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1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen
Autoren: Unbekannt
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vor drei Quechos, die sich in der Öffnung des getarnten Zugangs drängten und stabförmige Waffen in rosafarbenen Pseudogliedern hielten, die sie aus ihren oberen Varioformflächen gestreckt hatten.
    Eric verdrängte die Bewunderung, die ihn beim Anblick dieser seltsamen Doppelwesen immer wieder packte. Die Quechos waren ihre Feinde, denn sie arbeiteten und kämpften für ihre Herren, die Armadaschmiede. Diese drei Doppelwesen schienen allerdings unentschlossen zu sein. Ihre Waffen waren nicht auf Simone, sondern auf den Boden gerichtet.
    „Komm zurück, Simone!" flüsterte Eric. „Ganz langsam gehen!"
    Er taumelte, als Jotho Manahe ihn grob zur Seite stieß und sich an ihm vorbeidrängte.
    „Sie haben Waffen, und wir brauchen welche", sagte der Urbanisator mit wilder Entschlossenheit und lief auf die Quechos zu. „Los, auf sie!"
    Eric Weidenburn eilte ihm nach, aber nicht, um seinem Beispiel zu folgen. Statt dessen packte er Simone am Arm und zog sie mit sich aus dem Korridor zurück. Er stieß eine halblaute Verwünschung aus, als Aarn ihm genau in den Weg lief und ihn dadurch aufhielt.
    Im gleichen Moment feuerte einer der Quechos auf Jotho Manahe. Der Urbanisator versteifte sich und kippte gelähmt um.
    Die übrigen Quechos riefen etwas und kamen auf Eric, Simone und Aarn zu. Diesmal zielten ihre Waffen auf die drei Menschen.
    Eric schaltete seinen Translator ein und rief: „Nicht schießen! Das ist ein Mißverständnis!
    Wir versuchen, sie zu bluffen!" flüsterte er Simone ins Ohr.
    Seine Absicht war gut, aber sie wurde von Aarn durchkreuzt. Der Kosmosignalist verlor die Nerven, warf sich herum und rannte schreiend davon. Er kam keine zwei Meter weit, da traf ihn ein Lähmstrahl aus der Waffe eines Quechos.
    Die Quechos kamen jedoch nicht dazu, auf ihn und Simone zu schießen. Hinter ihnen stürmten drei mit Metallstangen bewaffnete Menschen aus dem Zugang und setzten die Quechos außer Gefecht.
    Die drei Menschen nahmen ihnen die Waffen ab, musterten Jotho und Aarn verächtlich und kamen dann auf Eric und Simone zu. Erst jetzt erkannte Eric, daß einer von ihnen eine Frau war. Sie war groß und schlank, um die hundert Jahre alt, hatte blasse, pickelige Haut, brandrotes schulterlanges Haar und eine ungewöhnlich große Nase.
    „Hallo!" sagte sie mit offenkundiger Zufriedenheit und starrte Eric an. „Da sind wir ja gerade noch zur rechten Zeit gekommen."
    Sie schubste Simone an.
    „Kümmere dich mal um eure steifen Freunde! Na los schon!"
    Sie lachte, als Simone verschüchtert abzog, dann stellte sie sich vor Eric in Positur. „Ich bin Greeka, mit vollem Namen Greeka Lippsch, ehemals Kosmoakustikerin, aber das spielt ja wohl keine Rolle mehr."
    Sie deutete auf einen ihrer Begleiter, einen etwa achtzig Jahre alten kahlköpfigen Mann von athletischer Gestalt.
    „Pohan Lear, ehedem Kosmohydrologe", stellte sie vor, dann wandte sie sich ihrem anderen Begleiter zu, einem etwa 2,30 Meter großen, unglaublich dürren Mann mit schwarzem, zu einem Zopf geflochtenem Haar. „Goofan Carg Huul, ein zweiundneunzig Jahre alter Marsgockel, früher Kosmoalkoholiker."
    Huuls schmales, gelbliches Gesicht lief blaßrot an.
    „Kosmoanalgesist", korrigierte er mit schlecht verhohlenem Unwillen: Greeka Lippsch winkte ab.
    „Das liegt doch auf der gleichen Linie!"
    Sie lächelte Eric seltsam an, dann wandte sie sich an ihre Begleiter und befahl ihnen, die beiden Gelähmten zu tragen.
    „Bringt sie in der Zelle des Mädchens unter!" sagte sie und deutete auf Simone.
    Ihre Begleiter gehorchten, und Simone Keim ging ihnen voraus in das System der Geheimgänge.
    Als Eric ihnen folgen wollte, hakte sie sich bei ihm unter und flüsterte: „Warte noch! Dir muß ich etwas zeigen."
    Nachdem Simone und die vier Männer verschwunden waren, führte sie Eric ebenfalls in die Geheimgänge. Vor einem leeren Geräteregal blieb sie stehen, sah Eric bedeutungsvoll an und berührte eine Stelle der Wand hinter dem Regal.
    Das Regal drehte sich mitsamt der Wand, an der es befestigt war. Dahinter kam eine enge Wendeltreppe zum Vorschein. Greeka betrat sie und zog Eric hinter sich her.
    Sie stieg abwärts und verließ die Treppe etwa achtzig Meter tiefer durch eine andere getarnte Tür. Dahinter lag allerdings kein Geheimgang, sondern ein mit allerlei fremdartigem Mobiliar ausgestatteter Wohnraum.
    Neugierig sah Eric Weidenburn sich darin um. Er war gespannt darauf, welches Geheimnis die Kosmoakustikerin ihm zeigen wollte.
    „Zuerst ein
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