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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums
Autoren: Unbekannt
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anderen Ort?
    Er hatte das seltsame Gefühl, daß ein Teil von ihm von dem anderen verschlungen wurde - aber wie sollte das möglich sein, wenn er doch nichts weiter war als Bomra und sich auch noch immer nur als Bomra fühlte?
    Du warst immer hier, teilte der andere ihm mit. Du warst an keinem anderen Ort. Aber es wird Zeit, daß du von hier weggehst.
    Warum?
    Das wirst du bald erfahren. Komm mit!
    Aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll! Wie soll ich mitkommen und wohin...
    Seine Fragen erübrigten sich, denn plötzlich sah er, daß er und der andere sich am Endpunkt eines Strahls befanden, ja, in gewisser Weise schien es ihm so, als wäre der andere selbst dieser Strahl. Gleichzeitig begriff er, daß der andere imstande war, ihn mitzunehmen, wenn er das nur wollte, und selbstverständlich wollte Bomra auch, denn wenn der andere ihn verließ, war er wieder mit sich alleine, und er würde nie eine Antwort auf seine Fragen finden. Abgesehen davon war Bomra neugierig. Ein vages Gefühl verriet ihm, daß er das schon immer gewesen war. Aber wahrscheinlich war dieses Gefühl so nutzlos wie jener Instinkt, der ihn vor dem Licht und der Hitze gewarnt hatte.
    Weil Bomra es so wollte, wurde er selbst zu einem Teil jenes Punktes, an dem der Strahl endete, und als diese seltsame Linie sich verkürzte, verließ er den Ort, an dem er zuvor existiert hatte. Auf diese Weise erfuhr er, was eine Sonne war, aber das war noch längst nicht alles.
    Während er sich am Endpunkt des Strahles mit rasender Geschwindigkeit bewegte, floß ihm Wissen zu, immer schneller und immer mehr, und Bomra saugte dieses Wissen in sich auf wie ein Schwamm.
    Es war ein großartiges Gefühl, so zu reisen - schneller als das Licht und dabei so flink und beweglich wie ein Fisch im Wasser. Ein noch großartigeres Gefühl war es, endlich etwas über dieses Universum zu erfahren, in dem er existiert hatte, ohne sich dessen bewußt zu sein.
    Als er nach vielen Umwegen den Ursprung des Strahles erreichte, ohne dessen Ende jemals verlassen zu haben, gab es für ihn nur noch eine Frage, auf die er noch keine Antwort erhalten hatte.
    Wer bist du? fragte er den anderen, der niemals von seiner Seite gewichen war.
    „Ich bin Seth-Apophis", sagte der andere, und zum erstenmal glaubte Bomra, ihn zu hören. „Ich bin die ordnende Macht in diesem Universum, und ich habe dich mit großem Wissen ausgestattet, damit du für mich arbeiten kannst, Bomra. Von all meinen Agenten wirst du der mächtigste sein. Du kannst mit der Schnelligkeit der Gedanken durch das Universum reisen, und du kennst keine Furcht, denn es gibt nichts, was dir gefährlich werden könnte."
    Bomra erkannte, daß die Wesenheit, mit der er es zu tun hatte, sich aus unzähligen Teilen zusammensetzte. Auch er war in gewisser Weise zu einem Teil von Seth-Apophis geworden, aber im Gegensatz zu allen anderen Teilen war er frei. Er wußte das, und Seth-Apophis wußte es ebenfalls - er spürte das.
    Und wenn ich nicht als dein Agent arbeiten will? fragte er. Wenn ich frei sein und mir meinen eigenen Weg suchen möchte?
    „Dann geh!"
    Mühelos löste er sich vom Ende des Strahls und schwang sich hinaus in das Universum, das Seth-Apophis ihm gezeigt hatte, und er erstarrte in tiefer Ehrfurcht, als er die Fülle von Strahlen entdeckte, die Seth-Apophis mit unzähligen Welten verbanden.
    Er war Bomra gewesen, der nichts wußte, und Seth-Apophis hatte ihn mit Wissen überschwemmt - wie hätte er ahnen sollen, daß das Universum noch viel, größer, viel gewaltiger war, als er es eben erst gelernt hatte?
    Er fühlte sich unsicher angesichts dieser Unendlichkeit und der Macht, die hinter ihm lag. Als er zurückblickte, erschien ihm Seth-Apophis noch um vieles gewaltiger und heller als die Sonne, in der er vorher existiert hatte. Aber gleichzeitig schien es ihm, daß dieser Glanz und diese Helligkeit getrübt waren, und etwas zog ihn mit unwiderstehlicher Macht auf den anderen zu.
    Den anderen?
    Nein, die andere!
    Er war außerstande, den Gegensatz zwischen sich und dieser Wesenheit genau zu formulieren, aber da war etwas, das ihn von Seth-Apophis trennte und gleichzeitig unwiderstehlich in ihre Nähe trieb.
    Er kehrte um, und der Kontakt zwischen ihnen kam leicht und schnell zustande.
    Ich werde für dich arbeiten! erklärte Bomra. Erlaube mir, dich zu beschützen, so gut ich es vermag.
    „Ich danke dir", sagte Seth-Apophis. „Ich brauche deine Hilfe. Das Volk der Zublzus entzieht sich meiner Kontrolle. Das
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