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1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen
Autoren: Unbekannt
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festnehmen und aus dem Schiff stoßen lassen!" tobte Xerzewn.
    „Es war ein Fehler, ihn nicht gleich zu töten, wie ich es gefordert hatte." Er deutete anklagend auf Carwanhov. „Dieser Giftmischer war es, der dafür eintrat, Weidenburns Leben zu schonen."
    „Soviel ich weiß, nannte er einen überzeugenden Grund dafür", sagte Parwondov.
    „Weidenburn wird noch gebraucht", erklärte Carwanhov. „Er muß als Katalysator bei der Gleichrichtung des Willens seiner Anhänger dienen."
    „Aber sein Wille Wird immer gegen die Verschmelzung und gegen den Gehorsam uns gegenüber gerichtet sein", behauptete Xerzewn.
    „Nicht, wenn wir ihm die gleiche Menge Terasymbiontenplasma injizieren wie seinen Anhängern", widersprach Carwanhov.
    „Aber der Terasymbiont ist tot", wandte Dronomon ein.
    „Soviel Plasma von ihm, daß es für Weidenburn reicht, habe ich noch im Kühlfach", erklärte Carwanhov.
    „Ich wußte, daß wir uns auf ihn verlassen können", sagte Parwondov. „Carwanhov, ich werde an dich denken, sobald wir das Armadaherz und damit die Endlose Armada beherrschen. Du wirst für deine Verdienste reich belohnt werden." Er hob die Stimme.
    „Xerzewn, sorge da für, daß Weidenburn ergriffen und hier hergebracht wird! Und du, Carwanhov, wirst das Plasma aus deinem Labor holen!"
    Carwanhov erhob sich und verneigte sich leicht in Parwondovs Richtung. Er bewunderte diese Persönlichkeit, die hoch über dem niedrigen Denken von Xerzewn und Dronomon stand.
    Während er die Hauptzentrale verließ, genoß er die Wut, die in seinen Widersachern kochte. Er wußte, daß sie in diesem Augenblick den Entschluß faßten, ihn bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ermorden zu lassen. Doch er wußte auch schon, wie er ihr Vorhaben vereiteln würde.
     
    *
     
    Als Carwanhov sein Hauptlabor erreichte, wandte er sich sofort dem tresorähnlichen Tiefkühlschrank zu, in dem er zahlreiche Produkte seiner Experimente aufbewahrte.
    Aber bevor er die Panzertür mit seinem Kodeimpulsgeber öffnete, erinnerte er sich an das laufende Experiment mit dem Ganglioniden. Er wandte sich um und ging zu dem Tisch, auf dem die betreffende Versuchsanordnung aufgebaut war.
    Seine Augen funkelten triumphierend, als er das Endprodukt des Versuchs in einem großen Glaskolben schimmern sah: ein dichtes Netz aus mikroskopisch dünnen, synthetischen Nervensträngen, das nur infolge seiner Zusammenballung auf engstem Raum sichtbar war.
    Der Ganglionide!
    Wie so oft bei seinen Experimenten, wußte Carwanhov noch nicht, für welche Zwecke sich das künstliche Lebewesen verwenden lassen würde. Es war ein Lebewesen, wie es bisher noch nicht existiert hatte, denn es bestand ausschließlich aus Nervenzellen. Sie ernährten sich jedoch nicht von einer Nährlösung, sondern von energetischen Impulsen, die die Nervensysteme anderer Lebewesen bei Erregung freisetzten.
    Im Augenblick nahm der Ganglionide die Impulse seines, Carwanhovs, Nervensystems auf. Das dreidimensionale Netzgebilde glitzerte und gleißte, während es sich drehte und wand und dabei kaum merklich wuchs.
    Carwanhov sah sich suchend um.
    Eigentlich hätte sich der Ganglionide von den Erregungsimpulsen des Panmexuls ernähren sollen. Dazu hatte er jenes Wesen schließlich in erster Linie geschaffen.
    Doch von dem Panmexul war nichts zu sehen. Er mußte das Labor wieder einmal unerlaubt verlassen haben, obwohl es dazu eigentlich keine Möglichkeit gab. Doch dieses Mischwesen war von kaum glaublicher Schläue, und Carwanhov fragte sich manchmal, ob er es nicht lieber vernichten sollte, bevor es Unheil anrichtete.
    „Modulewn?"
    Der Silberne lauschte auf ein Geräusch, das die Anwesenheit des Panmexuls verriet, doch er hörte nichts. Demnach war die Kreatur tatsächlich aus dem Labor entwichen.
    Andernfalls hätte sie sich bemerkbar machen müssen. Sie war zwingend darauf programmiert, sich ihm zu nähern, wenn er sie mit seinem Namen ansprach.
    „Modulewn!" wiederholte Carwanhov.
    Aber der Panmexul ließ auch diesmal nicht blicken. Carwanhov gab es auf. Modulewn würde wiederkommen. Er brauchte regelmäßig Injektionen einer bestimmten Droge, die seinen Metabolismus vor dem Zusammenbruch bewahrte - und nur sein Erzeuger besaß dieses Mittel.
    Carwanhov kehrte zum Tiefkühlschrank zurück und öffnete ihn mit Hilfe seines Kodeimpulsgebers. Fast zärtlich zog er den Behälter heraus, in dem sich der Rest des Terasymbionten befand. Behutsam schob er ihn in den Auftauschrank, dann setzte er sich und
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