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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker
Autoren: Jason Dark
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weiterbringen.«
    »Okay, Cathy, aber auf deine Verantwortung. Ich bin es ja nicht, der sich lächerlich macht.«
    »Das steht noch nicht fest, ob wir uns überhaupt lächerlich machen. Ich glaube es nicht…«
    ***
    Es ist zwar mal ganz nett, zu Fuß zu gehen und ist zudem der Gesundheit förderlich, aber nicht, wenn man es eilig hat. Ich war davon überzeugt, dass in der Nacht noch etwas passieren würde, und hatte es dementsprechend eilig. Verfolgt wurde ich nicht. Weder von Menschen noch von einem Riesen-Vampir, der dank seiner mächtigen Schwingen durch die Luft glitt. Er hatte das Ziel längst vor mir erreicht und wartete nur auf eine günstige Gelegenheit, um an das Blut zu gelangen.
    Ich machte mir auch Sorgen um Suko. Grundlos verschwand er nicht. Es konnte durchaus sein, dass er sich an die Verfolgung des Blutsaugers gemacht hatte. Das wäre natürlich ideal gewesen. Darauf baute ich auch irgendwie.
    Als die ersten Häuser endlich erschienen, war ich ziemlich durchgeschwitzt. Das schnelle Laufen hatte schon seine Spuren bei mir hinterlassen.
    Ich war fremd in Hamlin. Ich kannte dort keinen Menschen, abgesehen von einer Ausnahme. Das- war der Landwirt Lance Pritt, der uns zur Station gebracht hatte, aber leider zu schnell verschwunden war.
    Ich wusste, wo er wohnte. Deshalb hatte ich mir seinen Hof als Ziel ausgesucht.
    Es war schon seltsam, dass mir bei meiner Zeitreise die Pritts ein Rad geliehen hatten.
    Wenn mich nicht alles täuschte, dann mussten es die Eltern von Lance Pritt gewesen sein.
    Ich war gespannt, wie sie jetzt wohl aussahen, falls sie noch lebten.
    Der Hof der Pritts lag nicht mitten im Ort, sondern mehr am Rande. So brauchte ich nicht durch die stillen Gassen und Wege zu gehen, sondern bewegte mich auf einem mit Gras bewachsenen Feldweg weiter, der am Rand entlangführte.
    Das Zirpen der Grillen begleitete meinen Weg durch die Nacht. Wolken lagen wie Haufen am Himmel. Die Sterne waren kaum zu sehen, und die unheimliche Gestalt flog auch nicht durch die Luft. Trotzdem traute ich dem Frieden nicht. Die Stille war trügerisch.
    Jeden Augenblick konnte aus ihr das Grauen hervorbrechen. Der Erschrecker hatte den Zeittunnel hinter sich gelassen und war auf der Suche nach Nahrung, dem Blut der Menschen.
    Ich wollte ihn stellen, ich würde ihn auch stellen und hoffte dann, dass das Kapitel Beau Leroi direkt und auch indirekt für alle Zeiten erledigt war.
    Der Hof der Pritts war nicht gerade klein. Hinter einer Baumgruppe hoben sich die Umrisse der Gebäude ab. An einer eingezäunten Wiese musste ich noch vorbei und erreichte danach einen Wirtschaftsweg, der direkt zum Hof der Pritts führte.
    Nahe der Scheune parkte ein Auto. Ich sah auch Licht hinter einigen Fenstern, aber das Auto war in diesem Fall wichtiger, denn es war der Rover.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Demnach hatte Suko das gleiche Ziel gehabt wie ich.
    Nur saß er nicht im Wagen. Das sah ich, als ich um ihn herumging. Er musste sich im Haus befinden. Ich versuchte, einen Blick durch ein Fenster zu erhaschen, konnte aber nichts sehen, da Vorhänge mir einen Großteil der Sicht nahmen.
    Aber ich hörte Stimmen. Da sprachen nicht nur Männer, sondern auch eine Frau. Was sie sagten, war nicht zu verstehen. Dann wurden Stühle gerückt, Schritte klangen auf, und wenig später fiel durch eine sich öffnende Tür gelber Lichtschein nach draußen. In ihn geriet der Umriss einer Gestalt. Suko war es.
    »Lässt du deine Freunde immer zu Fuß gehen?«, fragte ich ihn.
    Er blieb stehen und schaute zur Seite. Das Erstaunen auf seinem Gesicht war echt. Ebenso die Freude. »John - ha, du bist es tatsächlich?«
    So überrascht hatte ich ihn selten erlebt. »Ja, meinen Geist habe ich nicht geschickt.«
    »Wahnsinn.«
    »Die Vergangenheit wollte mich nicht mehr. Das heißt, ich wollte sie auch nicht.«
    »Aber du hast dort etwas erlebt, nicht wahr?« Suko hatte die Frage so gestellt wie jemand, der bereits informiert ist.
    »Darf ich fragen, wie du darauf kommst?«
    »Wir sprechen über dich.«
    »Wie schön.«
    »Auch über das, was in der Vergangenheit passiert ist. Du hast dort einen Vampir erledigt.«
    Kalte, hauchdünne Spinnenbeine krochen über die Rückenhaut hinweg. Ich merkte auch, wie sich mein Magen zusammenzog und der Schweiß mir selbst als Tropfen auf der Stirn stand. Ich versuchte zu lächeln, was mir nicht gelang, und sagte dann: »Da du nicht in die Vergangenheit gereist bist wie ich, kann dir nur darüber jemand etwas erzählt
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