Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tasterbild. Der Speer schien in drehende Bewegung zu geraten, und plötzlich kippte er seitlich weg. So schnell, wie er aufgetaucht war, verschwand er aus dem Erfassungsbereich.
    Damit war die Flugbahn der Korvette frei. Flint schaltete auf Automatik zurück. Seine Stirn glänzte im Widerschein winziger Schweißtröpfchen. Die Arbeitswerte der Schiffsmaschinen sanken unter die Gefahrengrenze, ihr bedrohliches Wummern erstarb.
    Planmäßig und sanft verzögerte die TRIO.
    „Da fehlte nicht viel, und unser letztes Stündchen hätte geschlagen", kommentierte Flint.
    Er atmete tief durch und blickte Brether von der Seite an. „Mußten wir damit rechnen, daß der Torkrote an der gleichen Stelle auftaucht wie wir?"
    „Die Wahrscheinlichkeit war geringer als die Chance in einer Lotterie", entgegnete der Betschide. „Aber es ist1 nun mal passiert..."
    Die Art, wie er seine Worte dehnte, machte jedem klar, daß er Konsequenzen befürchtete. Rasch orientierte er sich. Unweit des jetzigen Standorts leuchtete eine rote Sonne; die Fernanalyse wies ein System mit vier oder fünf Planeten nach. Daneben deutete eine Vielzahl eintreffender Ortungsimpulse auf die Anwesenheit einer Armadaeinheit hin. Die Wiedergabe des Torkrotenschiffs, das sie beinahe gerammt hätten, und die Auswertung seiner Energieabgabe zeigten, daß die Barbaren Abwehrfelder aufbauten.
    „Stehen die Paratronschirme?"
    „Was denkst du!" tat Helen entrüstet. „Du bist nicht unter Anfängern."
    „Um so besser. Dann bitte ich dich nur noch, gelassen zu bleiben und nicht ohne meinen Befehl zurückzuschlagen. Wir wollen hier keinen Privatkrieg entfachen."
    Flint starrte ihn entgeistert an. Brether kam seiner Frage zuvor.
    „Es war zwar keine Absicht, aber er wird sich unser Manöver nicht gefallen lassen.
    Torkroten sind unberechenbar. Wenn Forsnok-Bont zornig ist, könnte er zuschlagen. Ich rechne damit."
    Drüben blitzte es kurz und grell auf.
    Ein krachender Schlag erschütterte die Korvette. Die Stimmen der Menschen gingen im Inferno des Volltreffers unter. Rotglühende Feuersbrunst umtoste das Schiff.
     
    *
     
    Allein die Tatsache, daß der Extrasinn während des Fluges damit begann, in gewohnter Weise Kommentare und Anmerkungen zu formulieren, hätte ihn darauf vorbereiten müssen. Zunächst jedoch erkannte er die Folgerungen nicht, die sich daraus ergaben - oder er verdrängte sie. Als die SOL ihr Ziel erreichte, brach die logische Konsequenz dafür um so unerbittlicher über ihn herein.
    Der Hilferuf, dieser seltsame weiße Schatten, den die Armadaflamme in das Unbewußte projizierte, war verstummt.
    Armadaeinheit 4 existierte nicht mehr.
    „Wir kommen zu spät."
    Erdeg Teral, der diensthabende Pilot, sagte es mit der abgeklärten Ruhe eines Mannes, der gelernt hatte, auch harte Schläge des Schicksals als unveränderlich hinzunehmen.
    Eine Weile stand Atlan starr. Dann kam urplötzlich wieder Leben in ihn. Seine Blicke huschten über Anzeigen und Grafiken und verhielten schließlich auf einem Hologramm, mit dem SENECA die Verhältnisse des umgebenden Weltraums durch optische Symbole verständlich machte.
    Reihumgrün, die Kapselod-Strahl-Frau, analysierte die Daten schneller als alle anderen Besatzungsmitglieder.
    „Sie sind geflohen", sagte sie leise, „und der Angreifer ist ihnen gefolgt."
    Atlan nickte stumm.
    Unverkennbar, daß hier ein Kampf stattgefunden hat, signalisierte der Logiksektor bestätigend.
    Die Zeichen waren nicht zu übersehen. Überall trieben Trümmer durch den Raum. Der frühere Standort der Armadaeinheit 4 war durchsetzt von Wolken aufgelöster Materieverbände, vom feinen Staub zerpulverter Substanz. Restspuren hochaktiver Vernichtungsstrahlung wurden angemessen.
    Ebenso eindeutig aber berechnete SENECA, daß nicht alle Schiffe der Armadaeinheit 4 der Zerstörung zum Opfer gefallen waren. Der Verband bestand aus 5000 Raumern. Die Summe der verbliebenen Masse machte nur einen Bruchteil davon aus. Die Lukyoonen, die den ersten Ansturm überlebten, hatten ihr Heil in der Flucht gesucht.
    Wohin waren sie gegangen?
    Und: Wer hatte sie angegriffen?
    Ein rivalisierendes Armadavolk? Oder ein Gegner, der aus den Tiefen der Galaxis M82 zustieß, weil er die Endlose Armada als aggressiven Eindringling wertete?
    Auf einem Kommunikationsschirm entstand Losridder-Orns Abbild.
    „Bessere Arbeit hätten selbst wir Torkroten nicht leisten können", urteilte er in gewohnter Kaltschnäuzigkeit. „Nachdem also das Thema Lukyoonen vom
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher