Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Maschine wirbeln wollte.
    Shakko raste weiter, den Blick auf das eine Wort gerichtet. Der Asphalt huschte noch immer unter ihm hinweg, bis er den heftigen Schlag spürte. Da hatte er die Straße bereits verlassen.
    Er hob ab.
    Shakko sah nicht, wohin er flog. Er merkte es nur, und er schrie lange und laut auf. Sein Schrei mischte sich in den Lärm des Motors. Die Räder der Maschine drehten durch, als wären sie Hände, die irgendwo nach Halt suchen wollten.
    Er flog. Die Zeit kam ihm so lang vor. Er hatte das Gefühl, selbst fliegen zu können. Noch immer sah er das Licht. Er hatte jetzt eine andere Richtung erhalten und zeigte schräg in die Höhe. Er sah auch die roten Buchstaben, aber das Gefühl, dem Tod die Hand reichen zu können, wollte bei ihm nicht aufkommen.
    Shakko fühlte sich leicht und regelrecht beschwingt. Er hätte jubeln können - jetzt wo der Schrei abgewürgt war.
    Er jubelte nicht. Er ließ es mit sich geschehen. Er lauschte auf seine Gefühle die so wunderbar waren. Die Luft hatte ihn angesaugt. Er hörte nichts mehr. Einer wie er schwebte zwischen Himmel und Erde, wobei er nicht wusste, wo de: Himmel und wo die Erde lag. Alles war für ihn eins geworden, und er schwebt dazwischen.
    Und wieder war die Stimme da.
    »Du fährst jetzt auf meinen Schienen, Freund. Direkt in die Hölle, Shakko. Sie wartet…«
    Der Aufprall war unvermeidlich. Fahrer und Maschine waren von der Straße abgekommen. Sie konnten nicht ewig und drei Tage durch die Luft jagen, irgendwo war Schluss. Da gab es dann das natürliche Hindernis. In seinem Fall war es keine Mauer, auch nicht der Erdboden, sondern der dicke Stamm eines Baums, der irgendwo am Rand der Straße im Gelände wuchs.
    Shakko und seine Maschine krachten dagegen.
    Es war ein wahnsinniger Aufprall, der den Fahrer in die Höhe schleuderte und ihn nach rechts weg von der Maschine wuchtete. Das Motorrad selbst war gegen den Baum gekracht, hatte sich durch den Schwung nach oben hin gedreht, als wollte es am Stamm in die Höhe laufen, um sich im Geäst zu verfangen.
    Viel ging zu Bruch. Vieles verbog, zog sich zusammen. Metall kreischte auf wie unter Folter, und Sekunden später fiel der Gegenstand wieder zurück auf den Boden.
    Dort lag Shakko!
    Er lebte noch. Der Helm hatte ihn geschützt. Er hatte sich nichts gebrochen, nichts verrenkt. Er konnte sich nur nicht bewegen und lag so, dass er seine Maschine anschauen konnte, wie sie auf dem geneigten Boden keinen Halt mehr fand und ihm langsam entgegenruschte.
    Sie wühlte sich dabei durch feuchtes Erdreich und ließ sich durch nichts aufhalten.
    Shakko tat nichts. Er steckte mittendrin. Er hätte gern etwas unternommen, aber er war nicht mehr in der Lage. Es war ihm unmöglich, sich zu bewegen. So schaute er zu, wie die Maschine in Bewegung blieb und dabei plötzlich etwas Helles aufpeitschte, tanzte und über den Gegenstand hinweg zirkulierte. Funken!
    Nein, Flammen!
    Shakkos Gehirn arbeitete noch klar und sicher. Für ihn stand fest, dass seine Maschine Feuer fangen würde. Es musste einen Kurzschluss oder was auch immer bei ihr gegeben haben. Das Feuer würde sich nicht aufhalten lassen, und die Maschine glitt wie in einem bewusst eingestellten Zeitlupentempo auf ihn zu.
    Shakko kam nicht weg.
    Da hörte er das Lachen. Nicht mehr die Stimme. Nur dieses widerliche Gelächter, das in seinem Kopf einen Widerhall auslöste. Danach die Stimme. »Du hast nur noch Sekunden Zeit. Bist du für oder gegen mich?«
    »Für dich!«
    »Ehrlich?«
    »Ja!« schrie Shakko.
    »Fürchtest du dich vor dem Feuer?«
    »Jaaa…!« brüllte der Mann.
    »Das brauchst du nicht. Feuer reinigt. Es wird auch dich reinigen, glaube es mir!«
    Shakko hörte nicht mehr hin. Stattdessen konnte er seinen Blick nicht von der Maschine nehmen, die schon mehr als die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte. Er sah noch immer die kleinen Flammen tanzen und spürte, wie das hintere Rad gegen seine Beine schlug.
    Das war so etwas wie der Auslöser für das Feuer. Plötzlich huschte die Flamme in die Höhe. Es war nur ein zittriger Arm, eine böse Zunge, die jedoch die Verpuffung oder kleine Explosion auslöste.
    Nichts konnte den Fahrer noch retten. Im Nu jagte die Wand aus Feuer vor ihm hoch.
    Er wusste nicht einmal, ob er schrie. Das Feuer hüllte ihn ein wie ein mächtiger Mantel. Er kam nicht mehr weg, obwohl er plötzlich auf den Beinen stand. Wie er das geschafft hatte, wusste er nicht. Jedenfalls hatte er sich in die Höhe gewuchtet und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher