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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan
Autoren: Jason Dark
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Motor anließ.
    Leroi lachte. Einen Moment später war er weg!
    ***
    Sie standen, und Bill Conolly hatte den Motor ausgeschaltet. Niemand von ihnen sprach. Bill hört das heftige Atmen der Frau neben sich, und er merkte auch, wie ihm der Schweiß aus den Poren drang. Mit dieser Falle hatte er nicht gerechnet.
    Seine Gedanken bewegten sich rasend schnell. Er fragte sich, wer den Busch quer über den Weg gelegt hatte. Es gab keine natürliche Erklärung, die mit der Natur zusammenhing. Des musste ein Mensch gewesen sein, doch nicht Alice Carver. Sie steckte in ihrem Haus. Für Bill gab es nur eine Möglichkeit. So allein wie sie vorgab, war sie nicht. Sie musste einen Helfer haben.
    Die Zeit kam ihnen beiden lang vor, und schließlich hielt es Judy nicht mehr aus. Sie drehte den Kopf. »Ich weiß, es ist eine dumme Frage, Bill«, flüsterte sie. »Aber haben Sie eine Erklärung für den verdammten Strauch da?«
    »Normal ist das nicht.«
    »Das weiß ich«, gab sie lachend und auch wütend zurück. »Aber wer hat das getan?«
    »Keine Ahnung. Ihre Schwester Alice muss einen Helfer haben, der nicht will, dass wir so einfach verschwinden.«
    »Nein, nein!«, rief Judy. »Das ist doch Quatsch. Es ergibt keinen Sinn, Bill. Meine Schwester wollte, dass wir so schnell wie möglich verschwinden. Dann versperrt sie uns doch nicht einfach den Weg! So was ist völlig unlogisch.«
    »Stimmt auch«, musste Bill zugeben.
    »Toll. Und jetzt? Was machen wir? Wir müssen etwas unternehmen.«
    Bill blieb ruhig, obwohl sich seine Augen ständig bewegten und die Spiegel absuchten, weil er so möglicherweise erkennen konnte, ob sich jemand an das Fahrzeug heranschlich oder nicht.
    Es kam niemand. Zumindest war nichts zu sehen.
    »Bitte, sagen Sie doch was!«
    »Durch kommen wir nicht.«
    »Ha, das weiß ich auch.«
    »Wir müssen es eben zu Fuß versuchen.«
    Judy atmete schwer. »Ja, uns durchschlagen. Wie in einem verdammten Dschungel.«
    Bill löste den Gurt, und Judy tat es ihm nach. »Ich werde mit Ihnen aussteigen. Ich will nicht mehr sitzen bleiben. Das Auto ist für mich zu einem Gefängnis geworden. Das… das… bringe ich einfach nicht fertig. Das müssen Sie verstehen, Bill.«
    »Ich habe nichts gesagt, Judy. Ich möchte Sie trotzdem sehr bitten, vorsichtig zu sein.«
    »Keine Sorge, das packe ich. Darauf habe ich mich eingestellt.« Judy schaute zu, wie Bill Conolly seine Waffe zog.. Einen Kommentar allerdings gab sie nicht ab.
    Beide verließen den Wagen und blieben an den offenen Türen stehen. Der Wald schwieg. Es war kein Geräusch zu hören, und Bill Conolly fand die Stille beklemmend.
    Um sie herum ballte sich die Natur dicht zusammen. Buschwerk, Wollgras, Farne, die aus dem feuchten Boden wuchsen, das alles gehörte zur Landschaft. Ebenso wie die niedrigen Bäume, die dicht beisammen standen und so einen fast undurchdringlichen Wall bildeten.
    Es war nichts zu sehen, und trotzdem war Bill davon überzeugt, dass man sie aus irgendwelchen Verstecken heraus beobachtete. Der Strauch lag nicht grundlos über dem Weg. Da hatte jemand gewollt, dass sie den Weg zu Fuß weitergehen sollten. Darauf hatte er seine zweite Falle aufgebaut.
    Die hochgewippten Zweige des Strauchs reichten Bill bis zum Kinn. Er überkletterte ihn nicht, sondern drückte sich an seiner linken Seite vorbei. Dort gab es eine Lücke, durch die auch der Wagen fahren konnte, aber der Boden war dort viel weicher. Da fraßen sich die Reifen eines normalen Autos fest. Ein Geländewagen stand ihnen leider nicht zur Verfügung.
    Bill blieb jenseits des Strauches stehen. Er drehte sich um, weil er zu Judy schauen wollte. Sie hatte den Platz neben dem Wagen noch nicht verlassen und sah dann, wie Bill winkte.
    »Es bleibt dabei. Wir müssen es zu Fuß versuchen.«
    »Dann hat der Unbekannte ja erreicht, was er wollte.«
    Bill konnte ihr nicht widersprechen. Dass sich die Dinge so entwickeln würden, damit hatte auch er nicht rechnen können, aber es war nichts daran zu ändern.
    »Kommen Sie jetzt, Judy!«
    »Ja, geht klar.« Sie ärgerte sich selbst über das Beben ihrer Stimme. Sie ärgerte sich auch, dass sie zitterte und nicht normal gehen konnte. Sie hätte nie damit gerechnet, in einen derartigen Kreislauf zu geraten. Jetzt steckte sie mitten in der Falle, obwohl sie die Feinde nicht sah.
    Der Strauch war so breit, dass Judy einen Bogen schlagen musste. Sie schaute dabei zu Boden, weil sie aus dem Licht der Scheinwerfer geraten war und das Gefühl hatte, in
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