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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen
Autoren: Unbekannt
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selbst."
    „Warum haltet ihr es dann für geboten, ihm ein Raumschiff nachzuschicken?"
    „Ich sagte es bereits. Forsnok-Bont will sich auszeichnen. Er braucht ein Abenteuer, um sich als mannhafter Torkrote bestätigt zu wissen. Ich habe ihm diese Chance eingeräumt.
    Du billigst meine Entscheidung nicht?"
    Atlan zögerte. Gegenüber den Barbaren besaß er aufgrund seines geschickt vorgetäuschten Status die Autorität, die Anordnung des Wellenführers rückgängig zu machen. Nach kurzem Überlegen verzichtete er jedoch darauf.
    „Ich bin damit einverstanden", nickte er. „Ich habe jedoch Bedenken, ob Forsnok-Bont zu uns zurückfindet. Wir werden in Kürze unsere Suche fortsetzen und von hier verschwinden."
    „Irgendwann und irgendwo", meinte Losridder-Orn philosophisch, „wird sich Forsnok-Bonts Weg mit dem unseren wieder kreuzen. Dessen bin ich sicher."
    Atlan schien unschlüssig, ob er darauf etwas erwidern sollte. Tardelli beobachtete ihn, wie er das Bild des Torkroten einen Moment lang skeptisch musterte. Schließlich enthielt er sich jedoch jeder weiteren Bemerkung. Erst nachdem die Funkverbindung getrennt war, machte er seinen Eindrücken Luft.
    „Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt", brummte er, „aber Losridder-Orn weiß mehr, als er zugibt."
    „Welchen Grund sollte er haben, dir etwas zu verheimlichen?" warf Brether ein. „Die Barbarenwelle verhält sich absolut loyal. Das paßt doch nicht zusammen."
    Der Arkonide hob die Schultern. Offensichtlich wollte er nicht darüber diskutieren.
    Tardelli fand, daß die Verantwortlichen das Auftauchen des mysteriösen Impulses viel zu leicht nahmen. Irgendeine Bedeutung mußte das Hyperecho haben, aber es sah nicht danach aus, als wollte es jemand ernsthaft ergründen. Immerhin gestand er der Führungsmannschaft zu, daß sie einen besseren Überblick und größere Sachkompetenz besaß als er. Dem Arkoniden in seine Entscheidungen dreinzureden, wäre vermessen gewesen.
    Tardelli erhob sich ächzend. Plötzlich spürte er die alten Knochen; der schnelle Lauf hierher hatte sie wohl doch über Gebühr beansprucht. Als er sich zum Ausgang wandte, beachtete ihn kaum jemand - nur Atlan und Brether Faddon lächelten ihm höflich zu. Jetzt begriff er auch die Gelassenheit von Eija und Perkins: Bevor eine Entdeckung, gleich welcher Art, in der Sekundärkontrolle überhaupt als wichtig eingestuft wurde, war sie für die Leute in der Hauptzentrale längst ein alter Hut. Noch einmal, das schwor er sich, würde er nicht so kopflos herrennen.
    „Hast du bei den Euroleniern etwas erreicht?" hörte er den Betschiden fragen, als er den Menschen bereits den Rücken gekehrt hatte.
    „Nein", war Atlans Antwort. „Die beiden Armadaeinheiten haben große Angst voreinander. Jedes Volk fühlt sich von dem anderen bedroht. Das treibt sie in einen ständig eskalierenden Rüstungswettlauf. Sowotten fangen an, Eurolenier ziehen nach - und so weiter und so fort. Bis keiner mehr die Entwicklung kontrollieren kann. Bis die Angst sie in den Krieg treibt."
    „Du bist verbittert darüber", urteilte Brether.
    „Sicher. Ich hätte mir mehr Einsicht gewünscht, mehr Toleranz - gerade bei den Euroleniern, die ein sehr freies und moralisches Volk sind."
    „Du konntest nicht erwarten, daß sie von heute auf morgen ihre Strategien ändern. Es sind universelle Gesetze, die dort ablaufen."
    „Komm mir nicht mit so etwas!" regte Atlan sich auf. „Nicht alles läßt sich mit Einflüssen von außen rechtfertigen. Militanz schon gar nicht. Es gibt andere Wege."
    „Die nicht immer gangbar sind. Was würdest du zum Beispiel tun, wenn dich einer mit gezücktem Messer bedroht?"
    „Dieser Vergleich verzerrt die Dinge ins Lächerliche, aber ich will dir trotzdem antworten: Ich würde versuchen, mich mit ihm zu arrangieren - zu reden, zu verhandeln und die Lage zu entschärfen."
    „Okay. Und wenn das nicht hilft?
    Wenn er sein Messer nicht wegsteckt? Ist es nicht fast unausweichlich, daß du dir dann ebenfalls ein Messer besorgen mußt, um einen etwaigen Angriff abzuwehren?"
    „Eben das bestreite ich! Wenn das Beispiel einigermaßen passen soll, mußt du nämlich davon ausgehen, daß ich bereits einen Knüppel habe, mit dem ich mich verteidigen kann.
    Wohl kann mich mein Gegner mit dem Messer töten - ich ihn mit dem Knüppel aber auch.
    Es macht dabei keinen Unterschied mehr, ob ich mir eine Waffe beschaffe, die der seinen ebenbürtig ist. Im Gegenteil: Wenn er merkt, ich rüste mich ebenfalls mit
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