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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige
Autoren: Unbekannt
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X'Phan sich lautlos entfernte. Er irrt sich, wenn er glaubt, daß die Größe unseres Universums uns erschrecken könnte. Alles, was es in diesem Universum gibt, läßt sich aus dem Sinn und dem Zweck im Kleinen erklären.
    Wenn wir jetzt in Schwierigkeiten sind, dann ist das einzig und allein die Schuld der Heels.
    Ihre Überfälle haben uns daran gehindert, uns rechtzeitig mit den Gegebenheiten in dieser Galaxis zu beschäftigen.
    Von Anfang an waren es die Heels gewesen, die nichts als Ärger bereitet hatten. Darum war es wichtig, daß die Heels vernichtet wurden. Und selbstverständlich war es auch wichtig, daß man auf Förderuxen erfuhr, wie man diesen Tieren beikommen konnte.
    K'Wer merkte gar nicht, daß seine Gedanken sich verändert hatten. Er begriff nicht, daß gerade sein eigenes Verhalten bewies, wie recht X'Phan mit seinen Behauptungen gehabt hatte. Es war allerdings auch nicht so, daß er sich nicht länger für die Mission der Parsynnen interessierte - aber er sagte sich, daß es durchaus nicht notwendig war, gleich im ersten Anlauf bis an die Grenzen des Universums vorzustoßen.
    Planloses, überhastetes Handeln war unparsynnisch. Ebenso verwerflich war es, gegen die Interessen der Gemeinschaft zu handeln. Die Gemeinschaft der Parsynnen auf Förderuxen war größer als die in der MISSIONAR - sie mußten umkehren!
    Plötzliche Ungeduld erfaßte ihn, und er glitt hinaus und eilte zum Verkünder.
    Als er dieses wunderbare Gerät sah, das zu einem großen Teil sein eigenes Werk war, blieb er sekundenlang wie betäubt stehen. Der Verkünder glich einem riesigen, goldenen Kristall, dessen Facetten das Licht zahlloser Lampen widerspiegelten. In K'Wers Augen war er nicht nur schön und mächtig - er war die Seele dieses Schiffes und seiner Mission.
    Sollte er ihn wirklich hier zurücklassen, in dieser unruhigen Galaxis, auf einem Planeten, der schon im nächsten Augenblick von einer Schockwelle oder einem Energiesturm oder einer Gravitationsfront erfaßt werden konnte?
    Aber was für den Planeten galt, das traf auch für die MISSIONAR zu, und der Verkünder war bei all seiner Schönheit nur ein Hilfsmittel, das die Parsynnen sich geschaffen hatten.
    Er konnte denken und Entschlüsse fassen, aber er war nicht einmalig - und er war trotz seinem Plasmazusatz nicht lebendig. Er war jederzeit reproduzierbar.
    K'Wer entdeckte einige Parsynnen, die sich im Hintergrund hielten und miteinander tuschelten.
    „Kommt her", befahl er ihnen. „Wir müssen seine Verankerungen lösen. Wir werden ihn auf den Planeten hinunterschaffen."
     
    *
     
    Unfall Nummer Drei hatte den kosmischen Sturm überlebt und sich mit der den Heels eigenen Geschwindigkeit erholt. Aber es schien, als würde jede überstandene Krise nur dazu dienen, die natürlichen Instinkte eines wilden Heels in ihr zu verstärken.
    Als X'Phan in seine Unterkunft zurückkehrte, traf er dort nur noch wenige Heels an, und bei denen handelte es sich ausschließlich um Weibchen, die gerade ihre Jungen zu versorgen hatten. Er rief nach Unfall Nummer Drei, aber sie kam nicht. Statt dessen hörte er aus einem der Verbindungsgänge innerhalb seiner Behausung schrilles Quieken. Er ging dem Geräusch nach und sah zwei Heels, die sich giftig keifend gegenüberstanden, dann aufeinander losfuhren und unter schrecklichem Geschrei miteinander kämpften, bis der eine sich herumwarf und floh. Der andere folgte ihm mit einigen kurzen Sprüngen, drehte sich dann aber um und kam auf X'Phan zu, mit einem leisen Zwitschern, das der Parsynne nur allzu genau kannte.
    „Was ist denn in dich gefahren, Unfall Nummer Drei", sagte er leise und erschrocken.
    „Dieser Heel war verletzt. Warum hast du ihn davongejagt?"
    Unfall Nummer Drei blickte in die Richtung, in die der von ihr besiegte Heel geflohen war, und keckerte abfällig, als wollte sie sagen: „Misch dich nicht ein, das geht dich nichts an!"
    „Es tut mir leid", sagte X'Phan traurig. „Aber ich werde dich nicht mehr lange schützen können."
    Unfall Nummer Drei schien zu spüren, daß er melancholisch aufgelegt war. Sie vergaß sofort ihr martialisches Gehabe und schmiegte sich statt dessen unter einen seiner Tentakel. Er streichelte sie. Unter ihrem borstigen Fell fühlte er glatte, feste Muskeln. Sie war jetzt ein erwachsener Heel mit wachen Instinkten, körperlich stark, schnell und behände. X'Phan fühlte tiefe Zufriedenheit bei dem Gedanken, daß dieses wehrhafte Tier ihm völlig vertraute, und Wehmut angesichts der
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