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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer
Autoren: Jason Dark
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ein paar Tage. Wie kommst du überhaupt darauf?«
    »Hätte ja sein können.«
    »Die Dämonen haben sich zurückgehalten, wie ich von Suko hörte. Vielleicht wollten sie warten, bis du wieder im Lande bist.«
    Ich winkte ab. »Nur nicht. Meinetwegen können sie noch länger in ihren Verstecken bleiben.«
    »Ha, das hört sich nach keine Lust oder Urlaub an.«
    »Beides.«
    »Ist klar. Ich könnte auch wieder fahren.«
    Jetzt musste ich lachen. »Du, Bill? Himmel, du hast doch oft genug Urlaub. Dein gesamtes Leben besteht nur aus Urlaub, meine ich. Du hast keinen Chef, der dich irgendwohin schickt und…«
    »Hast du Sheila vergessen?«
    »Nein.«
    »Sie ist schlimmer als mancher Chef. Ich habe mich in den letzten Tagen im Garten zu schaffen gemacht. Frühjahrsputz gewissermaßen, obwohl wir einen Fachmann hätten engagieren können. Aber nein, Sheila wollte, dass ich die Sache in die Hand nehme, weil ich auch etwas frische Luft und Bewegung brauche.«
    »Da hat sie Recht.«
    »Beides hätte ich mir auch woanders holen können.« Bill steuerte ein Bistro an, das inmitten der Halle eine kleine Ess- und Trinkinsel bildete.
    Es gab noch genügend freie Plätze. Da ich nichts essen wollte - das hatte ich schon im Flugzeug getan - setzten wir uns nach hinten, weiter von der Theke weg.
    »Also, ich nehme einen Kaffee«, sagte Bill.
    »Ich nicht.«
    »Was denn?«
    »Ich habe Durst auf ein Bier.«
    »Obwohl du im Dienst bist?«
    »Ja, aber ich fühle mich als Urlauber.«
    Es gab nur Flaschenbier. Ich bestellte mir eines aus Deutschlands Norden, das ein wenig bitter schmeckte. Ich sagte »herb« dazu, und ich genoss den ersten Schluck.
    Bill schlürfte an seinem Kaffee. Er sah nicht eben glücklich aus, aber als Fahrer musste er auf Alkohol verzichten.
    Da wir uns gegenüber saßen, konnte ich Bills Gesicht sehr gut beobachten. Ich kannte ihn ja schon über Jahre hinweg und hatte das Gefühl, dass er mich nicht nur aus reiner Freundschaft hier am Flughafen abgeholt hatte.
    Er bemerkte meinen Blick und fragte: »Was schaust du mich so an?«
    »Ich denke nach.«
    »Wie schön.«
    Ich lächelte, aber dieses Lächeln hatte einen leichten Riss bekommen. »Weiß nicht, ob es schön für dich ist, Bill, ich habe eher einen Verdacht.«
    »Dann raus damit!«
    »Warum hast du mich wirklich abgeholt?«
    Bill riss den Mund auf. Er schnappte nach Luft wie der berühmte Fisch auf dem Trockenen. »Das darfst du mich wirklich nicht fragen. Ich wollte dir einen Gefallen tun. Zudem kennen wir uns schon so lange und…«
    »Eben weil wir uns so lange kennen.«
    Plötzlich lachte er und schüttelte zugleich den Kopf. »Ja, ich sehe schon, dass man dir nichts vormachen kann. Okay, ich wollte dich abholen, John.«
    »Ja, das bestreite ich nicht, aber ich schaue auch etwas hinter die Fassade.«
    Bill senkte den Blick. Er trank erst einen Schluck Kaffee, bevor er sprach. »Ich wollte auch mit dir über ein gewisses Problem reden.«
    »Ich höre.«
    »Hm. Kennst du Dave Morris?«
    »Nein, den kenne ich nicht. Müsste ich ihn kennen?«
    »Du nicht, aber mir ist er schon öfter über den Weg gelaufen. Damit will ich nicht sagen, dass wir befreundet sind, es ist mehr eine Bekanntschaft, weil wir öfter die gleichen Wege gegangen sind und uns dann auch beruflich unterhalten haben, obwohl wir nicht in der gleichen Branche tätig sind.«
    »Was treibt dieser Dave Morris denn so?«
    »Zunächst einmal hat er viel Geld.«
    »So wie du.«
    Bill winkte ab. »Hör auf zu lästern. Nicht ich habe das Geld, sondern Sheila hat es. Außerdem ist es angelegt. So leicht kommen wir auch nicht ohne Verluste daran. Aber Dave Morris hat nicht nur Kohle, er hat auch ein Hobby.«
    »Welches?«
    »Er ist Sammler.« Bill redete schnell weiter, bevor ich eine Zwischenfrage stellen konnte.
    »Allerdings sammelt er keine Briefmarken, alte Weine oder Autos, sondern Burgen, Schlösser und Herrenhäuser.«
    Ich schaute ihn an und schüttelte den Kopf. »Du willst mir doch hier nichts unterschieben?«
    »Nein, auf keinen Fall. Das ist wirklich so. Er sammelt diese alten Bauten.«
    »Das heißt, er kauft sie?«
    »Genau.«
    »Und was macht er damit?«
    Bill rutschte mit dem Stuhl etwas nach vorn, um eine Frau mit ihrem Gepäck vorbei zu lassen. »Er will sie renovieren, umbauen und der Allgemeinheit zugänglich machen. Jedes Haus hat ja seine Geschichte, und die soll wieder an die Frau oder den Mann gebracht werden. Auch an Kinder. Schulklassen und so. Er will auch einige seiner
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