Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einem Messer, könnte er sich erst recht zu einem Angriff provoziert fühlen."
    „Dennoch ist es legitim..."
    Atlan unterbrach ihn heftig. Seine Stimme wurde lauter.
    „Natürlich ist es legitim. Deshalb muß es jedoch nicht vernünftig sein, und zu mehr Verständigung trägt es gewiß nicht bei. Nach dem Messer kommen Pistolen und Gewehre, dann Kanonen, schließlich Atomraketen und Vernichtungssatelliten. Muß ich dir sagen, was beispielsweise aus der Erde geworden wäre, wenn Rhodan die Arkoniden nicht entdeckt hätte? Das gleiche gilt in größerem Stil für die beiden Armadaeinheiten."
    „Auf jeden Fall kann ich die Handlungsweise der Eurolenier verstehen", beharrte Brether auf seiner Auffassung. „Wenn sie bedroht werden, stärken sie ihre Verteidigungsmöglichkeiten. Du würdest es ebenfalls tun. Dein Leben wäre längst zu Ende, wenn du im Ernstfall anders gehandelt hättest."
    „Laß mich in Ruhe mit dem Thema!" verlangte Atlan unwirsch.
    „Meine Mission hatte keinen Erfolg, und damit muß ich mich abfinden. Mit kontroversen Diskussionen ändern wir nichts. Für uns gibt es Wichtigeres, worauf wir uns konzentrieren müssen."
    Wichtigeres, dachte Tardelli betrübt. Was gab es Wichtigeres als den Frieden? Es kam auf den Standpunkt an, gewiß. Sie, die Solaner, suchten das Armadaherz. Davon, ob sie es rechtzeitig fanden, hing mehr ab als die Waffenruhe zwischen zwei einzelnen Völkern.
    Allein dieses übergeordnete Interesse setzte die Prioritäten.
    Tardelli ging. Für einen einfachen alten Mann wie ihn waren die Bedingungen in der Zentrale von undurchschaubarer Komplexität. Mochten sie ihn hänseln oder für senil halten: Bei den Kollegen in der Sekundärkontrolle würde er sich künftig wohler fühlen als sonst wo.
     
    *
     
    Unter den gegebenen Umständen konnte die Mission zu den Euroleniern zwangsläufig nicht mehr sein als eine nebensächliche Episode, die schnell in Vergessenheit geraten würde. Atlans eigentliche Aufgabe war eine andere. Kurz umrissen lautete sie, das Armadaherz rechtzeitig zu finden und vor dem Zugriff der nach der Macht strebenden Armadaschmiede zu verteidigen. Zur Verfügung standen ihm dabei die SOL und die fünfzigtausend Kampfschiffe der Barbarenwelle, deren Insassen ihn weiterhin vorbehaltlos als Anführer und Befehlsgeber anerkannten.
    Was sich so einfach anhörte, gestaltete sich in der Praxis freilich zu einem kaum lösbaren Problem. Niemand wußte den Standort des Armadaherzens mit Sicherheit zu bestimmen. Folgerichtig erwiesen sich die ersten Etappen der Suche als deprimierende Fehlschläge.
    Mit ausgesprochener Sturheit, die bei der Besatzung der SOL nicht nur Protest, sondern auch handgreifliche Gegenmaßnahmen auslöste, war Atlan zunächst einer Spur nachgegangen, die sich ihm in Form eines undefinierbaren psionischen Schattens über die Armadaflamme mitgeteilt hatte. Aber die Spur führte ins Leere. Sie stießen nicht auf Ordoban, sondern auf eine Schlafboje der Armadaeinheit 4 - bevölkert von Lukyoonen, deren Paraströme durch eine Verkettung nicht mehr nachvollziehbarer Ereignisse miteinander verschmolzen waren.
    Immerhin gelang es, den Unglücklichen zu helfen. Ihre Geister, deren geballte Kraft Atlan zu sich gelockt hatte, wurden befreit. Die Lukyoonen konnten den Rückweg zu ihrer in der Nähe wartenden Einheit antreten. Was sie zuvor an Informationen preisgaben, eröffnete zwar phantastische Perspektiven, erwies sich jedoch bei näherem Hinhören als wenig wertvoll.
    Der Hinweis auf den Armadaprinzen blieb so lange untauglich, wie sich um die Existenz dieser Person lediglich Spekulationen rankten. Nachor von dem Loolandre sollte er heißen, und Rebell sollte er sein - mehr konnte selbst der weitgereiste Losridder-Orn nicht ausführen. Die Gestalt des Prinzen galt als Legende.
    Die zweite Auskunft, die Atlan erhielt, war keineswegs hilfreicher. Angeblich sei Ordoban mit der Armadaeinheit 1 identisch, zumindest aber halte er sich in deren Bereich auf: So erfolgversprechend dies in Anbetracht der Nähe von Armadaeinheit 4 zunächst klang, so schnell relativierte der Sprecher der Lukyoonen seinen Tipp auch wieder. „Die numerische Reihenfolge der Armadaeinheiten sagt nichts über deren Standorte aus. Die Zahl Eins kann dir lediglich als Hinweis für deine weitere Suche dienen."
    Dennoch - Atlan wollte sich nicht vorwerfen müssen, diesen möglicherweise entscheidenden Punkt nicht überprüft zu haben. Während die Lukyoonen sich anschickten, ihre Schlafboje
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher