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1152 - Prinzessin Blutleer

1152 - Prinzessin Blutleer

Titel: 1152 - Prinzessin Blutleer
Autoren: Jason Dark
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verunglückt waren. Sie nahmen mir die Sicht und rempelten mich an, aber nicht alle, denn Gunhilla wusste trotz des Durcheinanders genau, was sie tat.
    Einmal hatte sie bereits mit ihrem verdammten Beil zugeschlagen und auch einen Fahrer getroffen, er hatte sich aus seinem Wagen erheben wollen, als die Klinge den Helm erwischt hatte. Zum Glück den Helm, aber der Fahrer hatte die Wucht des Schlages trotzdem zu spüren bekommen. Er war im Kart zusammengebrochen und seitlich hineingerutscht. Ein Arm berührte noch einen der im Weg liegenden Reifen.
    Gunhilla war nicht zu halten. Sie schrie irre auf. Ihr Mund stand dabei weit offen, und jeder, der sie jetzt frontal anschaute, sah die beiden langen Vampirzähne.
    Eine Sirene heulte auf, während sich Gunhilla einen weiteren Fahrer schnappte. Sie zerrte ihn weg. Der Mann bot ihr mit seinem Körper den nötigen Schutz. Auch er brüllte laut und wollte sich wehren, kam aber gegen die Kraft der Blutsaugerin nicht an.
    Ich kämpfte noch immer mit der Tücke des Objekts. Was eigentlich recht schnell ging, dauerte trotzdem lange. Menschen, die in Angst und Panik geraten, reagieren nicht mehr normal und zielgerichtet. Sie vertrauen nur mehr ihren Instinkten und Reflexen. So war es leider auch hier. Ich hatte meine Schwierigkeiten, mir einen Weg zu bahnen. Einer wollte mir sogar die Pistole aus der Hand reißen, und ich musste ihn mit einem Faustschlag aus dem Weg räumen, bevor er es schaffte, sich an meinen Arm zu klammern.
    Schließlich gelang es mir, mich zu befreien, und jetzt sah ich nur noch die kreuz und quer stehenden Wagen als Hindernisse auf der Bahn.
    An eine sofortige schnelle Verfolgung war nicht zu denken. Ich musste über die Karts klettern oder in sie hineinsteigen. Erst dann war der Weg frei.
    Trotzdem sah ich Gunhilla und ihr Opfer nicht. Sie war bereits auf der abschüssigen Strecke verschwunden und deshalb aus meinem Blickwinkel entwichen.
    Mit langen Schritten lief ich weiter. Hinter mir blieb das Chaos zurück. Es kam auch kein Wagen mehr durch, weil die querstehenden den Weg blockierten.
    Der Boden war für die Karts wie geschaffen. Die konnten in einen Powerslide geraten, wenn man sie entsprechend lenkte. Für die normalen Sohlen erwies er sich als zu glatt.
    Das merkte auch ich, als ich plötzlich über Glatteis lief, ausrutschte, mich soeben noch fangen konnte.
    Jetzt sah ich die beiden.
    Es gab keinen Zweifel, wer hier den Sieg errungen hatte. Gunhilla hatte sich den jungen Mann geschnappt, dessen Helm abgefallen war und mitten auf der Fahrbahn lag. Sie hatte sich an den Rand gedrückt, wo eine kleinen Mauer aus hellen Planken die Bahn begrenzte, damit kein Wagen in die Tiefe fiel.
    Dort hockte sie. Ihr Opfer hatte sie an sich gerissen. Es wehrte sich noch und schlug um sich, aber die Blutsaugerin war stärker. Ich konnte es nicht verhindern, und so hob sie einen Arm und schlug mit ihrem verdammten Beil zu.
    Das Untier hätte den Mann töten können, aber sie hatte nur die stumpfe Seite genommen und ihn bewusstlos geschlagen. Es war eigentlich so einfach und hörte sich zumindest so an: Ich brauchte nur auf die beiden zuzulaufen und abzudrücken, dann war die Sache erledigt.
    Aber Gunhilla dachte mit.
    Ausserdem hatte sie mich gesehen und auch gehört. Plötzlich erwachte sie aus ihrem Zustand und zerrte, als ich endlich stehen blieb, ihr Opfer als Deckung hoch. Gleichzeitig stand sie auch auf, so dass ich, hätte ich geschossen, eher den Unschuldigen getroffen hätte.
    Er konnte sich nicht wehren. Er war schlaff wie eine Puppe. Gunhilla schrie mit etwas entgegen, das ich nicht verstand.
    Sie ging zurück, und sie zerrte ihr Opfer dabei mit. Mal schaute ihr Gesicht an der rechten, mal an der linken Schulterseite der Geisel vorbei. Immer nur zu kurz, um es mit einer Kugel zerschmettern zu können.
    Das Heulen der Sirene war verstummt. Ich musste damit rechen, dass Bill und die Frau von der Kasse mit ihren beiden Helfern bald hier auf der schiefen Bahn erscheinen würden, aber sie ließen sich noch nicht blicken, und Gunhilla zerrte ihre Geisel weiter.
    Wollte sie tatsächlich so bis nach unten gelangen?
    Ich konnte es mir nicht denken. Sie würde sich etwas anderes einfallen lassen müssen, und das recht schnell, denn ich hatte die Entfernung zwischen uns schon verkürzt.
    Plötzlich warf sie sich nach rechts. Es passierte aus der Laufbewegung heraus. Sie ließ ihr Opfer nicht los und zerrte es einfach mit. Plötzlich lagen beide auf der Abtrennung -
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