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1147 - Die Spur zu Ordoban

Titel: 1147 - Die Spur zu Ordoban
Autoren: Unbekannt
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zur Schlafboje, zum Stillstand, die Landebeine wurden ausgefahren. Langsam sank die Korvette der stählernen Wand entgegen, bis sie behutsam aufsetzte.
    Atlan aktivierte die Funkverbindung zur SOL.
    „Wir sind am Ziel", meldete er, „und werden versuchen, in die Boje einzudringen. Ich halte dich auf dem laufenden."
    „Ich habe ein paar Neuigkeiten für euch", verkündete Tomason. „Mit Panheddor-Xars Hilfe konnten wir die Armadaeinheit identifizieren, die in einiger Entfernung zu orten ist.
    Der Torkrote besitzt exzellente Unterlagen über alle möglichen Völker; muß er wohl auch, bei seinem Beruf." Der Krane räusperte sich diskret, bevor er fortfuhr: „Nach Xars Ermittlungen handelt es sich um die Armadaeinheit 4, die von den sogenannten Lukyoonen unterhalten wird. Ihre Raumschiffe sind einfache Kuben, an denen die Goon-Blöcke befestigt sind - insgesamt knapp fünftausend an der Zahl."
    „Womit sie im Gesamtgefüge der Armada fast bedeutungslos sind", warf Flint Roysen ein.
    „Die Lukyoonen", brummte Losridder-Orn unwillig. „Sie sind so schwach und defensiv eingestellt, daß wir noch jedes Mal, wenn wir sie aufs Korn nahmen, von Ordoban zur Umkehr genötigt wurden, bevor der erste Schuß fiel."
    „Die Entscheidungen des Armadaherzens sind weise", orakelte Atlan und blieb damit seiner Rolle treu. „Wahrscheinlich wäre von den armen Seelen nichts übriggeblieben, wenn man euch auf sie losgelassen hätte."
    „Ha!" triumphierte Orn. „Das mag wohl sein!"
    „Es kann natürlich noch einen weiteren Grund geben, warum Ordoban keine Barbarenwelle an die Lukyoonen heranläßt." Er deutete beziehungsreich nach unten.
    „Das Armadaherz selbst wäre dann gefährdet."
    „Ein weiterer Beweis!" urteilte der Torkrote und trat von einem Bein auf das andere.
    „Wann gehen wir?"
    „Zügle deine Ungeduld", grinste Atlan. „Okay, Tomason, ich danke für die Information.
    Wir melden uns wieder."
    Er trennte die Verbindung und erhob sich. Nacheinander blickte er Losridder-Orn und Brether Faddon an.
    „Ich weiß", sagte er ernst, „daß ich zeitweise wie unter einem Zwang handle. Es könnte sich noch verschlimmern, sobald wir an Bord der Boje sind. Ich selbst komme nicht dagegen an, weil das weiße Licht immer heller und kräftiger strahlt. Wohin es mich auch führt: Ich muß ihm folgen ..."
    Brether nickte verstehend.
    „Keine Sorge, Alter. Orn und ich passen auf dich auf."
    „Und sollte sich herausstellen, daß wir doch nicht beim Armadaherzen sind", ergänzte der Torkrote grimmig, „fegen wir die gesamte Schlafboje in einem Feuersturm davon!
    Dann bist du dein Licht los!"
    Obwohl er es vermutlich ernst meinte, löste er mit seiner Ankündigung bei etlichen Mitgliedern der Zentralebesatzung ungestümes Lachen aus. Als es verebbte, schob sich Helen Almeera zwischen die Männer.
    „Ich komme mit", erklärte sie. Scherzhaft fügte sie hinzu: „Zugleich übernehme ich vorerst das Kommando über den Stoßtrupp. Sonst steht ihr nächste Woche noch hier herum und spekuliert darüber, ob wir nun eine Schlafboje oder das Armadaherz gefunden haben ..."
     
    *
     
    Ein helles Rechteck bildete sich vor ihren Füßen. Die Hälften des Schottes in der Bojenwand glitten auseinander und gaben den Blick in einen beleuchteten Schacht frei.
    Atlan trat als erster über die Kante. Es sah aus, als würde er nach unten wegkippen, doch dann stabilisierte sich seine Lage. In einem Winkel von neunzig Grad zu den anderen schien er horizontal zu schweben, wobei die Sohlen auf der Schachtwand hafteten.
    Brether Faddon zögerte nicht, dem Arkoniden zu folgen. Er spürte leichten Schwindel und ein Ziehen im Magen, als die künstliche Schwerkraft auf ihn einzuwirken begann. Er hatte das Gefühl, zu fallen, und breitete in einem Reflex die Arme aus. Im nächsten Moment waren die sinnverwirrenden Symptome der Umstellung auch schon verflogen.
    Er befand sich in einer Schleuse der Schlafboje. Der Boden dessen, was von außen, unter dem Eindruck der Schwerelosigkeit, wie ein Schacht wirkte, war zur Wand geworden, und eine der Wände zum Boden. Neben ihm stand Atlan und lächelte hinter dem geschlossenen Helm des SERUNS. Brethers kurze Schwierigkeiten waren ihm nicht verborgen geblieben.
    Er hatte gut lachen! dachte der Betschide. Von der BASIS, wo sich Atlan oft genug aufhielt, mußte er wechselnde Schwerefelder gewohnt sein. Dort, auf dem Flaggschiff der Galaktischen Flotte, waren zur optimalen Raumausnutzung die meisten Decks in
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