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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen
Autoren: Unbekannt
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Ausstrahlung bereits bemerken, und wieder lahmte sie seine Funktion: Deshalb brauchte er drei Anläufe, um sich dem Arkoniden mitzuteilen, deshalb antwortete er auf keine Rückfragen.
    Als er diese Zusammenhänge durchschaute, meinte Atlan, ein Stromschlag habe ihn getroffen. Er wurde nervös, und etliche Theorien jagten ungeordnet durch seine Gedanken. Zu den Interkomschirmen gewandt, winkte er fahrig ab.
    „Moment... entschuldigt..."
    Zyitas mißtrauischer Gesichtsausdruck berührte ihn nicht.
    „Du fängst schon wieder so an! Atlan, du hast dich schon einmal in die Irre führen lassen!"
    Er ließ sie reden. Er wußte selbst, daß er Gefahr lief, dem unheilvollen Bann abermals zu erliegen. Aber er brauchte Gewißheit. Wenn die Aussage des Logiksektors stimmte und der Schatten wieder aufgetaucht war, dann durfte er die Bedeutung dieses Vorgangs unterschätzen. Nachdem der Mentalverbund der Lukyoonen gelöst war, konnte das Phänomen unter normalen Umständen nicht mehr existieren.
    Ohne sich weiter um Zyita und Tomason zu kümmern, schloß er die Augen und lehnte sich zurück. Behutsam öffnete er einen Teil der Mentalstabilisierung, die sein Gehirn vor psionischen Impulsen schützte. Wie er es damals getan hatte, konzentrierte er sich auf die Armadaflamme, versuchte, durch sie hindurch in jenen Tunnel zu blicken, der die Verbindung zwischen ihm und einem geheimnisvollen Sender grub.
    In seinen Gedanken leuchtete ein verwaschener Fleck, ein heller Schemen - durchsetzt von trüben Schlieren, düsteren Punkten und tiefschwarzen gezackten Einbrüchen ...
    „Lukyoonen ...", murmelte er kaum verständlich.
    Es gab keine andere Erklärung. Auch damals waren es Lukyoonen gewesen, deren geballte Geisteskraft ein weißes, schattenhaftes Licht in seine Sinne projiziert hatte.
    Damals jedoch war der Fleck homogen gewesen, von vollkommener Reinheit.
    „Dunkle Stellen ... im Licht ...", stammelte der Arkonide. „Sie ... haben Angst ... und ...
    und ... sind in Not ..."
    „Atlan!" schrie Zyita Ivory auf. „Komm zur Besinnung!"
    Die Verbindung riß. Der Fleck verschwand. Die Mentalstabilisierung schloß die bewußt herbeigeführte Lücke. Mit beiden Händen wischte sich Atlan über die schweißnasse Stirn.
    „Anscheinend haben sie sich wieder zu einem Kollektiv zusammengeschlossen", flüsterte er benommen. „Es sind Lukyoonen, ganz sicher! Sie befinden sich in höchster Not."
    „Das sagtest du bereits." Zyitas Miene drückte Ärger aus. Sie zeigte kein Verständnis für sein Verhalten. „Du willst hoffentlich nicht zu ihnen zurück?"
    Atlans Wangenknochen traten hervor. Er war betroffen. Diesmal hatte sich der Kontakt nicht darauf beschränkt, ihm den Ruf verzweifelter Lebewesen zu übermitteln - nein, er glaubte mehr empfunden zu haben: die letzte Hoffnung und die Stimmen des Todes ...
    Er blickte der Kommandantin von SOL-Zelle 1 fest in die Augen.
    „Du magst darüber denken, wie du willst. Armadisten, die zu unseren Freunden zählen, befinden sich in größter Gefahr. Wir werden ihnen helfen."
     
    3.
     
    Atlans Entscheidung führte zu einem durchaus erwünschten Nebeneffekt. Die Korvette, die das Hyperecho verfolgen sollte, wurde erst ausgeschleust, als die SOL und die Barbarenwelle bereits beschleunigten und sich kurz vor dem Eintritt in den Linearraum befanden. Auf diese Weise konnte weitgehend vermieden werden, daß die Torkroten die Aktion bemerkten. Der Trick war auf den Sekundenbruchteil genau berechnet. Die TRIO hatte den Hangar kaum verlassen, da verschwanden die Ortungsimpulse von den Schirmen. Während das Hantelschiff und die Raumer der Barbaren im Zwischenraum weiterrasten, verzögerte die Korvette mit vollen Bremswerten.
    „Und schon wieder eine Meisterleistung", rief Flint Roysen theatralisch, als das Dröhnen der hochgefahrenen Maschinen abebbte. „Wer macht uns das schon nach?"
    „Du bist zwar der Pilot", meinte Helen Almeera, „aber du schmückst dich dennoch mit fremden Lorbeeren. Ohne Computer hättest du erst einmal wochenlang rechnen müssen, und anschließend wäre immer noch nicht sicher gewesen, ob dir das Kunststück gelingt."
    Brether Faddon blies die Luft zwischen den Zähnen hinaus. Zu Scherzen war er jetzt nicht aufgelegt. Bei der enormen Geschwindigkeit, verbunden mit mörderischen Beharrungskräften und den Phänomenen der Zeitdilatation, hätte die Aktion ebenso gut in einem Fiasko enden können. Von Anfang an hatte ihm der Plan nicht geschmeckt, wenn er es auch vermied, dagegen
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