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1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel
Autoren: Jason Dark
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Ich will eine Begegnung mit dem Teufel haben. Die Chance bekomme ich nie wieder. Und ich will zu dir, denn im Haus des Bestatters bist du zu schnell gewesen.«
    »Du magst den Teufel?«
    »Vielleicht…«
    »Ich traue dir nicht. Es gibt keinen oder kaum jemand, der sich ihm so freiwillig…«
    »Lass es auf einen Versuch ankommen«, sagte ich und streckte ihm dabei meine linke Hand entgegen.
    Er schaute hin.
    Er war abgelenkt. Vielleicht auch irritiert. So hatte ich meine rechte Hand noch frei.
    In ihr hielt ich das Kreuz, und ich stieß es auch vor!
    Es kam, wie es kommen musste. Es war ein Reflex der glühenden Knochenhand. Die Finger fassten zu - und ergriffen das Kreuz, das ich im genau richtigen Moment losgelassen hatte…
    ***
    Was dann passierte, das hatte ich gehofft und auch gewusst. Er hielt es zwar in der Hand, aber es war das glatte Gegenteil zu den Mächten, die ihn antrieben.
    Die Hand glühte nicht mehr. In der nächsten Sekunde erstrahlte sie in einem weißen Licht oder einem weißen Feuer. Es zog sich blitzartig durch das gesamte Knochengebilde, so dass ich es mit meinen Augen verfolgen konnte.
    Unter der Lederkleidung glühten die Knochen nicht mehr dunkelrot, sondern in einem grellen Weiß.
    Die Gestalt leuchtete von innen, und noch einmal trat jeder Knochen einzeln hervor. Ein strahlendes Skelett und ein zerstrahlendes, denn die Macht des Kreuzes besiegte wieder einmal die Stärke der Hölle.
    Selbst der Teufel konnte ihr nicht widerstehen, und diese Gestalt erst recht nicht, denn sie war nicht der Teufel, sondern nur ein Diener. Suko befand sich ebenfalls in meiner Nähe. Er zog Dana und Chris wie zwei Kinder weg aus der unmittelbaren Gefahrenzone.
    Weiße Knochen, die ihren inneren Halt verloren. Vor meinen Augen verschwanden sie, und für die Dauer einer kurzen Zeitspanne stand Shakko so vor unseren Augen, wie wir ihn kannten.
    Ein Mensch, der seine Lederkleidung trug, als Kopf einen Totenschädel besaß und mit beiden Füßen mitten im Feuer stand, das er nun nicht mehr beherrscht Da war es wie bei einem normalen Menschen. Kein dämonischer Helfer mehr. Jetzt war er jemand aus Fleisch und Blut und auch eine Beute für die Flammen.
    Sie nahmen die Nahrung an.
    Wie aus dem Nichts waren sie wieder da. Ich sprang zurück, als sie in die Höhe schossen und die Gestalt umzüngelten. Schlimme und schreckliche Schreie hatte ich schon öfter gehört. Dieser Schrei war einfach grauenhaft.
    Er peitschte gegen den Nachthimmel, während die gesamte Gestalt in den Flammen zitterte. Es war noch zu sehen, wie Shakko den Kopf nach hinten gedrückt hatte, als suchte er oben in den Wolken nach Hilfe, die er nicht bekam.
    Das Feuer leistete ganze Arbeit.
    Obwohl er kein normaler Mensch mehr war, verbrannten die Flammen ihn zu Asche und seine Montur gleich mit. Dicker, fetter und stinkender Qualm trieb über die Lichtung und verwehte zwischen den Ruinen. Alles verbrannte, bis auf einen Gegenstand. Das war mein Kreuz. Wieder einmal hatte es mir den richtigen Weg gezeigt, aber so einfach war es leider nicht immer…
    ***
    Shakko war Vergangenheit. Wie es schon einmal passiert war. Nur würde er in diesem Fall nicht mehr zurückkehren. Daran konnte auch die Macht der Hölle nichts ändern.
    Wir hatten Glück gehabt. Und zugleich hatte uns die gütige Hand des Schicksals geführt. Alle acht Rocker konnten aufatmen. Ihnen war nichts passiert.
    Besonders glücklich waren Dana und Chris. Sie standen eng umschlungen zusammen, und ich hörte Dana leise weinen. Es war eine Reaktion der Freude. Sie hatte es überstanden.
    Ich drehte mich um, weil mir jemand auf die Schulter getippt hatte. Die dunkelhäutige Prissy stand vor mir. Sie war verlegen und hatte zudem noch mit ihrer Angst zu kämpfen.
    »Dein Vater hat uns gesagt, wo wir euch finden können.«
    »Danke.« Sie hob die Schultern. »Mehr kann ich nicht sagen. Ich weiß auch nicht, warum, aber…«
    Plötzlich umarmte sie mich. Sie war klein und musste sich recken, um mich küssen zu können.
    Einen derartigen Lohn ließ ich mir gern gefallen. Meiner Ansicht nach hätte jeder Fall so enden können. Aber man steckt ja nicht drin, und so freut man sich auch an den kleinen Höhepunkten des Lebens immer wieder gern…
    ENDE
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