich war verrückt. Es war eine wilde Nacht. Für mich ebenso wie draußen für die Elemente. Eine Nacht mit Blitz und Donner. Und als der Morgen graute, da wusste ich, dass nichts mehr so war wie noch am Abend zuvor. Zumindest nicht bei mir. Ich habe es auch dann zu spüren bekommen.«
    Jane hatte zwar genau zugehört, aber so gut wie nichts begriffen. »Was bekamen Sie zu spüren?«
    Julia Coleman senkte den Kopf und strich über die leicht angeraute Platte des Tischs. »Meine Veränderung. Im Innern.« Sie deutete auf ihren Bauch, den Jane nicht sah, weil der Kittel und die Tischkante ihn verdeckte.
    »Ich verstehe Sie noch immer nicht, Julia. Tut mir leid.«
    Ruckartig hob die Diebin den Kopf an. »Dann will ich es Ihnen sagen, Jane. Ich bin schwanger!«
    ***
    Jetzt war es heraus, und es hatte lange genug gedauert. Mit vielen Anlaufschwierigkeiten und Hinweisen. Der Weg zum Ziel war sehr kurvig gewesen. Jane hatte schon damit gerechnet und sich auch darauf eingestellt, dass sie eine Überraschung erleben würde, aber dieser Plot hatte sie schon sprachlos gemacht.
    Die Detektivin saß da und sagte nichts. Sie schaute ihrem Gegenüber nur ins Gesicht und sah das Zucken der blassen Lippen.
    »Überrascht?«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Sie glauben mir nicht, wie?«
    »Nein. Ich dürfte Ihnen nicht glauben. Obwohl nichts unmöglich ist. Auch nicht hinter Gittern. Ihr Geständnis hat mich überrascht. Deshalb bin ich etwas sprachlos. Ich weiß, dass in den Gefängnissen gedealt wird, dass es hier Kanäle gibt, durch die Dinge eingeschleust werden, die man auch draußen bekommt, und warum hätte sie nicht auch ein Mann auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise besuchen sollen? Sie mit ihm allein in der Zelle und…«
    »Hören Sie auf!«
    Jane schwieg zunächst.
    »Sie liegen falsch.«
    »War es kein Mann?«
    Julia schüttelte den Kopf. »Ja und nein. Nicht genau. Es war jemand. Okay, man kann ihn auch als Mann bezeichnen. Man kann ihn eigentlich als alles ansehen. Er steht über den Menschen. Er ist super. Er ist einmalig. Es gibt ihn nicht noch einmal auf der Welt, das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Dann muss er etwas ganz Außergewöhnliches sein«, sagte Jane. »Wenn Sie so von ihm schwärmen.«
    »Nein«, sagte Julia leise. »Nein, Sie irren sich. Ich schwärme nicht unbedingt von ihm. Ich sage Ihnen einfach nur, wie es wirklich gewesen ist und wie ich es sehe.«
    »Das ist
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